Indem er die Untat schlichtweg bestreitet, bewegt sich der Holocaust-Leugner immer noch im Kraftfeld der traditionellen Moral. Die trostlosen Figuren mit ihren „Bomber Harris, do it again!“-Plakaten haben sie hinter sich gelassen und unmittelbar zu den Nazis aufgeschlossen.Richtig. Die Holocaust-Leugner bestreiten den Massenmord, vermitteln damit aber gleichzeitig, daß der Massenmord nicht legitim sei. Die "Antideutschen" finden den Massenmord ganz in Ordnung, wenn er die Richtigen trifft.
Warum nun steht die Holocaust-Leugnung unter Strafe (§ 130 Abs. 3 StGB), während die "Verehrer" des Massenmörder Harris nichts zu befürchten haben, oder die Vertreibung von 12 Millionen Deutschen gar noch als gerechte "Strafe für Hitler" gesehen wird? (Wobei ja nicht Hitler, sondern Stalin die Volksdeutschen aus Osteuropa vertrieben hat.) Kann es sein, daß da moralische Kategorien schlechthin verrutscht sind? Daß die Würde des Menschen doch antastbar ist?
Die Kirchengemeinde, der ich angehöre, wurde von Vertriebenen gegründet und besteht heute immer noch in nicht unwesentlichen Teilen aus Vertriebenen und ihren Kindern. Vor den beiden Kirchen stehen jeweils Denkmäler, die an das Schicksal der Vertriebenen erinnern. Die Mehrheit der Vertriebenen u.a. Schlesier, Sudetendeutsche, Ungarndeutsche, waren Katholiken. Damit traf die "gerechte Vertreibung" ausgerechnet den deutschen Bevölkerