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Dienstag, 13. Mai 2014
Das ist nicht wurst: der European Song Contest als hate session.
Trocken nordisch analysiert, läßt sich der Sieg der Wurst bei dem European Song Contest recht einfach erklären.
Conchita verfügt über eine bemerkenswert kraftvolle, warme Stimme und hat offenkundig eine professionelle Gesangsausbildung absolviert. Wer genau hinhört, wird feststellen, daß schon Conchitas Gesangsstil reine Travestie ist. Vor wenigen Jahren trat die Wurst noch als Tom Goldfinger auf. Conchita imitierte die Sängerin des Titelsongs von Goldfinger, Shirley Bassey, sie beherrscht diese Technik fast perfekt, wie hier zu hören ist.
Der Song ist Dutzendware. Es handelt sich bei "Rise like a Phoenix" offenhörlich um die Filmmusik zu einem imaginären James-Bond-Film. Folgerichtig für einen Mann, der sich als Wiedergeburt von Shirley Bassey sieht. Bond-Titel-Songs sind stets nach einem einfachen Strickmuster gewirkt, teilweise sind die Bond-Titel nach der Methode des cut and paste zusammengeschustert, die Urheberrechtsstreitigkeiten um die Bond-Musiken sind jedem musikhistorisch Interessierten bekannt.
Um aus dem Einheitsbrei des Irgendwie-schon-mal-Gehörten herauszustechen, bedurfte es, wie Politiker es nennen würden - und Conchita denkt politisch - eines Alleinstellungsmerkmals. Auch der Auftritt als Transe hätte da nicht genügt, denn Transen sind nicht zum ersten Mal bei ESC-Wettbewerben aufgetreten.
Dieses Alleinstellungsmerkmal war zum ersten die Präsentation einer doppelten Perversion. Ein Mann, der singt wie eine Frau (Shirley Bassey), der sich kleidet wie eine Frau, aber einen Bart trägt wie ein Mann. Einzigartig. Werbetechnisch perfekt.
Zum zweiten war es die Selbstinszenierung als Rächerin der Unterdrückten, der angeblich diskriminierten Schwulen und Lesben, Conchita lieferte die perfekte melodramatische Inszenierung des verlogenen Betroffenheitskults der angeblich Benachteiligten, die in Wahrheit die Unterstützung des Juste Milieu genießen.
Zum dritten war es offenkundig massive politische Einflußnahme. Conchita mußte sich in Österreich keiner Auswahl stellen. Sie wurde durch das ORF ohne Wettbewerb ausgewählt, eine späte Folge der etatistischen Konstruktion des ESC, der seit seiner Gründung im Jahre 1951 als Grand Prix Eurovision de la Chanson von den staatlichen "Landesrundfunkanstalten" dominiert wird, den Staatssendern also. Denen ist es selbst überlassen, wie sie ihre Kandidaten auswählen. Der ORF entschied sich erstmals seit 1951 für eine schlichte Benennung. Angesichts der unübersehbaren politischen Dimension der Kandidatur ein kultureller coup d`état.
Zum vierten wurde Die Wurst durch den politisch-medialen Komplex massiv aufgebaut. Keine Zeitung, keine Zeitschrift, kein Sender, der nicht im Vorfeld über die bizarre Kandidatin berichtete, über ihren Mut, über ihren Symbolwert als Ikone von "Akzeptanz" (die Phase der bloßen Toleranz ist medial eindeutig überwunden), Frieden und Freiheit.
Zum fünften hätte der Wurst nichts Besseres passieren können, als der Konflikt zwischen der EU und Rußland über die Ukraine. Jetzt war sie auch noch das Symbol des "freien, toleranten Westens" gegen das "homophobe, autoriäre und imperialistische" Rußland. Wer sich die Show reingezogen hat, wer die Kommentare der Moderatoren gehört hat, die Buh-Rufe oder Beifallskundgebungen der Meute (ich lehne es ab, hier einfach von Zuhörern zu sprechen) wird den kriegerischen Unterton nicht überhört haben.
Die Voten aus dem katholischen Irland, dem katholischen Polen und dem orthodoxen Rußland wurden durch den ARD-Moderator mit hörbarem "Aha"aufmerksam registriert, so als ginge es um einen Fortschrittsbericht hinsichtlich der Déchristianisation des europäischen Kontinents. Der Pöbel - wie soll man ihn anders nennen - buhte bei jedem Votum für die beiden russischen Mädels, denen nun ja im Gegensatz zur Wurst gerade keine politische Parteinahme vorzuhalten war.
Abgesehen von der aggressiven kulturellen, religiösen und politischen Zielrichtung dieser Bewerbung gruselt mich die Namenswahl noch in besonderer Weise. Die Bedeutung des Namens Conchita dürfte auch einem nur angeblichen Südamerikaner bekannt sein. Der Vorname leitet sich ab von Concepción, dem Fest der Unbefleckten Empfängnis der Jungfrau und Gottesmutter Maria am 8. Dez. Daß eine Person die aggressiv die Agenda der lesbischwulen Community vertritt, sich einen Vornamen gibt, der auf ein hochkatholisches Fest, vielleicht das hochkatholischste und mit Sicherheit umstrittenste Fest der Kirche hinweist, halte ich für eine bewußte Provokation.
Daß Wurst auf Hanswurst anspielt, wird Tom Goldfinger vielleicht nicht bekannt sein. Aber wir sind ja nicht nur für unser bewußtes Handeln verantwortlich, sondern - seit Freud - auch für unser unbewußtes. Hanswurst ist wie sein Vetter Harlekin eine diabolische Theaterfigur. Sie repräsentiert den Widerspruch gegen die Ordnung. In Karnevalsspielen steht sie für das karnevalistische Thema der civitas diaboli. Man kann sich den Hanswurst wie den Harlekin durchaus mit Hörnern vorstellen wie eine andere Figur der commedia dell´arte, die Colombina diavolo. Der Hanswurst war in der Zeit seiner Entstehung keineswegs das harmlose Kasperle, das sich auf den Hanswurst bezieht, der Hanswurst ist Teil des Dualismus des Guten und des Bösen, der das mittelalterliche Theater und den Karneval beherrscht. Im Zuge der Theaterreform der Aufklärung verschwand diese Figur, das diabolisch-anarchische an dieser Figur war den Theaterreformern ein Dorn im Auge, das kleine Teufelchen mutierte zum lieben Kasper oder behielt seinen mörderischen Charakter in der englischen Punch and Judy Show.
Das feuerrote Bühnenbild habe ich nicht als Phönix erkannt, sondern als die Schwingen des Roten Drachen, aber das ist möglicherweise ja mein Problem.
Ich hatte am Samstag abend spät in der Nacht, nicht den Eindruck, einem Song-Contest beigewohnt zu haben, sondern einer hate-session.
Donnerstag, 10. April 2014
Kleiner historisch-militärisch-musikalischer Beitrag zur Ukraine-Krise
Vor allem wegen "Ein Haus voll Glorie schauet" hab ich dieses Musikstück schon mal gepostet. Natürlich mit dem Original text.
Heute noch mal als kleinen Erinnerungsmerkzettel. Die Musiker tragen die Uniformen des Husaren-Regiments "Kaiser Nikolaus der II. von Russland". Kaiser Nikolaus war der letzte Zar des russischen Reiches, den die Kommunisten mit seiner gesamten Familie brutal ermordeten, und der von der orthodoxen Kirche gemeinsam mit seiner aus Hessen-Darmstadt stammenden Frau als Märtyrer und Heiliger verehrt wird.
Das Regiment war Symbol der alten preußisch-russischen Verbindung, die noch auf die Befreiungskriege zurückgeht, und die von den alten Preußen so zäh aber erfolglos verteidigt wurde. Das Zerbrechen dieser Allianz - dritter im Bunde war Österreich, war eine der Ursachen der Katastrophe des Ersten Weltkrieges..
Nein, ich bin kein Wessie. Die "Familie der freien Völker der westlichen Welt" habe ich die meiste Zeit meines Lebens als Bande von Dieben und Mördern angesehen.
Sonntag, 20. Oktober 2013
Im Schauprozeß gegen Tebartz-van Elst steht auch die Kirche vor Gericht
Madonna von Fatima, Kirche St. Dominik, Lissabon |
Gerade zurück von der Wallfahrt nach Fatima. Während ich die Zeitungen einer Woche aufräume, lese ich die Schlagzeilen. Kein Wort über Fatima, keine Nachricht, auch nicht unter "Aus aller Welt", daß der Papst am 13. Oktober, dem wichtigsten Tag des Fatima-Jahres, die Weihe an das Unbefleckte Herz der Gottesmutter von Fatima in Rom wiederholt hat. Natürlich auch kein Wort über die diesjährige Fatima-Wallfahrt. Stattdessen Bischofs-Bashing aus allen privatrechtlichen und öffentlich-rechtlichen Rohren.
Die Erde hat mich wieder. Ich sehne mich noch mehr zurück zum Himmel auf Erden. Der Platz vor der Basilika faßt 600.000 Menschen, auch dieses Jahr ist der Platz voll. Wieviel werden es wohl sein? 100.000 ? 200.000? Ich weiß es nicht. Jedenfalls viele. Auf dem Platz versammelt sich das Volk. Nicht die Schönen und Reichen, so sieht es hier nicht aus.
Vor dem Tabernakel in der älteren Kirche am Nordostrand des riesigen Platzes und vor den Gräbern der Kinder drängen sich die Gläubigen, Priester halten den ganzen Tag über Messen, vor dem Erscheinungsort, mitten auf dem Platz beten den ganzen Tag über Gläubige aus allen Ländern den Rosenkranz.
Auch hier - keine wirkliche Parallele zu Limburg - hat man einen modernen "Protz"bau gebaut, Protzbau, wenn man alles was über einen kleinen siebenstelligen Betrag hinausgeht, hier sind es 70 Millionen, schon als "Protz" ansieht. Ein liturgisch disfunktionales Rund, ganz im Sinne der nachkonziliaren Kirche, ohne Tabernakel, ohne eigentliche Reliquien. Das Licht kommt von einem der Industriearchitektur entlehnten Sheddach, das geschickt mit lichtdurchlässigen Segeln kaschiert ist. Natürlich umrunden die Sitzgelegenheiten - Kniebänke gibt es nur im vorderen Bereich - den Volxaltar. Papst Johannes Paul II hat zwar einen Stein aus dem Petrusgrab gestiftet, doch der ist, nimmt man es genau, eine Reliquie dritter Klasse.
Für die Hauptwallfahrtszeit ist dieser Bau bei weitem zu klein, als Ort der Anbetung des allerheiligsten Himmelsbrotes und als Ort Verehrung der Seligen erst gar nicht vorgesehen. Die Akkustik ist beeindruckend, die Lichtführung vorbildlich, aber mehr als ein wohl konstruierter Vorlesungssaal mit sakraler Dekoration ist dies nicht.
Keine Parallele zu Limburg, denn das architektonische Ensemble am Limburger Dom ist städtebaulich und architektonisch vorbildlich, und es ist, als Verwaltungszentrum, Ort der Versammlung und Sitz des Bischofs durchaus alles andere als disfunktional.
Aber eine andere Parallele zu Limburg läßt sich hier finden.
Wer die Geschichte des Wallfahrtsortes kennt, und die Botschaft, um die es hier geht, weiß, daß die Marienerscheinungen vom 13. Mai 1917 bis zum 13. Oktober eine dezidiert politische Botschaft hatten. Die Botschaft richtete sich gegen den militanten Atheismus, der in diesem Jahren auch Portugal selbst beherrschte, aber bald, beginnend mit der russischen Revolution, noch viel blutigere Folgen für die Kirche zeitigen würde.
Nach der Revolution vom 1910, die zum Sturz des portugiesischen Königs führte, setzten die *piep*liberalen Republikaner eine antiklerikale Politik um, die in ihrer Brutalität selbst im vorwiegend antiklerikalen Europa dieser Jahre neue Maßstäbe setzte. Nicht nur wurde die Kirche erneut flächendeckend enteignet, wurden Orden aufgelöst, enteignet, und aus dem Land getrieben. Kirchliche Schule wurden verstaatlicht, in den nunmehr verstaatlichten Schulen wurde der Religionsunterricht abgeschafft. Priesterseminare wurden zwangsweise geschlossen, selbst das Glockengeläut wurde untersagt, Priester und Ordensleute wurde das Tragen der Soutane oder des Habits in der Öffentlichkeit verboten. Öffentliche Prozessionen wurden unterbunden, jede öffentliche Kundgabe des Glaubens stand unter Strafandrohung. Die Republik war der festen Überzeugung, daß der katholische Glaube, der Portugal so lange geprägt hatte, innerhalb von zwei Generationen aussterben werde. Und man wollte, weil er so gar nicht freiwillig ausstarb, kräftig nachhelfen.
Auch die drei Hirtenkinder, denen die Muttergottes von Fatima erschienen waren, wurden Opfer dieser brutalen Repression. Unmittelbar vor der von der Muttergottes angekündigten Erscheinung am 13. August 1917 wurden die drei Kinder, Lucia (10 Jahre), Francisco (9 Jahre) und Jacinta (7 Jahre) durch den Ortspräfekten verhaftet. Sie wurde ins Gefängnis geworfen, und mit der Drohung, man werde sie in siedendem Öl zu Tode braten, wenn sie ihre "Lügen" nicht widerriefen und die geheime Botschaft offenbarten, unter Druck gesetzt. Die Kinder widerriefen weder, noch verrieten sie das Geheimnis, das die Gottesmutter ihnen anvertraut hatte. Nach Tagen wurden die Kinder freigelassen. Am 13. Oktober wurden 70.000 Menschen Zeugen der Erscheinung und Zeugen des "Sonnenwunders".
Wer nun die Pressekampagne gegen TvE dieser Tage sich zumutet, wird Parallelen erkennen müssen. Wieder einmal den Gipfel in der Kategorie hate-session dürfte Anne Will erreicht haben. Die Sendung ist ein echter Augenöffner. Da geht es längst nicht mehr um aus dem Ruder gelaufenen Baukosten eines eigentlich eher bescheidenen Bauvorhabens.
Schon die Zusammensetzung des Tribunals ist Spitze: Anne Will selbst, als Teil des wohl prominentesten Lesbenpärchens der Republik gewissermaßen eine geborene Feindin der Kirche, die militante, ehemals *piep*liberale nunmehr sozialdemokratische Atheistin Ingrid Matthäus-Maier, der KvD (Katholikenfresser vom Dienst) des Spiegel, Wensierski, der linkskatholische Haßprediger, Erst-Unterzeichner des Memorandum 2011 und langjährige Berater des *piep*liberalen Bischofs Kamphaus, und Münsteraner Professor (sic!) Schüller, schließlich der Prototyp des liberalkatholischen Weicheis, der hammurgische Weihbischof Jaschke.
Ein Schauprozess. Was ist das? Ein Prozeß der keinen Verteidiger kennt (wäre Jaschke einer, ich würde sofort beantragen, diesen notorischen Mandantenverräter aus der Kammer zu werfen und in den Knast zu stecken). Keine unabhängigen Richter - parteiischer als die Homolobbyistin Will in Sache Kirche kann man eigentlich kaum sein. Nur Ankläger: Will, Matthäus-Maier, Wensierski, Schüller.
"Es geht inzwischen längst nicht mehr um den Limburger Bischof, inzwischen wird auch längst gefragt, ist diese Kirche zu reich, und warum genau finanzieren ausnahmslos alle Steuerzahler die Kirche mit, wenn die doch zumindest bei Bauvorhaben weder Mühen noch vor allem Kosten scheut."So die einleitenden Worte der "Moderatorin". Könnte von einer beliebigen Atheistenwebsite abgeschrieben sein und ist so verdreht wie verlogen. Es geht wieder einmal um die Dotationen, Entschädigungen für die flächendeckende Enteignung jeglichen kirchlichen Besitzes 1803 - die in der Summe nur eine äußerst schäbige Entschädigung für das Riesenvermögen waren, daß die weltlichen Fürsten jener Zeit der Kirche raubten. Das Problem ließe sich einfach lösen, durch die Kapitalisierung der Dotationen - aber seit fast einem Jahrhundert - die Kapitalisierung der Dotationen ist bereits Auftrag der Weimarer Verfassung - zahlt der Staat lieber die bescheidenen Zinsen auf das Kapital, als sich noch höher zu verschulden, um das Problem, das ich wirklich für eines halte, aus der Welt zu schaffen. Warum wohl?
Die Sendung ist kaum zu ertragen. Aber die Äußerungen lassen doch tief blicken. Kurz zusammengefaßt, und für die, die sich diesen Schauprozeß nicht zumuten wollen:
Schüller beklagt sich darüber, daß TvE einen Priester gemaßregelt hat, der ein homosexuelles Paar "getraut" hat und dies - so Schüller - sei für ihn der Anlaß für die Aufgabe seines "Berater"amtes gewesen. Konsequent, man lese das Memorandum Libertinage.de. Der aus dem Off eingeschaltete Riebel - Mitglied des veranwortlichen Kontrollgremiums behauptet, der Bischof sei krank. Jaschke findet natürlich die Hetzjagd der Journaille irgendwie so ganz toll schön kritisch. (Und erntet natürlich Beifall - katholisches Anbiedermeier at its best), Matthäus-Maier bringt die Diskussion auf die sogenannten Dotationen - gar nicht zu unrecht.
Wer wissen will, worum es geht, sehe sich das Propagandafilmchen ab der Minute 45 an. Da geht es um das "riesige Vermögen" der Kirche. In der Folge geht es dann zur Sache. Das kirchliche Arbeitsrecht wird ins Visier genommen, die christlichen Kindergärten, die christlichen Krankenhäuser, die christlichen Schulen. Das Recht der Kirche, von ihren Angestellten in ihren Einrichtungen zu verlangen, daß sie nicht nur der Kirche angehören, sondern sich auch an die Normen der Kirche halten. Und was die Dotationen angeht - die Juristin Matthäus-Maier ist allen Ernstes der Auffassung, daß man die Dotationen entgegen des ausdrücklichen Auftrages der Verfassung, die von Ablösung spricht, "kassieren" könne. Und unter Bruch des Konkordats, also eines völkerrechtlich verbindlichen Vertrages, weil der ja "von Hitler" mit dem päpstlichen Stuhl geschlossen wurde. Wensierski stimmt zu.
Die Kirche steht vor Gericht. Und was Napoleon vor mehr als zweihundert Jahren nicht zu Ende gebracht hat, soll nun gnadenlos exekutiert werden: die vollständige Enteignung der Kirche und die flächendeckende Säkularisierung all ihrer Einrichtungen. Wenn man den Beifall der jungen Menschen, die dieser jakobinischen hate-session beigewohnt haben ins Kalkül zieht, könnte man schon ein bißchen Angst bekommen.
Und was Matthäus-Maier angeht: sie steht geisteshistorisch für den Unmenschen, der vor 96 Jahren nicht davor zurückschreckte, drei kleinen Kindern, die von ihrem Glauben nicht abließen, mit dem Tod durch Verbrennung zu drohen.
Mittwoch, 3. Juli 2013
Doomsday 3 Juli 1863:Die Schlacht von Gettysburg im Zeitalter des Massenmordes.
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Opfer der Schlacht bei Gettysburg |
Um meiner Tochter das Klampfen beizubringen, habe ich gestern mein altes Folk-Song-Buch ausgegraben. Schön einfach, ohne Barré-Griffe, also G, D, C, Em. How many roads von Bod Dylan, die richtige Peace-Schnulze für blutige Anfänger. Doch als ich die Texte analysiere, wird mir schlecht. Eine Zeile wie "how many times must the cannonballs fly, before they´re forever banned" dreht mir heute den Magen um.
Als der ExProtest-Sänger Dylan das Lied dichtete, flogen die Cannonballs schon längst nicht mehr. Die Artillerie schoß schon seit den 50er Jahren des 19. Jahrhunderts nicht mehr mit "cannonballs", sondern mit sprengstoffgefüllten Granaten, die Feldartillerie besaß Hinterlader mit gezogenen Läufen, ihre Vernichtungskraft überwog die der "cannonballs" um das Vielfache. Im American Civil War kamen diese Massenvernichtungswaffen zum Einsatz, zusammen mit neuen Präzisionsgewehren mit Minié-Geschossen, erste Maschinengewehre kamen auf beiden Seiten zum Einsatz.
Das Ergebnis war eine Kriegsführung mit apokalyptischen Dimensionen. Mehr als eine Million Menschenleben kostete dieser Krieg, fast ein Füntel der männlichen (weißen) Bevölkerung der Südstaaten verlor ihr Leben, auch der Norden zahlte einen hohen Blutzoll, der prozentual allerdings weniger ins Gewicht fiel. Die politischen und wirtschaftlichen Folgen waren nichts anderes als vernichtend für den Süden. Das durchschnittliche Einkommen in den Südstaaten fiel nach dem Krieg auf lediglich 40% des Durchschnittseinkommens der Nordstaaten, die Verarmung des Südens - einschließlich der schwarzen Bevölkerung, die ihre "Befreiung" teuer bezahlen mußte - hielt sich bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Hatten wir - mein Repertoire von Dylan-Songs war nahezu lückenlos - eine romantische Idee des Krieges? Jedenfalls hatten wir eine romantische Idee dieses Krieges, des American Civil War. Lincolns Propagandaarbeit, mit der er den American Civil War vor allem den gläubigen Menschen in Europa als Krieg für die Menschenrechte der schwarzen Bevölkerung verkaufte, hatte nachhaltigen Erfolg. Auch wenn er offen zugab, daß das Ziel der Wahrung der Einheit der Unvereinigten Staaten von Amerika weit wichtiger war, die Emanzipation der Schwarzen eher Mittel als Ziel des Krieges.
Martin Luther King - ein weiterer Held unserer Zeit - referierte auf den Mythos Lincoln als "Sklavenbefreier". In seiner berühmten Ansprache vom 28. August 1963 - vor dem Abraham-Lincoln-Memorial - bezog er sich zwei mal direkt auf Lincoln, auf dessen Emancipation Declaration wie - rhetorisch - auf die ebenso berühmte Gettysburg Adress.
Nur daß die Emancipation Declaration, die alle schwarzen Sklaven befreite, die auf dem Territorium der Conföderierten lebten, sich eben nur auf diese Sklaven bezog, nicht aber auf die Sklavenstaaten, die sich der Union angeschlossen hatten - die Declaration war eine Lüge, nur eine politische Waffe mit dem Ziel, die Conföderation wirtschaftlich und politisch zu vernichten. Warum nur sprach King ausgerechnet zum Jahrestag dieser Declaration, warum bezog er sich ausgerechnet auf die Gettysburg address, ein rhetorisches Machwerk, dessen inhaltliche Banalität in einem eigenartigen Kontrast zu ihrem rhetorischer Bombast steht.
Martin Luther King war - trotz aller Referenz zu Lincoln - aufgefallen, daß der Scheck, den Lincoln ausgestellt hatte, keine Deckung aufwies. Die ehemaligen schwarzen Sklaven wurden zu schwarzen Lohnsklaven der niedrigsten Stufe.
Die Nation war formell geeint, wie alle anderen Nationen, die aus dem nationalistischen 19. Jahrhundert hervorgingen. Der Blutacker war bereitet für das noch größere Schlachten.
Inzwischen habe ich die Rede von Liao Yiwu gefunden, nach der ich gesucht habe. Paßt sie nicht wunderbar auf alle anderen "Großen Nationen", die ihre Geburt ebenso Großen Blutbädern zu verdanken haben?
Samstag, 20. April 2013
Das Massaker von Boston und ein unerhörtes Gebet
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Die Stele von Ur-Namu |
Nach dem Massaker von Boston, bei dem Terroristen mit einer auf die Vernichtung von Menschen ausgelegten Bombe drei Menschen töteten, unter anderem ein kleines Kind, und Dutzende schwer verletzten, las ich, daß eine junge Muslima betete;
"Oh Gott, gib, daß es keine Muslime waren"
Das Gebet blieb unerhört. Heute wissen wir, daß die beiden jungen Männer, gnadenlose Mörder, islamistische Terroristen tschetschenischer Herkunft waren.
Wer ist dieser Allah, der die flehentlichen Gebete seiner Gemeinde nicht hören will, und wer ist der, den diese Mörder anbeten? Ist es der selbe, oder ist es ein anderer?
Dienstag, 26. März 2013
Die sächsischen Liberalen sind auch für die "arme Kirche"
Ob die sächsischen Liberalen wohl die ersten Ansprachen des Papstes gehört haben, insbesondere die programmatische Aussage von der "armen Kirche an der Seite der Armen", und sich darauf ihren eigenen Reim gemacht haben? Wohl nicht. Aber die nunmehr von der sächsischen FDP gestartete kirchenpolitische Initiative ließe sich recht gut unter die Überschrift "Die Kirche ist noch nicht arm genug, machen wir sie ärmer" zusammenfassen.
So soll die Kirchensteuer "in ihrer jetzigen Form" abgeschafft werden. Dagegen kann eigentlich kein vernünftiger Mensch etwas haben. Jedenfalls dann nicht, wenn es nur darum geht, daß die Kirchensteuer in Zukunft durch die Kirchen selbst erhoben werden soll. Daß die Kirchen Steuern erheben dürfen, ist allerdings in Art 140 in Verbindung mit Art. 137 Weimarer Verfassung garantiert.
Das Antragspaket hat nur einen etwas anderen Schnick, wenn es gleichzeitig darum geht, den Religionsunterricht in den Schulen abzuschaffen, und durch einen nicht mehr von den Religionsgemeinschaften selbst veranworteten allgemeinen ethik- und religionskundlichen Unterricht zu ersetzen. Das Vorhaben ist zunächst schlicht verfassungswidrig, denn Art. 7 III. GG garantiert sowohl, daß Religionsunterrricht in den öffentlichen Schulen ordentliches Lehrfach ist, wie, daß der Religionsunterricht in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften erteilt wird.
Die Initiative entpuppt sich schließlich als traditionsjakobinische Sottise, wenn man liest, daß auch die jährlichen Zuwendungen an die Kirche "überprüft" werden sollen. Es geht um die sogenannten Dotationen, die letztlich eine Art Schadenersatz für die flächendenkende Enteignung von Kirchengut im Rahmen der Säkularisationen des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803 sind.
Diese Enteignung ist, wie auch die nachfolgende Enteignung im Rahmen des Kulturkampfes nie wirklich entschädigt worden. Eigentlich sollte die Versorgung des Klerus und der Unterhalt kirchlicher Gebäude in der Folge der Säkularisation aus Staatsmitteln erfolgen. Was nie geschah, sondern vielmehr den Gläubigen selbst durch Erhebung von Kirchensteuern aufgeladen wurde. Indem die FDP nun auch den schäbigen Rest der Dotationen kassieren will, sagt sie uns, daß der Krieg des 19. Jahrhunderts gegen die Kirche, bei der die Altliberalen stets an der Spitze standen, einfach nicht radikal genug war.
Begründet wird all dies nun mit dem entzückenden Argument, daß sich die Kirche mit ihrem Kampf für die Sonntagsruhe "in die Politik" eingemischt habe. Auch die ist übrigens in Art. 140 GG in Verbindung mit Art. 139 Weimarer Verfassung geschützt und sie dient nicht etwa nur der "seelischen Erhebung" (Art 139 WRV) sondern auch der Arbeitsruhe.
So soll die Kirchensteuer "in ihrer jetzigen Form" abgeschafft werden. Dagegen kann eigentlich kein vernünftiger Mensch etwas haben. Jedenfalls dann nicht, wenn es nur darum geht, daß die Kirchensteuer in Zukunft durch die Kirchen selbst erhoben werden soll. Daß die Kirchen Steuern erheben dürfen, ist allerdings in Art 140 in Verbindung mit Art. 137 Weimarer Verfassung garantiert.
Das Antragspaket hat nur einen etwas anderen Schnick, wenn es gleichzeitig darum geht, den Religionsunterricht in den Schulen abzuschaffen, und durch einen nicht mehr von den Religionsgemeinschaften selbst veranworteten allgemeinen ethik- und religionskundlichen Unterricht zu ersetzen. Das Vorhaben ist zunächst schlicht verfassungswidrig, denn Art. 7 III. GG garantiert sowohl, daß Religionsunterrricht in den öffentlichen Schulen ordentliches Lehrfach ist, wie, daß der Religionsunterricht in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften erteilt wird.
Die Initiative entpuppt sich schließlich als traditionsjakobinische Sottise, wenn man liest, daß auch die jährlichen Zuwendungen an die Kirche "überprüft" werden sollen. Es geht um die sogenannten Dotationen, die letztlich eine Art Schadenersatz für die flächendenkende Enteignung von Kirchengut im Rahmen der Säkularisationen des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803 sind.
Diese Enteignung ist, wie auch die nachfolgende Enteignung im Rahmen des Kulturkampfes nie wirklich entschädigt worden. Eigentlich sollte die Versorgung des Klerus und der Unterhalt kirchlicher Gebäude in der Folge der Säkularisation aus Staatsmitteln erfolgen. Was nie geschah, sondern vielmehr den Gläubigen selbst durch Erhebung von Kirchensteuern aufgeladen wurde. Indem die FDP nun auch den schäbigen Rest der Dotationen kassieren will, sagt sie uns, daß der Krieg des 19. Jahrhunderts gegen die Kirche, bei der die Altliberalen stets an der Spitze standen, einfach nicht radikal genug war.
Begründet wird all dies nun mit dem entzückenden Argument, daß sich die Kirche mit ihrem Kampf für die Sonntagsruhe "in die Politik" eingemischt habe. Auch die ist übrigens in Art. 140 GG in Verbindung mit Art. 139 Weimarer Verfassung geschützt und sie dient nicht etwa nur der "seelischen Erhebung" (Art 139 WRV) sondern auch der Arbeitsruhe.
Sonntag, 16. Dezember 2012
Massaker in Newtown: Die Frage nach der Ursache des Bösen führt in die Irre
Adam L. der in in cold blood erst seiner Mutter das Gesicht wegschoss, ihre Waffen an sich nahm und dann in der Schule, in der seine Mutter arbeitete, 20 kleine Kinder und 7 Erwachsene ermordete, wird als guter, ja genialer Schüler beschrieben. Die Schule, in der er sein Massaker anrichtete, befindet sich in einem Ort, den Charles Murray wohl als Teil des Upper-class-bubble beschreiben würde, ein Ort, in dem Frieden und Wohlstand herrscht, fern von den Ghettos, in denen Raub, Mord, Rauschgifthandel, Prostitution, Armut und zerrüttete Familien zum Alltag gehören. Das Massaker ereignete sich, um bei Murrays Fiktion zu bleiben, in Belmont, nicht in Fishtown.
Seine Lehrer wollen an ihm autistische Züge bemerkt haben, eine eigentümliche Unempfindlichkeit gegen Schmerzen und einen bemerkenswerten Mangel an Empathie. In den nächsten Wochen werden sich wohl Heerscharen an Psychologen, Kriminologen und Soziologen über den Fall hermachen, und sie werden - ganz sicher - eine Erklärung finden.
Die deutsche Journaille hat diese Erklärung längst. Es ist die überzogene angelsächsische Liberalität, das viel zu großzügige amerikanische Waffenrecht. Hätte man sich - so die ökopazifistische conclusio - doch an der deutschen Musterrepublik orientier, so hätte sich dieser Amoklauf nicht ereignet. Ein kaum rationales Argument, denkt man daran, daß sich auch im gewaltfreien Ökodeutschland Schulmassaker ereignen und ereignen werden. Ist das Massaker von Winnenden und der Amoklauf von Erfurt schon vergessen?
Wenn ich solche Nachrichten höre, sehe ich - ich kann nicht anders - ein Grinsen, das hinter dem TV in der Luft hängt. Der Herr dieser Welt lächelt nicht, er grinst. Am meisten freut in die Dummheit. Keinem der Kommentatoren ist bewußt, daß wieder einmal die anti-amerikanische, eigentlich anti-angelsächsische Synapse einrastet, die sich geistesgeschichtlich Ende des 19. jahrhunderts entwickelt, sich zunächst gegen den unmittelbaren Nachbarn richtet, den liberalen britischen "Geschäftemacher", und heute im Syndrom des Antiamerikanismus weiterlebt.
War doch klar, daß das bei den schießwütigen amerikanischen Cowboys passieren mußte.
Auch in den USA hat sich, dezent angeregt durch den amerikanischen Präsidenten, die Anti-Waffen-Lobby gerührt und hält die ersten Mahnwachen vor dem Weißen Haus. Auch die haben die Erklärung schon parat, so irrational sie auch sein mag. Wäre - gegengefragt - das Verbrechen geschehen, wären wenigstens der Hausmeister oder der Direktor der Schule im Besitz einer Waffe gewesen?
Viele Mörder habe ich vor Gericht noch nicht vertreten. Mordsachen sind nicht so mein Ding. Aber auch am nächsten Montag stehe ich wieder als Verteidiger vor dem Schwurgericht. Mal war das ein Schizophrener, der glaubte, die Welt vor der Machtübernahme durch die Illuminaten zu retten, und die irre Idee hatte, ein Mann in einer grünen Jacke, der über den Marktplatz lief, sei einer ihrer Agenten. Illuminaten tragen immer grüne Jackets, nur mal so als Warnung für die Leser dieses Blogs.
Mal war das ein Geschäftsmann, der von seinem Geschäftspartner über Jahre betrogen und ausgebeutet worden war, und der sich in seinem Haß so weit hineingesteigert hatte, daß er seinen ehemaligen Geschäftspartner erschlug, dessen Ehefrau zu Hause überfiel und erwürgte, und wohl auch noch die Tochter der Familie umgebracht hätte, wäre die nicht entwischt. Die Kammer hat ein psychiatrisches Gutachten eingeholt, das erwies, daß der Mörder völlig normal war.
Einen wirklichen Grund für diese Morde, die in sich für die Mörder völlig irrational waren, gab es nicht. Aber es gehört offenbar zur geistigen Marotte der Moderne, daß wir stets nach der Ursache des Bösen suchen müssen.
Eine ganze Generation - die, der ich angehöre - hat ihre Zeit und ihre Kraft für eine Lehre verschwendet, die da behauptete, daß Kapitalismus zum Faschismus führt. Nachdem eine linksradikale Terrorgruppe ein Flugzeug entführt hatte, die im Flugzeug sitzenden Juden selektierte, und unter anderem eine alte Jüdin, die Auschwitz überlebt hatte, ihren Mördern auslieferte, hat sich diese Theorie verloren. Ganze Wissenschaftlergenerationen haben ihr Leben verschwendet und ihre Reputation verloren, indem sie versucht haben, die Ursachen für das Böse, insbesondere das Nazi-Böse zu finden.
Für das Böse gibt es keine Erklärung. Es gibt keinen Sinn im Bösen, den wir finden könnten. Das Böse hat seine Ursache in sich. Es ist. Und es begleitet uns, die wir im Tal der Tränen leben. Wir können es nicht vermeiden, ihm zu begegnen.
Das Wissen darum ist verloren gegangen, also suchen wir nach "Erklärungen", die wir nicht finden. Selbst aus den deutschen katholischen Liederbüchern ist nun das bloße Wort Jammertal verschwunden, wo doch gerade in den alten Liedern zum Advent dieses Thema einmal so wichtig war.
Was uns bleibt, ist, für die Opfer zu beten und auch für die Täter. Und zu hoffen, daß der Richter uns am Ende der Tage die "Tränen aus den Augen wischt" (Offenbarung 21,4)
Das Abendgebet der Kirche spricht davon, daß uns der Böse umringt, und daß wir nüchtern und wachsam sein sollen.
Sobrii estote et vigilate, quia adversarius vester diabolus tamquam leo rugiet, quaerens quem devoret. Cui resistite fortes in fide.
Seine Lehrer wollen an ihm autistische Züge bemerkt haben, eine eigentümliche Unempfindlichkeit gegen Schmerzen und einen bemerkenswerten Mangel an Empathie. In den nächsten Wochen werden sich wohl Heerscharen an Psychologen, Kriminologen und Soziologen über den Fall hermachen, und sie werden - ganz sicher - eine Erklärung finden.
Die deutsche Journaille hat diese Erklärung längst. Es ist die überzogene angelsächsische Liberalität, das viel zu großzügige amerikanische Waffenrecht. Hätte man sich - so die ökopazifistische conclusio - doch an der deutschen Musterrepublik orientier, so hätte sich dieser Amoklauf nicht ereignet. Ein kaum rationales Argument, denkt man daran, daß sich auch im gewaltfreien Ökodeutschland Schulmassaker ereignen und ereignen werden. Ist das Massaker von Winnenden und der Amoklauf von Erfurt schon vergessen?
Wenn ich solche Nachrichten höre, sehe ich - ich kann nicht anders - ein Grinsen, das hinter dem TV in der Luft hängt. Der Herr dieser Welt lächelt nicht, er grinst. Am meisten freut in die Dummheit. Keinem der Kommentatoren ist bewußt, daß wieder einmal die anti-amerikanische, eigentlich anti-angelsächsische Synapse einrastet, die sich geistesgeschichtlich Ende des 19. jahrhunderts entwickelt, sich zunächst gegen den unmittelbaren Nachbarn richtet, den liberalen britischen "Geschäftemacher", und heute im Syndrom des Antiamerikanismus weiterlebt.
War doch klar, daß das bei den schießwütigen amerikanischen Cowboys passieren mußte.
Auch in den USA hat sich, dezent angeregt durch den amerikanischen Präsidenten, die Anti-Waffen-Lobby gerührt und hält die ersten Mahnwachen vor dem Weißen Haus. Auch die haben die Erklärung schon parat, so irrational sie auch sein mag. Wäre - gegengefragt - das Verbrechen geschehen, wären wenigstens der Hausmeister oder der Direktor der Schule im Besitz einer Waffe gewesen?
Viele Mörder habe ich vor Gericht noch nicht vertreten. Mordsachen sind nicht so mein Ding. Aber auch am nächsten Montag stehe ich wieder als Verteidiger vor dem Schwurgericht. Mal war das ein Schizophrener, der glaubte, die Welt vor der Machtübernahme durch die Illuminaten zu retten, und die irre Idee hatte, ein Mann in einer grünen Jacke, der über den Marktplatz lief, sei einer ihrer Agenten. Illuminaten tragen immer grüne Jackets, nur mal so als Warnung für die Leser dieses Blogs.
Mal war das ein Geschäftsmann, der von seinem Geschäftspartner über Jahre betrogen und ausgebeutet worden war, und der sich in seinem Haß so weit hineingesteigert hatte, daß er seinen ehemaligen Geschäftspartner erschlug, dessen Ehefrau zu Hause überfiel und erwürgte, und wohl auch noch die Tochter der Familie umgebracht hätte, wäre die nicht entwischt. Die Kammer hat ein psychiatrisches Gutachten eingeholt, das erwies, daß der Mörder völlig normal war.
Einen wirklichen Grund für diese Morde, die in sich für die Mörder völlig irrational waren, gab es nicht. Aber es gehört offenbar zur geistigen Marotte der Moderne, daß wir stets nach der Ursache des Bösen suchen müssen.
Eine ganze Generation - die, der ich angehöre - hat ihre Zeit und ihre Kraft für eine Lehre verschwendet, die da behauptete, daß Kapitalismus zum Faschismus führt. Nachdem eine linksradikale Terrorgruppe ein Flugzeug entführt hatte, die im Flugzeug sitzenden Juden selektierte, und unter anderem eine alte Jüdin, die Auschwitz überlebt hatte, ihren Mördern auslieferte, hat sich diese Theorie verloren. Ganze Wissenschaftlergenerationen haben ihr Leben verschwendet und ihre Reputation verloren, indem sie versucht haben, die Ursachen für das Böse, insbesondere das Nazi-Böse zu finden.
Für das Böse gibt es keine Erklärung. Es gibt keinen Sinn im Bösen, den wir finden könnten. Das Böse hat seine Ursache in sich. Es ist. Und es begleitet uns, die wir im Tal der Tränen leben. Wir können es nicht vermeiden, ihm zu begegnen.
Das Wissen darum ist verloren gegangen, also suchen wir nach "Erklärungen", die wir nicht finden. Selbst aus den deutschen katholischen Liederbüchern ist nun das bloße Wort Jammertal verschwunden, wo doch gerade in den alten Liedern zum Advent dieses Thema einmal so wichtig war.
Was uns bleibt, ist, für die Opfer zu beten und auch für die Täter. Und zu hoffen, daß der Richter uns am Ende der Tage die "Tränen aus den Augen wischt" (Offenbarung 21,4)
Das Abendgebet der Kirche spricht davon, daß uns der Böse umringt, und daß wir nüchtern und wachsam sein sollen.
Sobrii estote et vigilate, quia adversarius vester diabolus tamquam leo rugiet, quaerens quem devoret. Cui resistite fortes in fide.
Mittwoch, 12. Dezember 2012
Beschneidungsgesetz: die Linke, Grüne und Sozen: christophob und offen antisemitisch.
Nun hat der Bundestag ein Gesetz zur Regelung der jüdischen und muslimischen Beschneidung verabschiedet. Das Gesetz wird von den betroffenen Religionsgemeinschaften nicht überschwenglich begrüßt, aber auch nicht grundlegend kritisiert. Es ist Rechtssicherheit geschaffen worden, und Juden und Muslime können wieder das Gefühl haben, daß sie doch zu Deutschland gehören.
Doch das Ergebnis der Abstimmung über den Gesetzesentwurf läßt tief blicken. Zwar hat die Mehrheit von Grünen und SPD den Entwurf unterstützt, doch die üblichen Verdächtigen, unter anderem der spiritus rector der "Laizisten in der SPD" Schwanitz, haben einen Antrag unterstützt, der jüdisches Leben und zumindest teilweise auch muslimisches Leben in Deutschland, sofern er auch jüdische oder muslimische Religionsausübung umfassen will, unmöglich machen würde. Katholische Religionsausübung, recht verstanden, im übrigen auch. Siehe hier.
Der Gesetzesentwurf sah vor, daß eine Beschneidung von Jungen erst dann legal sein solle, wenn die Jungen selbst das Alter der Religionsmündigkeit - das 14. Lebensjahr - erreicht haben. Damit wäre die im jüdischen Gesetz verbindliche Beschneidung am 8. Tag nach der Geburt verboten.
Für diesen schändlichen und offen und im Wortsinn antisemitischen Entwurf hat die Mehrheit der Fraktion der Linken gestimmt (44 Abgeordnete), aber auch zwei Abgeordnete der CDU/CSU, kein Abgeordneter der FDP, 32 Abgeordnete der SPD, aber auch 13 Abgeordnete der Bündnisgrünen.
Multikulti zeigt sein wahres Gesicht. Diese Geistesströmung ist nicht wirklich tolerant, sondern allenfalls indifferent und was ernsthaft gläubige Christen, Juden und Muslime angeht, so voller Religionshaß, wie es die jakobinischen und rousseauistischen Urahnen auch schon waren. Und den Laizismus des Sozialdemokraten Schwanitz können wir uns nun genauer vorstellen, als "bürgerliche Religion" was heißt Religion unter der Kuratel eines militant antireligiösen Staates.
Beck und und seine Grünen müssen sich angesichts der jüngsten Parteitagsbeschlüsse und angesichts des Abstimmungsverhaltens von 20 % der eigenen Fraktion vorhalten lassen, daß es mit den hehren Programmen, in denen so viel von Toleranz geredet wird, nicht weit her ist. Und daß sie in Ihrer Auffassung von "laicité" dem militanten Atheisten Schwanitz näher sind, als sie wahrhaben wollen.
Nun gibt es ja noch einen gewissen Beißreflex, wenn es um antijüdische Aktionen geht - 13 Abgeordnete haben allerdings auch den verloren. Gegen Christen zieht hingegen gerade der schwule "Menschenrechtsexperte" Beck gnadenlos zu Felde. Antisemitismus ist noch peinlich, Christophobie hingegen todschick. Beck fordert noch auf einem Eintrag vier Tage vor der Abstimmung die Entlassung des Landpfarrers, weil der sich in die "Nähe" von "Volksverhetzern" (gemeint ist kreuz.net) begeben habe. Obwohl ihm der Bischof, den er anspricht, eigentlich schon klar gesagt hat, was er davon hält. In sehr sehr klaren Worten.
Haben Abgeordnete darüber zu entscheiden, wer Pfarrer wird oder bleibt und wer nicht? In Europa maßte sich zuletzt die französische Republik nach 1789 an, über die Besetzung von Pfarrstellen zu entscheiden. Es war die Zeit der Dechristianisation und des Terreur. Seitdem sollte ein geschichtsbewußter Abgeordneter wissen, was er sich anmaßt und mit wem er sich gemein macht, wenn er einen Bischof dazu auffordert, einen Pfarrer zu entlassen.
Aber vielleicht will der Beck ja den Jakobiner machen.
Doch das Ergebnis der Abstimmung über den Gesetzesentwurf läßt tief blicken. Zwar hat die Mehrheit von Grünen und SPD den Entwurf unterstützt, doch die üblichen Verdächtigen, unter anderem der spiritus rector der "Laizisten in der SPD" Schwanitz, haben einen Antrag unterstützt, der jüdisches Leben und zumindest teilweise auch muslimisches Leben in Deutschland, sofern er auch jüdische oder muslimische Religionsausübung umfassen will, unmöglich machen würde. Katholische Religionsausübung, recht verstanden, im übrigen auch. Siehe hier.
Der Gesetzesentwurf sah vor, daß eine Beschneidung von Jungen erst dann legal sein solle, wenn die Jungen selbst das Alter der Religionsmündigkeit - das 14. Lebensjahr - erreicht haben. Damit wäre die im jüdischen Gesetz verbindliche Beschneidung am 8. Tag nach der Geburt verboten.
Für diesen schändlichen und offen und im Wortsinn antisemitischen Entwurf hat die Mehrheit der Fraktion der Linken gestimmt (44 Abgeordnete), aber auch zwei Abgeordnete der CDU/CSU, kein Abgeordneter der FDP, 32 Abgeordnete der SPD, aber auch 13 Abgeordnete der Bündnisgrünen.
Multikulti zeigt sein wahres Gesicht. Diese Geistesströmung ist nicht wirklich tolerant, sondern allenfalls indifferent und was ernsthaft gläubige Christen, Juden und Muslime angeht, so voller Religionshaß, wie es die jakobinischen und rousseauistischen Urahnen auch schon waren. Und den Laizismus des Sozialdemokraten Schwanitz können wir uns nun genauer vorstellen, als "bürgerliche Religion" was heißt Religion unter der Kuratel eines militant antireligiösen Staates.
Beck und und seine Grünen müssen sich angesichts der jüngsten Parteitagsbeschlüsse und angesichts des Abstimmungsverhaltens von 20 % der eigenen Fraktion vorhalten lassen, daß es mit den hehren Programmen, in denen so viel von Toleranz geredet wird, nicht weit her ist. Und daß sie in Ihrer Auffassung von "laicité" dem militanten Atheisten Schwanitz näher sind, als sie wahrhaben wollen.
Nun gibt es ja noch einen gewissen Beißreflex, wenn es um antijüdische Aktionen geht - 13 Abgeordnete haben allerdings auch den verloren. Gegen Christen zieht hingegen gerade der schwule "Menschenrechtsexperte" Beck gnadenlos zu Felde. Antisemitismus ist noch peinlich, Christophobie hingegen todschick. Beck fordert noch auf einem Eintrag vier Tage vor der Abstimmung die Entlassung des Landpfarrers, weil der sich in die "Nähe" von "Volksverhetzern" (gemeint ist kreuz.net) begeben habe. Obwohl ihm der Bischof, den er anspricht, eigentlich schon klar gesagt hat, was er davon hält. In sehr sehr klaren Worten.
Haben Abgeordnete darüber zu entscheiden, wer Pfarrer wird oder bleibt und wer nicht? In Europa maßte sich zuletzt die französische Republik nach 1789 an, über die Besetzung von Pfarrstellen zu entscheiden. Es war die Zeit der Dechristianisation und des Terreur. Seitdem sollte ein geschichtsbewußter Abgeordneter wissen, was er sich anmaßt und mit wem er sich gemein macht, wenn er einen Bischof dazu auffordert, einen Pfarrer zu entlassen.
Aber vielleicht will der Beck ja den Jakobiner machen.
Dienstag, 11. Dezember 2012
Jochen Klepper + 11.12.1942
Nach dem ambrosianischem Hymnus in der Übersetzung Luthers "Nun komm der Heiden Heiland" ist Jochen Kleppers "Die Nacht ist vorgedrungen" mein liebstes Advents- und Weihnachtslied. Eines der wenigen Lieder, die wirklich ohne Abstriche, ohne Zu- und Wegdichtungen sowohl in allen katholischen wie auch in allen evangelischen Gesangbüchern abgedruckt ist.
Vielleicht ist es die Person Jochen Kleppers, die diese seltene und selten echte Ökumene möglich gemacht hat? Sohn eines evangelischen Pfarrers, sollte Klepper eigentlich den Beruf seines Vaters ergreifen, aber ein Studium der Theologie brach Klepper ab und begann als Journalist zu schreiben. 1931 heiratet Klepper eine um 13 Jahre ältere Witwe, die zwei Kinder in die Ehe brachte. Johanna war Jüdin, der Antisemitismus wurde drohender, war aber noch keine politische Macht.
Mit der Machtergreifung verlor auch Klepper zunächst seine Arbeit, konnte aber doch seine Aufnahme in die Reichsschrifttumskammer erreichen und durfte weiter arbeiten. 1934 begann er mit den Arbeiten an seinem einflußreichsten und erfolgreichsten Buch "Der Vater". Der Roman handelt über den klassischen Vaterkonflikt des preußischen Staates, den Konflikt zwischen dem Soldatenkönig Friedrich Wilhelm dem I. und seinem Sohn Friedrich "dem Großen". Nicht Friedrich der II. sondern der vielgescholtene Friedrich Wilhelm der I. ist bei ihm der gute König, der sich als erster Diener des Staates versteht, selbst ein bescheidenes, vor allem ein gottesfürchtiges Leben führt, und seinem Sohn ein wohlverwaltetes Erbe hinterläßt, der die beste Armee Europas niemals einsetzt, sondern bis zu seinem Tod jeden kriegerischen Konflikt meidet. Das Buch wird 1937 ein Riesenerfolg, im Dritten Reich, das das preußische Erbe für seine Zwecke mißbraucht, Pflichtlektüre für die Offiziere der Armee. Vielen dieser Offiziere werden gewußt haben, daß der "Vater" nicht das Vorbild des neuen Machthabers dieser Zeit ist, der sich Führer nennt.
Klepper selbst aber knüpft schon 1935 Kontakte zur Opposition gegen Hitler. 1935 beginnt er für die "Weißen Blätter" zu schreiben. Die Zeitschrift ist einer der Kristallisationspunkte, um die sich der conservative Widerstand gegen Hitler kristallisiert.
Der Roman macht Klepper zur populären Figur, aber diese Popularität schützt ihn nicht. 1937 wird er aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen und erhält damit Berufsverbot. Der Druck auf seine Familie nimmt zu, der Versuch ins Ausland zu flüchten, scheitert. Seine älteste Stieftochter kann noch vor Ausbruch des Krieges ausreisen, aber ein zu spät gestelltes Gesuch, auch seiner Frau und seiner jüngsten Stieftochter die Ausreise zu ermöglichen, wird abgelehnt. Als deutlich wird, daß es keinen Ausweg mehr gibt, begeht Jochen Klepper am 11. Dezember 1942 mit seiner Familie Selbstmord.
Montag, 3. Dezember 2012
kreuz.net und die Folgen: Identifikation mit dem Aggressor
Nun sind auf einmal alle gegen Kreuz.net. Niemals hat da jemals einer einen Artikel geschaltet. Immer hat sich jeder heftig dagegen gewehrt, wenn er dann doch zitiert wurde. Keinmal hat irgendwer einen Artikel kommentiert. Niemand aus der ganzen Blogozoese hat je einen Account als Kommentator bei kreuz.net besessen. Und über alle Artikel, vor allem über den Artikel über Dirk Bach haben sich alle, alle furchtbar empört.
Vor allem wissen alle, die sich jetzt über kreuz.net empören, wie schrecklich kreuz.net gewesen ist.
Muß doch dann auch jemand gelesen haben, nicht wahr, meine Lieben? Wer hat denn kreuz.net zur meistgelesenen katholischen Seite im deutschsprachigen internet gemacht? Die Schwulen, um sich jeden neuen Tag mal wieder so richtig zu empören? Echt?
Es ist kein Verbrechen eine Seite, die viel Mist, aber auch manches Interessante geboten hat, gelesen zu haben. Man liest ja auch den Spiegel, die Süddeutsche, den Stern. Was ich vermissen werde, sind unter anderem die Artikel von Lesben, Schwulen und Ex-Schwulen und Ex-Lesben, die uns aus ihrer Hölle berichten. Wo hatten die denn sonst ein Forum? Bei unserem netten kath.net? Macht ihr Witze?
Und: wird sich, nachdem nun alle sich heftigst von kreuz.net distanzieren, und nie, nie, nie etwas damit zu tun gehabt haben wollen, noch irgendwer wagen, auch nur ein bißchen kritisch über die schwulen und lesbischen Aktivisten zu schreiben, die uns schurigeln, und die die Kinder verderben wollen? Wird man das H-Wort jemals noch auf einem katholischen Blog lesen können?
Der letzte Artikel, den ich auf kreuz.net gelesen habe, war der eines Bisexuellen, der sich zur Treue zu seiner Ehefrau bekannt hat, und heftig gegen die LGBT-Ideologen polemisiert Mit dem zutreffenden Argument, daß Bisexualität noch viel weniger als Homosexualität eine "Orientierung" ist, zu deren Sklaven wir uns machen müssen. Woraus man lernen könnte, wenn man wollte, daß eheliche Treue Arbeit und Mühe bedeutet, und - daß wir freie Menschen sind, die wissen können was gut und böse ist, und die die Kraft haben, sich mit Gottes Hilfe für das Gute zu entscheiden.
Und um diesen Post mal ganz paranoid enden zu lassen: die Staatsanwaltschaft Berlin hat darauf verzichtet, die Todesursache von Dirk Bach durch eine Obduktion zu analysieren. In diesem Fall ein schwerer Kunstfehler. Die Berliner haben sich durch den Chef der Münchner Rechtsmedizin dafür heftig kritisieren lassen müssen.
Kreuz.net - niemand anderes - hat Hinweise zur möglichen Todesursache gegeben. Es ist denkbar, daß Dirk Bach an einer Dosis oder Überdosis der in schwulen Kreisen weit verbreiteten "Lustdroge" Amylnitrit gestorben ist. Dirk Bach litt unter Herzsinsuffizienz und hohem Blutdruck. Er nahm deshalb blutdrucksenkende Mittel. Auch "Poppers" senken den Blutdruck, bei Fehl- oder Überdosierung droht ein lebensgefährlicher Blutdruck-Abfall.
War die Kampagne gegen kreuz.net Vorwärtsverteidigung? Ich bin mir ziemlich sicher. Warum interessiert sich auf einmal der schwule Aktivist Berger für kreuz.net und für die Themen Himmel und Hölle? Sollte da - vielleicht, oder vielmehr ziemlich wahrscheinlich - etwas vertuscht werden? Ging es da nicht nur um das hämische und in der Tat schwer erträgliche "Jetzt schmort er in der Homohölle" sondern auch um den von kreuz.net geäußerten Verdacht? Tatsächlich ist noch nicht einmal eine Blutuntersuchung auf bestimmte Drogen erfolgt. Wieso?
Paranoid? Ist bei mir eine Berufskrankheit. Was aber wäre los gewesen, wenn sich bei einer Untersuchung genau das herausgestellt hätte? Wollte das die Berliner Staatsanwaltschaft in der von einem schwulen Bürgermeister regierten Stadt vielleicht besser nicht riskieren?
Ein Unfall, Selbstmord, Mord, alles wäre denkbar. Ein positiver Test hätte die schöne Fassade, der lustigen, humorvollen, witzigen und intelligenten Homo-Welt zusammenbrechen lassen. Die Diagnose Unfall oder Selbstmord hätte offenbart, daß Schwulsein lebensgefährlich ist, hätte vielleicht die Aufmerksamkeit auf die bittere Tatsache der deutlich geringeren Lebenserwartung von Schwulen und der hohen Selbstmordraten gelenkt. Und die Illusion zusammenbrechen lassen, daß all dies nur mit der "Diskriminierung" von Schwulen zu tun habe.
Ein Mord - wäre eine Katastrophe für die schwulen Lebenslügen gewesen.
Niemand aber hat gewagt, diesen Verdacht zu äußern, die Staatsanwaltschaft hat unter Verstoß gegen ihre Pflichten nicht einmal den Versuch unternommen, die Todesursache zu ermitteln.
Nur eine Seite hat den wohlbegründeten Verdacht geäußert. kreuz.net. Können wir also wirklich auf kreuz.net verzichten?
Die Freiheit des internet hat auch ihre dunklen Seiten. Daß manches bei kreuz.net in diese Kategorie gehört, will ich nicht bestreiten. Aber ich bleibe bei meinem alten Motto. Im Zweifel für die Freiheit.
In den sechzigern erschien ein berühmter Protestsong von Bob Dylan: Who killed Davey Moore. Es könnte sich ja mal ein Dichter an dem Thema Who killed Dirk Bach versuchen. Oder an dem Thema Who killed Rudolp Moshammer. Der wurde von einem Stricher erwürgt, weil er sich als alternder Schwuler Sex nur noch gegen Geld kaufen konnte.
Vor allem wissen alle, die sich jetzt über kreuz.net empören, wie schrecklich kreuz.net gewesen ist.
Muß doch dann auch jemand gelesen haben, nicht wahr, meine Lieben? Wer hat denn kreuz.net zur meistgelesenen katholischen Seite im deutschsprachigen internet gemacht? Die Schwulen, um sich jeden neuen Tag mal wieder so richtig zu empören? Echt?
Es ist kein Verbrechen eine Seite, die viel Mist, aber auch manches Interessante geboten hat, gelesen zu haben. Man liest ja auch den Spiegel, die Süddeutsche, den Stern. Was ich vermissen werde, sind unter anderem die Artikel von Lesben, Schwulen und Ex-Schwulen und Ex-Lesben, die uns aus ihrer Hölle berichten. Wo hatten die denn sonst ein Forum? Bei unserem netten kath.net? Macht ihr Witze?
Und: wird sich, nachdem nun alle sich heftigst von kreuz.net distanzieren, und nie, nie, nie etwas damit zu tun gehabt haben wollen, noch irgendwer wagen, auch nur ein bißchen kritisch über die schwulen und lesbischen Aktivisten zu schreiben, die uns schurigeln, und die die Kinder verderben wollen? Wird man das H-Wort jemals noch auf einem katholischen Blog lesen können?
Der letzte Artikel, den ich auf kreuz.net gelesen habe, war der eines Bisexuellen, der sich zur Treue zu seiner Ehefrau bekannt hat, und heftig gegen die LGBT-Ideologen polemisiert Mit dem zutreffenden Argument, daß Bisexualität noch viel weniger als Homosexualität eine "Orientierung" ist, zu deren Sklaven wir uns machen müssen. Woraus man lernen könnte, wenn man wollte, daß eheliche Treue Arbeit und Mühe bedeutet, und - daß wir freie Menschen sind, die wissen können was gut und böse ist, und die die Kraft haben, sich mit Gottes Hilfe für das Gute zu entscheiden.
Und um diesen Post mal ganz paranoid enden zu lassen: die Staatsanwaltschaft Berlin hat darauf verzichtet, die Todesursache von Dirk Bach durch eine Obduktion zu analysieren. In diesem Fall ein schwerer Kunstfehler. Die Berliner haben sich durch den Chef der Münchner Rechtsmedizin dafür heftig kritisieren lassen müssen.
Kreuz.net - niemand anderes - hat Hinweise zur möglichen Todesursache gegeben. Es ist denkbar, daß Dirk Bach an einer Dosis oder Überdosis der in schwulen Kreisen weit verbreiteten "Lustdroge" Amylnitrit gestorben ist. Dirk Bach litt unter Herzsinsuffizienz und hohem Blutdruck. Er nahm deshalb blutdrucksenkende Mittel. Auch "Poppers" senken den Blutdruck, bei Fehl- oder Überdosierung droht ein lebensgefährlicher Blutdruck-Abfall.
War die Kampagne gegen kreuz.net Vorwärtsverteidigung? Ich bin mir ziemlich sicher. Warum interessiert sich auf einmal der schwule Aktivist Berger für kreuz.net und für die Themen Himmel und Hölle? Sollte da - vielleicht, oder vielmehr ziemlich wahrscheinlich - etwas vertuscht werden? Ging es da nicht nur um das hämische und in der Tat schwer erträgliche "Jetzt schmort er in der Homohölle" sondern auch um den von kreuz.net geäußerten Verdacht? Tatsächlich ist noch nicht einmal eine Blutuntersuchung auf bestimmte Drogen erfolgt. Wieso?
Paranoid? Ist bei mir eine Berufskrankheit. Was aber wäre los gewesen, wenn sich bei einer Untersuchung genau das herausgestellt hätte? Wollte das die Berliner Staatsanwaltschaft in der von einem schwulen Bürgermeister regierten Stadt vielleicht besser nicht riskieren?
Ein Unfall, Selbstmord, Mord, alles wäre denkbar. Ein positiver Test hätte die schöne Fassade, der lustigen, humorvollen, witzigen und intelligenten Homo-Welt zusammenbrechen lassen. Die Diagnose Unfall oder Selbstmord hätte offenbart, daß Schwulsein lebensgefährlich ist, hätte vielleicht die Aufmerksamkeit auf die bittere Tatsache der deutlich geringeren Lebenserwartung von Schwulen und der hohen Selbstmordraten gelenkt. Und die Illusion zusammenbrechen lassen, daß all dies nur mit der "Diskriminierung" von Schwulen zu tun habe.
Ein Mord - wäre eine Katastrophe für die schwulen Lebenslügen gewesen.
Niemand aber hat gewagt, diesen Verdacht zu äußern, die Staatsanwaltschaft hat unter Verstoß gegen ihre Pflichten nicht einmal den Versuch unternommen, die Todesursache zu ermitteln.
Nur eine Seite hat den wohlbegründeten Verdacht geäußert. kreuz.net. Können wir also wirklich auf kreuz.net verzichten?
Die Freiheit des internet hat auch ihre dunklen Seiten. Daß manches bei kreuz.net in diese Kategorie gehört, will ich nicht bestreiten. Aber ich bleibe bei meinem alten Motto. Im Zweifel für die Freiheit.
In den sechzigern erschien ein berühmter Protestsong von Bob Dylan: Who killed Davey Moore. Es könnte sich ja mal ein Dichter an dem Thema Who killed Dirk Bach versuchen. Oder an dem Thema Who killed Rudolp Moshammer. Der wurde von einem Stricher erwürgt, weil er sich als alternder Schwuler Sex nur noch gegen Geld kaufen konnte.
Mittwoch, 21. November 2012
Casus kreuz-net: Die Würde der schwul-lesbischen Liebe ist unantastbar - im Gegensatz zur Würde katholischer Christen.
"Die Würde der schwul-lesbischen Liebe ist unantastbar! Artikel 1 Grundgesetz! Grüne Version!"
Hat Claudia Roth das wirklich gesagt? Keine einziges Periodikum aus dem Spektrum der Qualitätspresse hat diesen skandalösen Satz abgedruckt. Ich habe ihn bei einer google-Suche nur bei der evangelikalen Seite Medrum gefunden. Aber sie hat es wirklich gesagt. Auf Minute 6.:40 des Films, wenn man sich den Rest der Rede lieber nicht zumuten möchte. Auch die Mimik ist beachtenswert. Keine Gnade, für den Feind, so signalisiert dieser Blick. Macht kaputt, was euch kaputt macht. (Die Platte hatt ´ich mal)
Die Würde katholischer Priester und Gläubigen die irgendwo und irgendwann in Kontakt zu kreuz.net standen ist hingegen antastbar. Es sind große Kübel an Schmutz, und Riesen-Eimer voll Häme, die die Qualitätspresse über honorige Priester und Prälaten kippt, die irgendwie und irgendwo mit +.net in irgendwie in Verbindung gebracht werden können. Und niemanden fällt auf, daß sich die Macher von "Stopptkreuznet.de" krimineller Methoden bedienen, um "den Feind" zu erlegen. (Alle Artikel, die im folgenden zitiert werden, sind bei dieser Seite zu finden)
So heißt es in der Augsburger Allgemeinen vom 7.11.2012, noch vielen aus der Hatz gegen Bischof Mixa bekannt, daß dem Gmünder-Verlag das E-Mail-Protokoll von kreuz.net aus den vergangenen zwölf Monaten "zugänglich gemacht worden ist". Fällt da bei wem der Groschen? Fernmeldegeheimnis? War da mal was? Nö.
Dem Mitgründer des Netzwerks Katholischer Priester und Blogger Jolie wird in einem Artikel der "Süddeutschen" vom 16.11. vorgehalten, daß er "mehrmals per Mail mit der Redaktion von kreuz.net in Kontakt getreten ist". Greift da ein Staatsanwalt zum Telefon und setzt die Bullen in Marsch? Bisher nicht.
David Berger berichtet ganz stolz, so ein Artikel von stern.de: "Aus der Auflistung seiner (Jolies) Mails der vergangen zwöl Monate sei ersichtlich, daß Jolie zwei bis drei Mal wöchentlich an kreuz.net schrieb". Woher weiß er das? Big Brother (Berger) liest mit?
Der Tagesspiegel vom 14.11.2012 weiß, daß die Hinweise "von Angestellten bei Internetservern, die Einblick in die Arbeit von kreuz.net nehmen können, aber nicht deren Ideologie teilen" stammen.
Legal, illegal, scheißegal. Die Bakunistin Roth gibt offenbar die Melodie vor. Daß hier die mails eines Seelsorgers von wohlmeinenden "Angestellten bei Internetservern" gecheckt werden, findet offenbar jeder normal.
Der Gesetzgeber sieht das anders.
§ 206 )StGB) Verletzung des Post- oder Fernmeldegeheimnisses (1) Wer unbefugt einer anderen Person eine Mitteilung über Tatsachen macht, die dem Post- oder Fernmeldegeheimnis unterliegen und die ihm als Inhaber oder Beschäftigtem eines Unternehmens bekanntgeworden sind, das geschäftsmäßig Post- oder Telekommunikationsdienste erbringt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.Fünf Jahre Knast ist ja nicht ganz ohne.
§ 88 (TKG) Fernmeldegeheimnis (1) Dem Fernmeldegeheimnis unterliegen der Inhalt der Telekommunikation und ihre näheren Umstände, insbesondere die Tatsache, ob jemand an einem Telekommunikationsvorgang beteiligt ist oder war. Das Fernmeldegeheimnis erstreckt sich auch auf die näheren Umstände erfolgloser Verbindungsversuche.Um mal klarzustellen, was unter Fernmeldegeheimnis zu verstehen ist.
Ich hab es heut mal unternommen, die örtliche Staatsanwaltschaft aus dem Schlaf des Gerechten zu wecken. Schaun wir mal.
Samstag, 17. November 2012
Casus Jolie: "Moralische Verantwortung"
Muß mal wieder über meine Abos nachdenken. Jedenfalls über das Abo meiner nicht total guten, aber irgendwie doch unentbehrlichen Lokalzeitung, dem "Darmstädter Echo" (im Volksmund Darm-Echo genannt).
Dort (aber nicht nur dort, sondern auch dort) findet sich folgender bizarrer Satz über den Casus Jolie:
Wäre es so, brächen für Strafverteidiger finstere Zeiten an. Ich verteidige derzeit einen jungen Mann vor dem Landgericht gegen den Vorwurf des versuchten Mordes. Mit einiger Sicherheit kann davon ausgegangen werden, daß ein naher Verwandter dieses jungen Mannes einen anderen mit einem massiven Gegenstand traktiert und ihm lebensgefährliche Verletzungen beigebracht hat. Mein Mandant beteuert, er habe nur dabei gestanden und alsbald das Weite gesucht, weil er mit der Sache nichts habe zu tun haben wollen.
Eigentlich war ich bisher der Meinung, daß mein Mandant freizusprechen sei, wenn es mir gelingt, die Kammer zu überzeugen, daß mein Mandant die Wahrheit sagt.
Setzte sich aber nun in der Rechtsprechung die "David-Berger-Lehre" durch, hat mein Mandant wohl keine Chance. Die Kammer könnte erklären, meinem Mandanten sei zwar keine Tatbeteiligung nachzuweisen, er trage aber, da er seinen Verwandten allein durch seine Anwesenheit moralisch in seiner Handlung gestärkt habe, die Verantwortung. Das würde meinen Mandanten so in etwa 8 bis 9 Jahre Haft kosten.
Diese Lehre ist übrigens gar nicht so unpopulär. Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen. Rechtsstaatswidrig, aber volkstümlich. Der Geist der Lynchjustiz. Auch den Opfern dieser mörderischen Form der peinlichen Gerichtsbarkeit wurde ja in der Regel nur eine "moralische" Mitverantwortung vorgeworfen. Oder sie wurden in Sippenhaftung genommen. Die Bevölkerung so manchen Judenghettos mußte die "moralische Verantwortung" für einen bloß imaginierten Ritualmord mit dem Leben bezahlen.
Würde die Strafkammer in obigem Fall nun wirklich dieser Theorie folgen, das Urteil würde mit Sicherheit in der Revisionsinstanz aufgehoben. Und die verantwortlichen Richter müßten sich in einem Strafverfahren wegen offenkundiger Rechtsbeugung verantworten.
Aber die Qualitätspresse druckt diesen Satz ab, ohne daß dem verantwortlichen Redakteur auffällt, daß da vielleicht doch irgendwie irgendwas nicht stimmen könnte. Und S.P.O.N setzt sogar noch einen drauf. Die David-Berger-Theorie zur strafrechtlichen Problematik von Täterschaft und Teilnahme scheint sich durchzusetzen.
Der Hauptbetreiber der Kampagne - die sich angeblich gegen kreuz.net richtet, tatsächlich gegen die gesamte Szene der im internet aktiven "konservativen" Katholiken - verkauft Pornos für Schwule. Zum Beispiel die "Loverboy Classics", harter Stoff für ephebophile bis pädophile Schwule. Oder die "Bel Ami Rebels" süße Racker, die nur darauf warten, daß man es ihnen mal so richtig besorgt. Womit ich zum Thema "moralische Verantwortung" in der Schwulenszene überleiten möchte:
Von den 15.000 Fällen von Kindesmißbrauch, die die Statistik des BKA zählt, haben 25% einen schwulen Hintergrund . (Kindesmißbrauch ist ein Delikt, daß nahezu ausschließlich von Männern begangen wird.) In 25% der Fälle geht es um homosexuelle oder bisexuelle Männer, die sich an kleinen Jungs vergehen. Der Anteil ist weit höher als der Anteil homo- und bixexueller Männer in der Bevölkerung. Könnte man nicht - der David-Berger-Theorie folgend - sagen, daß Bruno Gmünder für dieses Massendelikt "moralisch verantwortlich" ist?
Hat jemals einer dieser schwulen Aktivisten auch nur ein Tüttelchen an "moralischer Verantwortung" für die Vergewaltigung von tausenden kleiner Jungen, und die Verführung und den Missbrauch einer wahrscheinlich noch viel größeren Zahl von Jugendlichen übernommen? Letzteres hat man vielmehr nach Jahren erfolgreicher Lobbyarbeit mit der Abschaffung des § 175 legalisiert. Der schwule Oberaktivist Volker Beck - der sich natürlich auch im Fall unseres Gemeindepfarrers und Blogozoesenmitgliedes mit einem lautstarken "Kreuzige ihn" zu Wort gemeldet hat - hat noch vor 1988 die Legalisierung des Kindesmißbrauchs gefordert.
Ich erinnere mich noch gut an eine Fernsehdiskussion wo sich ein bedauernswerter Bischof ausgerechnet gegenüber dem Chefredakteur der Porno-Postille-Spiegel und dem schwulen Aktivisten Rosa von Praunheim wegen des Mißbrauchsskandals rechtfertigen mußte (bei dem es übrigens vorwiegend um schwule Ephebophilie ging) . Mir lief die Galle über. Keinem fiel auf, daß da zwei die klassische "Haltet den Dieb"-Strategie verfolgten.
Ich kenne kaum eine politische Szene die so wie die Truppe der schwulen Oberaktivisten ihre Verantwortlichkeit ablehnt, ja Verantwortungslosigkeit geradezu propagiert. Warum ist AIDS noch immer eine Krankheit, die vor allem schwule Männer betrifft? Weil es den meisten Aktivisten völlig wurscht ist, was passiert, wenn sie ihren Lüsten freien Lauf lassen. Hat man dazu jemals ein Wort von schwulen Agitpropaktivisten wie Beck, Gmünder, Becker, von Praunheim gehört?
So sehr man sich über die Aktivistenmafia auch ärgern mag, eines sollte man sich klar machen: der Katechismus weist uns in dieser Frage darauf hin, daß Homosexuelle sich ihr Schicksal nicht selbst gewählt haben, und daß sie mit Anstand und Respekt zu behandeln sind. Das ist für uns Richtschnur. Und damit ein guter Grund +net zu meiden.
Aber ich darf mich auch fragen, warum die "Emanzipation" der Schwulen und Lesben, sogar der Bisexuellen in unserer Gesellschaft eine Art Lackmustest für Liberalität und political Correctness geworden ist.
Die Schwulen sind längst zum Kanonenfutter im Kulturkampf geworden. Mir ist die aus beruflicher und persönlicher Erfahrung die Situation alternder häufig ephebophiler Schwuler, die keinen Sexualpartner finden können, und sich deshalb auf die Stricherszene einlassen müssen, gut bekannt. Der hohe Pronzentsatz psychisch kranker Schwuler und die hohe Zahl der Selbstmorde sollte jeder kennen. Ist dieses Leben lebenswert? So mancher alternde Schule zieht für sich die Konsequenz und beendet dieses sein Leben.
Natürlich ist die sie diskriminierende Gesellschaft schuld, sagen die Aktivisten und wiederholen damit nur ein altlinkes Märchen. Wer nach Heilung sucht, wird schlimmer behandelt als ein Dissident der sonstwo vom wahren Glauben abfällt. Die Schwulen werden offenbar gebraucht, ihre Zahl darf keinesfalls sinken. Gibt es denn ein besseres Vehikel als das Geschrei von der "Diskriminierung" der Schwulen, um wieder und wieder, die "Rechten" die "Konservativen" die "fundamentalistischen Christen" als "intolerant", "inhuman" und "fundamentalistisch" vorzuführen? Und für das große Ziel der gleichgemachten egalitäüren Gesellschaft mußten ja schon immer Opfer gebracht werden. Sollte man die große Zahl der zu früh gestorbenen, kranken, vereinsamten Homosexuellen nicht eigentlich als "Kollateralschaden" verbuchen?
Als Gefallene im Kampf gegen die altböse Feindin, die Kirche?
Ach ja, noch ein Gruß zum Schluß: "Anti-Katholizismus ist der Anti-Semitismus der moderaten Linken."(Erik Ritter von Kuehnelt-Leddihn, Leftism from de Sade and Marx, to Hitler and Pol Pot)
Dort (aber nicht nur dort, sondern auch dort) findet sich folgender bizarrer Satz über den Casus Jolie:
Daß Jolie Kreuz.net für seine Zwecke anonym genutzt habe, ist für David Berger juristisch gesehen wenig relevant: „Vielmehr ist es eine Frage der moralischen Verantwortung.“Was meint das? Hätte nun mein alter längst verstorbener hoch verehrter (bloß nicht von mir) Fülosofieprofessor gefragt. Wie sollen wir das verstehen? Wer auf einer zwielichtigen Seite einen Kommentar in allen Fällen unverfänglichen Inhalts hinterlässt (mehr wird Pfarrer Jolie nicht vorgeworfen), wer hin und wieder auf besagter Seite zustimmend erwähnt wird - was mir auch schon passiert ist -, trägt nun die "moralische Verantwortung" für alle Inhalte dieser Seite. Und das soll auch noch "juristisch relevant" sein.
Wäre es so, brächen für Strafverteidiger finstere Zeiten an. Ich verteidige derzeit einen jungen Mann vor dem Landgericht gegen den Vorwurf des versuchten Mordes. Mit einiger Sicherheit kann davon ausgegangen werden, daß ein naher Verwandter dieses jungen Mannes einen anderen mit einem massiven Gegenstand traktiert und ihm lebensgefährliche Verletzungen beigebracht hat. Mein Mandant beteuert, er habe nur dabei gestanden und alsbald das Weite gesucht, weil er mit der Sache nichts habe zu tun haben wollen.
Eigentlich war ich bisher der Meinung, daß mein Mandant freizusprechen sei, wenn es mir gelingt, die Kammer zu überzeugen, daß mein Mandant die Wahrheit sagt.
Setzte sich aber nun in der Rechtsprechung die "David-Berger-Lehre" durch, hat mein Mandant wohl keine Chance. Die Kammer könnte erklären, meinem Mandanten sei zwar keine Tatbeteiligung nachzuweisen, er trage aber, da er seinen Verwandten allein durch seine Anwesenheit moralisch in seiner Handlung gestärkt habe, die Verantwortung. Das würde meinen Mandanten so in etwa 8 bis 9 Jahre Haft kosten.
Diese Lehre ist übrigens gar nicht so unpopulär. Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen. Rechtsstaatswidrig, aber volkstümlich. Der Geist der Lynchjustiz. Auch den Opfern dieser mörderischen Form der peinlichen Gerichtsbarkeit wurde ja in der Regel nur eine "moralische" Mitverantwortung vorgeworfen. Oder sie wurden in Sippenhaftung genommen. Die Bevölkerung so manchen Judenghettos mußte die "moralische Verantwortung" für einen bloß imaginierten Ritualmord mit dem Leben bezahlen.
Würde die Strafkammer in obigem Fall nun wirklich dieser Theorie folgen, das Urteil würde mit Sicherheit in der Revisionsinstanz aufgehoben. Und die verantwortlichen Richter müßten sich in einem Strafverfahren wegen offenkundiger Rechtsbeugung verantworten.
Aber die Qualitätspresse druckt diesen Satz ab, ohne daß dem verantwortlichen Redakteur auffällt, daß da vielleicht doch irgendwie irgendwas nicht stimmen könnte. Und S.P.O.N setzt sogar noch einen drauf. Die David-Berger-Theorie zur strafrechtlichen Problematik von Täterschaft und Teilnahme scheint sich durchzusetzen.
Der Hauptbetreiber der Kampagne - die sich angeblich gegen kreuz.net richtet, tatsächlich gegen die gesamte Szene der im internet aktiven "konservativen" Katholiken - verkauft Pornos für Schwule. Zum Beispiel die "Loverboy Classics", harter Stoff für ephebophile bis pädophile Schwule. Oder die "Bel Ami Rebels" süße Racker, die nur darauf warten, daß man es ihnen mal so richtig besorgt. Womit ich zum Thema "moralische Verantwortung" in der Schwulenszene überleiten möchte:
Von den 15.000 Fällen von Kindesmißbrauch, die die Statistik des BKA zählt, haben 25% einen schwulen Hintergrund . (Kindesmißbrauch ist ein Delikt, daß nahezu ausschließlich von Männern begangen wird.) In 25% der Fälle geht es um homosexuelle oder bisexuelle Männer, die sich an kleinen Jungs vergehen. Der Anteil ist weit höher als der Anteil homo- und bixexueller Männer in der Bevölkerung. Könnte man nicht - der David-Berger-Theorie folgend - sagen, daß Bruno Gmünder für dieses Massendelikt "moralisch verantwortlich" ist?
Hat jemals einer dieser schwulen Aktivisten auch nur ein Tüttelchen an "moralischer Verantwortung" für die Vergewaltigung von tausenden kleiner Jungen, und die Verführung und den Missbrauch einer wahrscheinlich noch viel größeren Zahl von Jugendlichen übernommen? Letzteres hat man vielmehr nach Jahren erfolgreicher Lobbyarbeit mit der Abschaffung des § 175 legalisiert. Der schwule Oberaktivist Volker Beck - der sich natürlich auch im Fall unseres Gemeindepfarrers und Blogozoesenmitgliedes mit einem lautstarken "Kreuzige ihn" zu Wort gemeldet hat - hat noch vor 1988 die Legalisierung des Kindesmißbrauchs gefordert.
Ich erinnere mich noch gut an eine Fernsehdiskussion wo sich ein bedauernswerter Bischof ausgerechnet gegenüber dem Chefredakteur der Porno-Postille-Spiegel und dem schwulen Aktivisten Rosa von Praunheim wegen des Mißbrauchsskandals rechtfertigen mußte (bei dem es übrigens vorwiegend um schwule Ephebophilie ging) . Mir lief die Galle über. Keinem fiel auf, daß da zwei die klassische "Haltet den Dieb"-Strategie verfolgten.
Ich kenne kaum eine politische Szene die so wie die Truppe der schwulen Oberaktivisten ihre Verantwortlichkeit ablehnt, ja Verantwortungslosigkeit geradezu propagiert. Warum ist AIDS noch immer eine Krankheit, die vor allem schwule Männer betrifft? Weil es den meisten Aktivisten völlig wurscht ist, was passiert, wenn sie ihren Lüsten freien Lauf lassen. Hat man dazu jemals ein Wort von schwulen Agitpropaktivisten wie Beck, Gmünder, Becker, von Praunheim gehört?
So sehr man sich über die Aktivistenmafia auch ärgern mag, eines sollte man sich klar machen: der Katechismus weist uns in dieser Frage darauf hin, daß Homosexuelle sich ihr Schicksal nicht selbst gewählt haben, und daß sie mit Anstand und Respekt zu behandeln sind. Das ist für uns Richtschnur. Und damit ein guter Grund +net zu meiden.
Aber ich darf mich auch fragen, warum die "Emanzipation" der Schwulen und Lesben, sogar der Bisexuellen in unserer Gesellschaft eine Art Lackmustest für Liberalität und political Correctness geworden ist.
Die Schwulen sind längst zum Kanonenfutter im Kulturkampf geworden. Mir ist die aus beruflicher und persönlicher Erfahrung die Situation alternder häufig ephebophiler Schwuler, die keinen Sexualpartner finden können, und sich deshalb auf die Stricherszene einlassen müssen, gut bekannt. Der hohe Pronzentsatz psychisch kranker Schwuler und die hohe Zahl der Selbstmorde sollte jeder kennen. Ist dieses Leben lebenswert? So mancher alternde Schule zieht für sich die Konsequenz und beendet dieses sein Leben.
Natürlich ist die sie diskriminierende Gesellschaft schuld, sagen die Aktivisten und wiederholen damit nur ein altlinkes Märchen. Wer nach Heilung sucht, wird schlimmer behandelt als ein Dissident der sonstwo vom wahren Glauben abfällt. Die Schwulen werden offenbar gebraucht, ihre Zahl darf keinesfalls sinken. Gibt es denn ein besseres Vehikel als das Geschrei von der "Diskriminierung" der Schwulen, um wieder und wieder, die "Rechten" die "Konservativen" die "fundamentalistischen Christen" als "intolerant", "inhuman" und "fundamentalistisch" vorzuführen? Und für das große Ziel der gleichgemachten egalitäüren Gesellschaft mußten ja schon immer Opfer gebracht werden. Sollte man die große Zahl der zu früh gestorbenen, kranken, vereinsamten Homosexuellen nicht eigentlich als "Kollateralschaden" verbuchen?
Als Gefallene im Kampf gegen die altböse Feindin, die Kirche?
Ach ja, noch ein Gruß zum Schluß: "Anti-Katholizismus ist der Anti-Semitismus der moderaten Linken."(Erik Ritter von Kuehnelt-Leddihn, Leftism from de Sade and Marx, to Hitler and Pol Pot)
Dienstag, 16. Oktober 2012
Schwarze Listen von "Christen" für Christen
Unter europäischen Parlamentariern kursieren bekanntlich "Schwarze Listen" mit den Namen von Abtreibungsgegnern. Ganz vorne auf der Liste der „Top 27 European Anti-choice Personalities“ unter anderem zwei Mitglieder der christdemokratischen CDL (Christdemokraten für das Leben) Johanna Gräfin von Westphalen und Sophia Kuby.
Wer aber sind eigentlich die AktivistInnen, die hinter dieser tschekistischen Initiative stehen? Linksextremisten? Postkommunisten? Radikalliberale?
Nö. Wer nachsieht, findet in der deutschen Sektion eine eher biedere wirkende Versammlung von LinkssozialchristfreigrünDemokrat_innen. Zwei Sozialdemokrat_innen, Zwei Link_innen, eine Christdemokrat_in, eine Freidemokrat_in, eine Grün_In. Die meisten verheiratet und keineswegs kinderlos, die Protagonist_Innen allerdings alleinerziehend. Alle irgendwie "gegen rechts" und entsprechend engagiert, aber ansonsten Hinterbänkler_innenszene. Die eine bekennt sich sogar als "Katholikin", die andere als "Protestantin".
Ist ja immer viel von der Mitte der Gesellschaft die Rede, allwo faschistisches Gedankengut zu finden sei. In der Mitte der Gesellschaft einschließlich des "Linkskatholizismus" wie "Linksprotestantismus" angekommen ist aber offenkundig die Auffassung, daß es ein "Recht auf Abtreibung" gäbe, etwas verschämt - und typisch deutscher Aküfi - mit dem Kürzel "SRGR" (Sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte) bemäntelt. Schwarze Listen (von Abtreibungsgegnern) von "Christen" für Christen. Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr.
Was mich allerdings irritiert, ist, daß man nicht nur als Linke, als Grüne, als Liberale, als Sozialdemokratin die irre Theorie von einem "Recht auf Abtreibung" vertreten kann, sondern auch als Christdemokratin. Nicht nur als "Humanist_In" sondern auch als "Christ_in". War mir irgendwie neu.
Die Seiten dieser Organisationen bieten ein wahres Gruselkabinett sämtlicher Abtreibungslobbygruppen, als deren Handlanger sich diese Volksvertreter sich offenkundig verstehen. Alles ist zu finden und vor allem läßt sich nachvollziehen, wes Geistes Kind die Damen und Herren sind. Da wird zum Beispiel Ungarn kritisiert, weil es EU-Mittel einsetzt "to discourage abortion", was ja im Gegenzug bedeutet, daß die Damen und Herren es richtiger finden, Frauen zur Abtreibung zu ermutigen. Natürlich finden sich links zu der von der amerikanischen Eugenikerin und rassistischen Sozialdarwinistin Margaret Sanger gegründeten IPPF, wie auch zu der von der Hitler-Verehrerin Marie Stopes gegründeten "Marie-Stopes-International".
Nun dominieren in dieser blutdürstigen Truppe eindeutig Sozialisten, Liberale und Grüne. Aber die "Europäische Volkspartei" ist ebenso vertreten. Lobenswerterweise findet sich kein konservativer Abgeordneter in diesem Verein. Aber dieses Spektrum ist im vereinigten Deutschland ja nicht mehr existent. Nicht einmal innerhalb der ehemals auchkonservativen CDU. Nur noch einzelne tapfere Abgeordnete vertreten eine dezidiert christliche Linie. Weitgehend ohne Einfluß.
Wer aber sind eigentlich die AktivistInnen, die hinter dieser tschekistischen Initiative stehen? Linksextremisten? Postkommunisten? Radikalliberale?
Nö. Wer nachsieht, findet in der deutschen Sektion eine eher biedere wirkende Versammlung von LinkssozialchristfreigrünDemokrat_innen. Zwei Sozialdemokrat_innen, Zwei Link_innen, eine Christdemokrat_in, eine Freidemokrat_in, eine Grün_In. Die meisten verheiratet und keineswegs kinderlos, die Protagonist_Innen allerdings alleinerziehend. Alle irgendwie "gegen rechts" und entsprechend engagiert, aber ansonsten Hinterbänkler_innenszene. Die eine bekennt sich sogar als "Katholikin", die andere als "Protestantin".
Ist ja immer viel von der Mitte der Gesellschaft die Rede, allwo faschistisches Gedankengut zu finden sei. In der Mitte der Gesellschaft einschließlich des "Linkskatholizismus" wie "Linksprotestantismus" angekommen ist aber offenkundig die Auffassung, daß es ein "Recht auf Abtreibung" gäbe, etwas verschämt - und typisch deutscher Aküfi - mit dem Kürzel "SRGR" (Sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte) bemäntelt. Schwarze Listen (von Abtreibungsgegnern) von "Christen" für Christen. Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr.
Was mich allerdings irritiert, ist, daß man nicht nur als Linke, als Grüne, als Liberale, als Sozialdemokratin die irre Theorie von einem "Recht auf Abtreibung" vertreten kann, sondern auch als Christdemokratin. Nicht nur als "Humanist_In" sondern auch als "Christ_in". War mir irgendwie neu.
Die Seiten dieser Organisationen bieten ein wahres Gruselkabinett sämtlicher Abtreibungslobbygruppen, als deren Handlanger sich diese Volksvertreter sich offenkundig verstehen. Alles ist zu finden und vor allem läßt sich nachvollziehen, wes Geistes Kind die Damen und Herren sind. Da wird zum Beispiel Ungarn kritisiert, weil es EU-Mittel einsetzt "to discourage abortion", was ja im Gegenzug bedeutet, daß die Damen und Herren es richtiger finden, Frauen zur Abtreibung zu ermutigen. Natürlich finden sich links zu der von der amerikanischen Eugenikerin und rassistischen Sozialdarwinistin Margaret Sanger gegründeten IPPF, wie auch zu der von der Hitler-Verehrerin Marie Stopes gegründeten "Marie-Stopes-International".
Nun dominieren in dieser blutdürstigen Truppe eindeutig Sozialisten, Liberale und Grüne. Aber die "Europäische Volkspartei" ist ebenso vertreten. Lobenswerterweise findet sich kein konservativer Abgeordneter in diesem Verein. Aber dieses Spektrum ist im vereinigten Deutschland ja nicht mehr existent. Nicht einmal innerhalb der ehemals auchkonservativen CDU. Nur noch einzelne tapfere Abgeordnete vertreten eine dezidiert christliche Linie. Weitgehend ohne Einfluß.
Mittwoch, 10. Oktober 2012
Zitat des Tages
Die eigentümlich frei bietet jeden Tag das "Zitat des Tages". Beim Lesen dieses Zitates fielen mir "die Schuppen von den Augen":
Warum nun steht die Holocaust-Leugnung unter Strafe (§ 130 Abs. 3 StGB), während die "Verehrer" des Massenmörder Harris nichts zu befürchten haben, oder die Vertreibung von 12 Millionen Deutschen gar noch als gerechte "Strafe für Hitler" gesehen wird? (Wobei ja nicht Hitler, sondern Stalin die Volksdeutschen aus Osteuropa vertrieben hat.) Kann es sein, daß da moralische Kategorien schlechthin verrutscht sind? Daß die Würde des Menschen doch antastbar ist?
Die Kirchengemeinde, der ich angehöre, wurde von Vertriebenen gegründet und besteht heute immer noch in nicht unwesentlichen Teilen aus Vertriebenen und ihren Kindern. Vor den beiden Kirchen stehen jeweils Denkmäler, die an das Schicksal der Vertriebenen erinnern. Die Mehrheit der Vertriebenen u.a. Schlesier, Sudetendeutsche, Ungarndeutsche, waren Katholiken. Damit traf die "gerechte Vertreibung" ausgerechnet den deutschen Bevölkerungsanteil, der am geschlossensten antinazistisch war. Wie sagte noch mal der Dichter? "The fascists of the future will be called anti-fascists." (Winston Churchill)
Indem er die Untat schlichtweg bestreitet, bewegt sich der Holocaust-Leugner immer noch im Kraftfeld der traditionellen Moral. Die trostlosen Figuren mit ihren „Bomber Harris, do it again!“-Plakaten haben sie hinter sich gelassen und unmittelbar zu den Nazis aufgeschlossen.Richtig. Die Holocaust-Leugner bestreiten den Massenmord, vermitteln damit aber gleichzeitig, daß der Massenmord nicht legitim sei. Die "Antideutschen" finden den Massenmord ganz in Ordnung, wenn er die Richtigen trifft.
Warum nun steht die Holocaust-Leugnung unter Strafe (§ 130 Abs. 3 StGB), während die "Verehrer" des Massenmörder Harris nichts zu befürchten haben, oder die Vertreibung von 12 Millionen Deutschen gar noch als gerechte "Strafe für Hitler" gesehen wird? (Wobei ja nicht Hitler, sondern Stalin die Volksdeutschen aus Osteuropa vertrieben hat.) Kann es sein, daß da moralische Kategorien schlechthin verrutscht sind? Daß die Würde des Menschen doch antastbar ist?
Die Kirchengemeinde, der ich angehöre, wurde von Vertriebenen gegründet und besteht heute immer noch in nicht unwesentlichen Teilen aus Vertriebenen und ihren Kindern. Vor den beiden Kirchen stehen jeweils Denkmäler, die an das Schicksal der Vertriebenen erinnern. Die Mehrheit der Vertriebenen u.a. Schlesier, Sudetendeutsche, Ungarndeutsche, waren Katholiken. Damit traf die "gerechte Vertreibung" ausgerechnet den deutschen Bevölkerungsanteil, der am geschlossensten antinazistisch war. Wie sagte noch mal der Dichter? "The fascists of the future will be called anti-fascists." (Winston Churchill)
Montag, 3. September 2012
Justiz bizarr: Kindstötung geboten, Ohrloch stechen verboten.
Nachrichten wie diese schaffen es inzwischen nur noch auf die Zeitungsseite für "Vermischtes" oder "Aus aller Welt". Der EGMR hat der Klage eines italienischen Ehepaars stattgegeben, die sich gegen das bisher in Italien geltende Verbot der PID richtete. Ein 2006 geborenenes Kind der Kläger leidet unter Mukoviszidose, eine Untersuchung hatte ergeben, daß die Erkrankung des Kindes auf eine erbliche Veranlagung der Eltern zurückzuführen war. Beide Eltern waren nicht an dieser schweren Stoffwechselstörung erkrankt, trugen aber ein erbliches Risiko.
Ein weiteres Kind hatten die Kläger abgetrieben, nachdem eine pränatale Untersuchung ergab, daß das ungeborene Kind ebenfalls an Mukoviszidose erkrankt war. Die Eltern verlangten danach die Genehmigung einer In-vitro-Fertilisation mit anschließender PID. Die IvF ist in Italien nur in bestimmten Ausnahmefällen erlaubt, die PID gänzlich verboten.
Ein Verstoß gegen das Menschenrecht auf Achtung des Familien- und Privatlebens der Kläger, stellte der EGMR nun fest. Es sei unverhältnismäßig, wenn der italienische Staat zwar die Abtreibung eines behinderten Kindes erlaube, die PID zur Selektion behinderter Embryonen aber verbiete.
Ein zweifacher Dammbruch. Denn der EGMR stellt nun implizit erstmals fest, daß es ein "Recht auf ein nicht behindertes Kind" gibt. Er wägt das Lebensrecht der getöteten Embryonen gegen das Recht der Eltern auf "Privatleben und Familienleben" ab und entscheidet sich für das Recht der Eltern und gegen das Lebensrecht ungeborener Kinder. Der Plural Kinder ist wichtig, denn hier geht es stets nicht nur um ein Kind, sondern um viele. Für die Geburt eines einzigen Kindes müssen bei einer IvF mit anschließender PID im statistischen Mittel 39 Embryonen sterben. Die "baby-take-home"- Rate beträgt lediglich 2,5%.
Wir sprechen hier also über das vorgebliche Menschenrecht zur Massentötung von menschlichen Embryonen.
Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Gleichzeitig - und diesmal auf Seite 1 - lesen wir von der Rechtsauffassung eines deutschen Gerichts, wonach schon das Stechen eines Ohrlochs bei einem kleinen Mädchen, das sich Ohrringe zum Geburtstag gewünscht hat, den Tatbestand der gefährlichen Körperverletzung erfüllen könnte.
Das hat uns noch gefehlt, denn der Diskussion über die Beschneidung kleiner Jungen fehlte es ja an gendermäßiger Symmetrie. Mit der analogen Diskussion über das Ohrlochstechen ist diese Lücke nun geschlossen.
Insbesondere die FAZ wie auch der Ethikrat barmt ob der gepeinigten Kindern.
Gibt das einen Sinn? Wie kann es sein, daß Eltern das "Menschenrecht" haben können, dutzende von - eigenen - ungeborenen Kindern zu töten, nicht aber das Recht in Befolgung einer jahrtausendealten religiösen Tradition kleine Jungen zu beschneiden, oder kleinen Mädchen ein Ohrloch stechen zu lassen?
Es gibt einen Sinn. Es ist der Sinn einer permissiven Kultur, die alles versteht, und für alles Verständnis hat, solange es nicht aus dem Rahmen der "Errungenschaften"dieser permissiven Kultur fällt. Das "Recht auf Abtreibung", nunmehr ergänzt um das "Recht auf ein nichtbehindertes Kind" ist Teil dieser Errungenschaften.
Traditionalisten, die ihre Kinder aus religiösen Gründen beschneiden lassen - das Kölner Urteil richtet sich ausschließlich gegen die religiös motivierte Beschneidung - fallen aus diesem Rahmen. Traditionell denkende Eltern, die kleinen Mädchen gewissermaßen die Schmucknarben eines traditionellen Rollenmodells stechen lassen, fallen aus diesem Rahmen.
Der amerikanische Politikwissenschaftler Charles Murray hat diese bizarre Ethik in einem anderen Zusammenhang als die Kultur der "ecumenical niceness" beschrieben. Und hat gleichzeitig die Grenzen dieser scheinbar grenzenlosen Toleranz benannt.
Ein weiteres Kind hatten die Kläger abgetrieben, nachdem eine pränatale Untersuchung ergab, daß das ungeborene Kind ebenfalls an Mukoviszidose erkrankt war. Die Eltern verlangten danach die Genehmigung einer In-vitro-Fertilisation mit anschließender PID. Die IvF ist in Italien nur in bestimmten Ausnahmefällen erlaubt, die PID gänzlich verboten.
Ein Verstoß gegen das Menschenrecht auf Achtung des Familien- und Privatlebens der Kläger, stellte der EGMR nun fest. Es sei unverhältnismäßig, wenn der italienische Staat zwar die Abtreibung eines behinderten Kindes erlaube, die PID zur Selektion behinderter Embryonen aber verbiete.
Ein zweifacher Dammbruch. Denn der EGMR stellt nun implizit erstmals fest, daß es ein "Recht auf ein nicht behindertes Kind" gibt. Er wägt das Lebensrecht der getöteten Embryonen gegen das Recht der Eltern auf "Privatleben und Familienleben" ab und entscheidet sich für das Recht der Eltern und gegen das Lebensrecht ungeborener Kinder. Der Plural Kinder ist wichtig, denn hier geht es stets nicht nur um ein Kind, sondern um viele. Für die Geburt eines einzigen Kindes müssen bei einer IvF mit anschließender PID im statistischen Mittel 39 Embryonen sterben. Die "baby-take-home"- Rate beträgt lediglich 2,5%.
Wir sprechen hier also über das vorgebliche Menschenrecht zur Massentötung von menschlichen Embryonen.
Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Gleichzeitig - und diesmal auf Seite 1 - lesen wir von der Rechtsauffassung eines deutschen Gerichts, wonach schon das Stechen eines Ohrlochs bei einem kleinen Mädchen, das sich Ohrringe zum Geburtstag gewünscht hat, den Tatbestand der gefährlichen Körperverletzung erfüllen könnte.
Das hat uns noch gefehlt, denn der Diskussion über die Beschneidung kleiner Jungen fehlte es ja an gendermäßiger Symmetrie. Mit der analogen Diskussion über das Ohrlochstechen ist diese Lücke nun geschlossen.
Insbesondere die FAZ wie auch der Ethikrat barmt ob der gepeinigten Kindern.
Gibt das einen Sinn? Wie kann es sein, daß Eltern das "Menschenrecht" haben können, dutzende von - eigenen - ungeborenen Kindern zu töten, nicht aber das Recht in Befolgung einer jahrtausendealten religiösen Tradition kleine Jungen zu beschneiden, oder kleinen Mädchen ein Ohrloch stechen zu lassen?
Es gibt einen Sinn. Es ist der Sinn einer permissiven Kultur, die alles versteht, und für alles Verständnis hat, solange es nicht aus dem Rahmen der "Errungenschaften"dieser permissiven Kultur fällt. Das "Recht auf Abtreibung", nunmehr ergänzt um das "Recht auf ein nichtbehindertes Kind" ist Teil dieser Errungenschaften.
Traditionalisten, die ihre Kinder aus religiösen Gründen beschneiden lassen - das Kölner Urteil richtet sich ausschließlich gegen die religiös motivierte Beschneidung - fallen aus diesem Rahmen. Traditionell denkende Eltern, die kleinen Mädchen gewissermaßen die Schmucknarben eines traditionellen Rollenmodells stechen lassen, fallen aus diesem Rahmen.
Der amerikanische Politikwissenschaftler Charles Murray hat diese bizarre Ethik in einem anderen Zusammenhang als die Kultur der "ecumenical niceness" beschrieben. Und hat gleichzeitig die Grenzen dieser scheinbar grenzenlosen Toleranz benannt.
When you get down to it, it is not acceptable in the new upper class to use derogatory labels for anyone, with three exceptions: people with differing political views, fundamentalist Christians, and rural working-class whites.
Wenn du der Sache auf den Grund geht's, dann ist es für die neue herrschende Klasse unakzeptabel, ein missbilligendes Etikett für irgend jemanden zu benutzen, mit drei Ausnahmen: Menschen mit abweichenden politischen Ansichten, fundamentalistische Christen und kleinstädtische weiße Angehörige der Arbeiterklasse.Die Ergänzung der "fundamentalist Christians" durch "fundamentalistische" Juden und Muslime fällt nicht schwer. Ebensowenig wie die Ergänzung der "rural working-class whites" durch traditionalistische Eltern und ihre in zu überwindenden Rollenmodellen denkenden kleinen Mädchen, die sich Ohrringe wünschen.
Dienstag, 21. August 2012
"Free Pussy-Riot": Femen-Femi-Nazi-Aktion in Kiew
Das gibt dem Begriff Femi-Nazi doch noch mal eine ganz neue Würze. Für das "Recht auf Abtreibung" (siehe den Text des Pussy Riot Songs) für die Homo-Ehe, gegen Religionsfreiheit. Und der Kommentar eines Sympathisanten zeigt uns, wohin die Reise geht:
YEAH!! SO MUSS DAS SEIN!!! :D :D :D :D ES WIRD ZEIT DAS ALLE DIESE RELIGIÖSEN SYMBOLE FALLEN! Religion ist der Grund für HASS und Unterdrückung. Wir haben 2012, das Mittelalter ist vorbei, Glaube ist Privatsache und gehört nicht in die Öffentlichkeit. Reisst diese Bauwerke endlich ab und gestaltet eine Sinnvolle Welt, ohne Krieg wegen imaginärer Freunde. Ihr Deppen. Free PUSSY RIOTNun müßte eigentlich jedem Dämel allmählich aufleuchten wes Geistes Kinder da ihr Unwesen treiben.
Die Dämel werden bislang nicht alle. Selbst einem Hans-Olaf Henkel hat die Hitze offenbar die Grütze verdunsten lassen.
Es handelt sich übrigens um ein Kreuz, das zum Andenken an die unter den kommunistischen Linksfaschisten verfolgten und ermordeten ukrainischen Katholiken errichtet wurde.
Sonntag, 19. August 2012
Pussy Riot: Nützliche Idioten
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Sprengung der Christ-Erlöser-Kirche am 5.12.1931 |
Wir haben es mit einem politisch-medialen Komplex zu tun. Und im Kontext mit dem Urteil gegen die armen Mädels von Pussy Riot läuft dieser politisch-mediale Komplex wieder zu seiner Tiefstform auf. Selbst die eigentlich noch leidlich lesbare "Welt" (wo jedenfalls manchmal Badde, Maxeiner, Miersch, Broder u.a. schreiben schreiben dürfen) jazzt in der Sonntagsausgabe die Bandleaderin der drei Pussy- Riot-Mädchen, Nadeschda Kolokonnikowa, zur Widerstandskämpferin gegen das "autoritäre System" auf und verleiht ihr heute die Note "Eins" in der entsprechenden Rubrik.
Was für die "nützlichen Idioten"(Lenin) der Mainstreampresse eine Heldin ist, ist aber selbst für den liberalen englischen Guardian eher ein "evil ghost". Schauen wir uns diesen bösen Geist genauer an.
Nadeschda wird, wie ihre Hintermänner, sehr gut gewußt haben, warum sie genau diesen Ort ausgesucht hat, die Christ-Erlöser-Kathedrale. Das Bauwerk ist in doppeltem Sinn ein politisch-religiöses Symbol. Die Kirche ist eine Rekonstruktion. Den Vorgängerbau lies der später ermordete Zar Alexander I in Gedenken an den antinapoleonischen Kampf errichten, zum Dank für den Sieg über den napoleonischen Imperialismus.
Stalin ließ die nur wenige Jahrzehnte alte Kathedrale zerstören. Er wird gewußt haben, daß diese Kirche nicht nur das bedeutendste Kirchenbauwerk Russlands, sondern gleichzeitig ein nationales Symbol war. Sah sich Stalin als der neue Napoleon? Ganz sicher sah er sich - wie Trotzki- als legitimer Erbe Robespierres.
Im historischen Kontext war die Sprengung der Kirche am 5. Dezember 1931 Teil der brutalsten Phase der Verfolgung der orthodoxen Kirche in der Sowjetunion, und Teil des Versuchs, den christlichen Glauben in der Sowjetunion, nachdem er sich weigerte der marxistischen Theorie folgend, "abzusterben", auszurotten. In dieser Phase, die von 1928 bis 1941 dauerte, wurden nahezu alle der noch fast 30.000 christlichen Kirchen bis auf ganze 500 zerstört oder zweckentfremdet, allein im Jahre 1937 wurden mehr als 85.000 orthodoxe Priester ermordet.
Erst nach dem Ende der Sowjetunion und nach dem Ende eines bis in die sechziger Jahre immer noch militant atheistischen Systems konnte daran gedacht werden, die Kirche wieder aufzubauen. Der damalige Präsident Boris Jelzin selbst beteiligte sich an der Gründung einer Stiftung, die den Wiederaufbau finanzieren sollte. Der Wiederaufbau wurde ausschließlich mit Spenden finanziert.
Es ist erschreckend zu sehen, wie die offenkundig sich freiwillig gleichschaltende deutsche Presse diese historischen Vorgänge sieht. In diversen Zeitungen hier und hier heißt es wörtlich gleichlautend:
Moskau - Die mächtige Christi-Erlöser-Kathedrale im Zentrum von Moskau gilt als Russlands wichtigstes Gotteshaus. Der dominante weiße Sakralbau mit den goldenen Kuppeln ist auch ein Symbol für den wiedererstarkten Einfluss der russisch-orthodoxen Kirche. Als Dank für den hart erkämpften Sieg über Napoleon (1812) hatte Zar Alexander I. den Bau der Kathedrale verfügt, die 1883 geweiht wurde. Nach der Oktoberrevolution (1917) wurde das Gebäude 1931 als unerwünschtes Symbol des Zarenreichs gesprengt. Es sollte einem monumentalen Palast der Sowjets Platz machen, der aber nie gebaut wurde. Stattdessen wurden die Fundamente als Freibad genutzt. 1992 erließ der damalige Kremlchef Boris Jelzin einen Ukas zum Wiederaufbau der Kathedrale am linken Moskwa-Ufer nahe dem Kreml. Im August 2000 weihte das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Alexi II., den Prunkbau ein, nachdem auch die kostbare Innenausstattung aus Gold und Mosaiken vollendet worden war. Heute kommt auch Präsident Wladimir Putin zu wichtigen kirchlichen Feiertagen in die Erlöser-Kathedrale, die mit 103 Metern zu den weltweit höchsten orthodoxen Sakralbauten gehört. Das reich verzierte Gotteshaus bietet Platz für etwa 5000 Gläubige..Was lernen wir daraus? Das, was uns die Pussytanten vermitteln wollen. Putin ist der neue Zar, unterstützt von der "einflussreichen" und wie es scheint unermesslich reichen (Das Wort Gold triggert immer) orthodoxen Kirche. Der "Ukas" würde übrigens in der modernen Verfassung der RFR abgeschafft.
Die Aktionen der sogenannten Opposition um den Prozeß werfen ein interessantes Licht auf die politische Zuordnung der drei. So ist bei militanten Aktionen unter anderem wieder einmal der unvermeidliche Herr Udalzow festgenommen worden. In Qualitätpresse und Staatsfunk meist dezent als Oppositionsführer bezeichnet. Gerne erführe man aus den Qualitätsmedien genaueres. Sergej Stanislawowitsch Udalzow ist "Führer" einer Bewegung namens "Avantgarde der Roten Jugend AKM", Koordinator von "Linksfront" und "Rotfront" war Mitglied des Zentralkomitees der "Kommunistischen Arbeiterpartei Russlands", und hat bei der Präsidentenwahl 2012 die kommunistische Mumie Gennadi Sjuganow unterstützt.
Nadeschdas T-Shirt paßt doch bestens zu dieser Entourage.
Die Mehrheit der Russen verurteilt nach einer Umfrage die Aktion in der wichtigsten und symbolträchtigsten russischen Kirche. Auch darauf macht sich die Qualitätspresse einen Reim.
Die Mehrheit der Russen verurteilt einer aktuellen Umfrage zufolge die skurrile Performance der jungen Frauen, von denen zwei kleine Kinder haben. Der Grund dafür könnte sein, dass vor allem für Einwohner jenseits der Metropolen Moskau und St. Petersburg das Staatsfernsehen einzige Informationsquelle ist.Dahinter steckt bekanntlich immer ein kluger Kopf. Zumindest muß es mal so gewesen sein. Daß die Oppositionszeitung Nowaja Gaseta eine Auflage von mehr als einer halben Million hat, und daß fast die Hälfte aller Russen mittlerweile Internetzugang hat, weiß die FAZ nicht. Die Zeit, da die meisten Russen weder lesen noch schreiben konnten, scheint in der Vorstellung deutscher Journaiilisten noch nicht zu Ende zu sein. Kluge Köpfe findet man hinter deutschen Zeitungen und in deutschen Zeitungsredaktionen offenbar immer seltener.
Was die TAZ wohl geschrieben hätte, wenn eine Nazi-Punk-Band - natürlich aus hübschen blauäugig blonden Mädels - eine Synagoge gestürmt hätte, um dort einen Protestsong gegen die Verflechtung der deutschen Regierung mit dem internationalen Judentum zum besten zu geben? Skurrile Performance?
Post scriptum: Pussy-Riot-SympathisantInnen haben am Sonntag im Kölner Dom und am Freitag im Wiener Stephansdom den Gottesdienst gestört.
Freitag, 17. August 2012
Das Urteil gegen Pussy Riot: Europäische Werte verletzt? Welche, bitte?
Die sympathischen jungen Anarcho-Feministinnen, die in der bedeutendsten Kathedrale der russischen Orthodoxie eine angeblich nur "Putin-kritische" Punkshow abgezogen haben, sind zu zwei Jahren Knast verurteilt wurden.
Mutti hält das für einen Verstoß gegen "europäische Werte". Nun bin ich als älterer Bewohner unserer bunten Republik ja schon daran gewöhnt, daß deutsche Beamte wie deutsche Politiker nicht mit dem "Grundgesetz unter dem Arm herumlaufen" (Höcherl). Auch die Kenntnis einfacherer Rechtsnormen ist in Politikerkreisen nicht gerade weit verbreitet.
Aber wogegen verstößt eine Aktion im Altarraum einer christlichen Kirche, bei der das Christentum in Wort und Tat verhöhnt wird? Den Text des Songs kann man hier lesen. Die Aktion kann man sich hier ansehen.
Den passenden Paragraphen des deutschen StGB kann man hier nachlesen.
Die Zuckerpuppe, die im Gerichtssaal mit einem "No pasaran"-T-Shirt garniert mit einer geballten linken Faust aufgeschlagen ist, hätte sich eigentlich von Rechts wegen einen Sonderpreis verdient.
Für Nicht-68er: Die geballte linke Faust gilt als Symbol der Anarchokommunisten. "No pasaran" war die Kampfparole der spanischen Linken. Dem roten Terror derselben spanischen Linken fielen nach einer sorgfältig erarbeiteten Untersuchung aus dem Jahr 1998 6832 Angehörige des spanischen Klerus zum Opfer, rund 20 % aller spanischen Kleriker, darunter 283 Nonnen, 13 Bischöfe, 4172 Diözesanpriester und 2364 Mönche. Die Zahl niedergebrannter Kirchen hab ich gerade nicht zur Hand.
Nun ja, Mutti, die ja, wie man hört, inzwischen über ein iPad verfügt, kann man vielleicht zugute halten, daß es in der deutschen Wikipedia keine Informationen über christliche Märtyrer zu finden gibt. Auch nicht über den Roten Terror des spanischen Bürgerkriegs. Auch zum Thema Anti-Katholizismus hat die deutsche Wikipedia übrigens nichts zu bieten, ganz im Gegensatz zur englischen.
Der unsägliche Politkitsch, den deutsche Politiker zu dieser im Kern völlig banalen Affäre absondern, geht auf inzwischen auf keine Kuhhaut mehr. Den Knüller liefert natürlich eine grüne Politikerin.
Muttis Kommentar ist nicht ganz so schwül, läßt aber dafür tiefer blicken:
Mutti hält das für einen Verstoß gegen "europäische Werte". Nun bin ich als älterer Bewohner unserer bunten Republik ja schon daran gewöhnt, daß deutsche Beamte wie deutsche Politiker nicht mit dem "Grundgesetz unter dem Arm herumlaufen" (Höcherl). Auch die Kenntnis einfacherer Rechtsnormen ist in Politikerkreisen nicht gerade weit verbreitet.
Aber wogegen verstößt eine Aktion im Altarraum einer christlichen Kirche, bei der das Christentum in Wort und Tat verhöhnt wird? Den Text des Songs kann man hier lesen. Die Aktion kann man sich hier ansehen.
Den passenden Paragraphen des deutschen StGB kann man hier nachlesen.
Wer
1. den Gottesdienst oder eine gottesdienstliche Handlung einer im Inland bestehenden Kirche oder anderen Religionsgesellschaft absichtlich und in grober Weise stört oder
2. an einem Ort, der dem Gottesdienst einer solchen Religionsgesellschaft gewidmet ist, beschimpfenden Unfug verübt,
wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.Daß die Mädels "beschimpfenden Unfug" an einem Ort verübt haben, der dem Gottesdienst einer Kirche gewidmet ist, kann eigentlich auch der verbiestertsteAtheist nicht übersehen. Auch in Deutschland, wie auch in jedem anderen europäischen Land, wären die Mädels verknackt worden. Bei einer Strafandrohung von maximal 7 Jahren ist das Urteil von zwei Jahren sogar eher moderat. Knast hätte es mit einiger Sicherheit auch in Deutschland für eine solche Aktion gegeben, wohl auch in jedem anderen europäischen Staat, der die "europäische Werteordnung" wirklich hochhält. Denn zu dieser Werteordnung gehört, siehe Immanuel Kant et. al., das Recht auf freie und ungestörte Religionsausübung.
Die Zuckerpuppe, die im Gerichtssaal mit einem "No pasaran"-T-Shirt garniert mit einer geballten linken Faust aufgeschlagen ist, hätte sich eigentlich von Rechts wegen einen Sonderpreis verdient.
Für Nicht-68er: Die geballte linke Faust gilt als Symbol der Anarchokommunisten. "No pasaran" war die Kampfparole der spanischen Linken. Dem roten Terror derselben spanischen Linken fielen nach einer sorgfältig erarbeiteten Untersuchung aus dem Jahr 1998 6832 Angehörige des spanischen Klerus zum Opfer, rund 20 % aller spanischen Kleriker, darunter 283 Nonnen, 13 Bischöfe, 4172 Diözesanpriester und 2364 Mönche. Die Zahl niedergebrannter Kirchen hab ich gerade nicht zur Hand.
Nun ja, Mutti, die ja, wie man hört, inzwischen über ein iPad verfügt, kann man vielleicht zugute halten, daß es in der deutschen Wikipedia keine Informationen über christliche Märtyrer zu finden gibt. Auch nicht über den Roten Terror des spanischen Bürgerkriegs. Auch zum Thema Anti-Katholizismus hat die deutsche Wikipedia übrigens nichts zu bieten, ganz im Gegensatz zur englischen.
Der unsägliche Politkitsch, den deutsche Politiker zu dieser im Kern völlig banalen Affäre absondern, geht auf inzwischen auf keine Kuhhaut mehr. Den Knüller liefert natürlich eine grüne Politikerin.
Staatsanwältin tupft sich den Schweiß aus dem Dekolleté. Im Gericht stehen sich das schöne, moderne und das muffige alte SU Russland gegenüber.twittert Marie-Luise Beck. Marie-Luise Beck galt ja noch nie als intellektuelle Größe. Aber für diese Mischung aus schwül-sexuellen Andeutungen, kitschiger Heroisierung von drei schlichten Politkleinkriminellen, und völlig verrutschten Analogien (Nadeschda Tolokonnikowa bezieht sich offensiv auf die spanischen Bündnispartner der stalinistischen SU) gebührt Marie-Luise Beck die Palme.
Muttis Kommentar ist nicht ganz so schwül, läßt aber dafür tiefer blicken:
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Verurteilung der drei Sängerinnen kritisiert. Das "unverhältnismäßig harte Urteil" stehe "nicht im Einklang mit den europäischen Werten von Rechtsstaatlichkeit und Demokratie", erklärte Merkel am Freitag. Zu diesen Werten habe sich Russland unter anderem als Mitglied des Europarats bekannt. "Eine lebendige Zivilgesellschaft und politisch aktive Bürger sind eine notwendige Voraussetzung und keine Bedrohung für Russlands Modernisierung", fügte Merkel hinzu.Da kann man als Christ ja zunächst nur hoffen, daß sich diese Sorte "politische aktiver BürgerInnen" nicht noch vermehrt. An den Umgang der politischen Linken mit der Kirche in der DDR sollte sich die Pfarrerstochter Merkel eigentlich noch erinnern können. Aber auch unter den DDR-Evangelen gab es ja Oppositionelle und "Oppositionelle".
Samstag, 14. Juli 2012
Zum Tage
Soll eine Idee nicht ebenso gut wie ein Gesetz der Physik vernichten dürfen, was sich ihr widersetzt? ... Der Weltgeist bedient sich in der geistigen Sphäre unserer Arme ebenso, wie er in der physischen Vulkane oder Wasserfluten gebraucht. Was liegt daran, wenn sie nun an einer Seuche oder an der Revolution sterben? Das Gelangen zu den einfachsten ... Grundsätzen hat Millionen das Leben gekostet, die auf dem Weg starben. Ist es nicht einfach, daß zu einer Zeit, wo der Gang der Geschichte rascher ist, auch mehr Menschen außer Atem geraten? (Saint Just)
Sonntag, 8. Juli 2012
Timbuktu: Was ist Nazismus? Was Faschismus? Gibt es einen Islamo-Faschismus?
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Timbuktu, im Vordergrund die Sidi-Yahia-Moschee |
Was ist "Faschismus"?
Bei den Diskussionen über den so genannten Islamo-Faschismus stört mich schon immer der unsaubere Gebrauch des Wortes Faschismus. Der italienische Faschismus, der deutsche Nazismus und der spanische Franquismus standen zwar in den 20er und 30er Jahren in einem politischen Bündnis, waren aber vor allem im Hinblick auf Judenhaß und Judenvernichtung durchaus unterscheidbare politische Bewegungen. Was sie einte, war die Gegnerschaft gegen Sozialismus und Kommunismus, und folgerichtig definierten die Kommunisten ihre Gegner unter einem Sammelbegriff, dem Begriff des Faschismus. Eine Definition, die tief blicken läßt, denn die Fasces, die Liktorenbündel waren keineswegs ausschließlich ein Symbol des italienischen Faschismus, sondern galten seit dem 18 Jahrhundert als Symbol des demokratischen Republikanismus.
Waren republikanische Demokraten deshalb Faschisten? Dimitroff, der "Faschismustheoretiker" der Komintern, hat diesen Eindruck möglicherweise erwecken wollten, aber in jedem Fall kam es ihm darauf an, Spuren zu verwischen. Allzu ähnlich war der stalinistische Terror gegen die Kulaken und bürgerlichen Eliten Russlands dem nazistischen gegen die jüdische Elite, allzuähnlich das durchaus sozialreformerische Programm der nationalen Sozialisten der Arbeiterpartei Hitlers den sozialistischen Programmen. Daß Dimitroff Nazismus und (italienischen) Faschismus unterschiedslos unter einem Begriff vereinte, war absichtsvoll.
Der Faschismus an der Macht, Genossen, ist, wie ihn das 13. Plenum des EKKI richtig charakterisiert hat, die offene, terroristische Diktatur der reaktionärsten, chauvinistischsten, am meisten imperialistischen Elemente des Finanzkapitals. Die reaktionärste Spielart des Faschismus ist der Faschismus deutschen Schlages. Er hat die Dreistigkeit, sich Nationalsozialismus zu nennen, obwohl er nichts mit Sozialismus gemein hat.So dreist war die Nazis keineswegs. Daß vielmehr Kommunismus und Nazismus mehr verbindet, als beide Bewegungen wahr haben wollen, ist auch schon den vorgeblichen Vordenkern der 68er aufgefallen:
Der Antisemitismus als Volksbewegung war stets, was seine Anstifter den Sozialdemokraten vorzuwerfen liebten: Gleichmacherei. Denen, die keine Befehlsgewalt haben, soll es ebenso schlecht gehen wie dem Volk. Vom deutschen Beamten bis zu den Negern in Harlem haben die gierigen Nachläufer im Grunde immer gewußt, sie würden am Ende selber nichts davon haben als die Freude, daß die andern auch nicht mehr haben...Antisemitismus als politische Volksbewegung war ausschließlich der deutsche Nazismus. Den unter "Faschismus" zu subsumieren und ihm das sozialistische abzusprechen war - Götz Aly hat das zum Thema gemacht - absichtsvoll falsch.
Weiter nach Timbuktu und zum salafiistischen Bildersturm gegen die Grabmäler nordafrikanischer Marabouts. Judenhaß zeichnet noch jede islamistische Terrorgruppe aus. Im Haß auf die Juden drückte sich in aber in der Geschichte noch häufig auch und zugleich der Haß auf jegliche Elite aus, der Haß auf alle, die es besser haben, auf alle, die sich aus der Masse herausheben. Der salafistische Haß auf die nordafrikanischen Marabouts, die von ihren Verehrern aufgrund ihres vorbildlichen Lebenswandels und ihrer herausragenden Frömmigkeit verehrt und geliebt werden, und die sich in der Zerstörung ihrer Grabmäler ausdrückt, hat zunächst puritanische dann aber auch egalitarianische Züge.
Gehören Cromwell, Robespierre, Hitler, Stalin nicht zu den geistigen Vorvätern dieser Grabschänder?Ist es ganz verwegen, zwischen (republikanischen) calvinistischen Puritanern, jakobinischen Mördern, nazistischen Judenhassern, kommunistischen Klassenkämpfern und salafistischen Bilderstürmern Ähnlichkeiten zu konstatieren? Ich glaube nicht. Ich bin mir sicher, daß es nicht nur "rotlackierte Nazis" (Kurt Schumacher), sondern auch grün angepinselte gibt. Islamofaschisten würde ich sie allerdings nicht nennen.
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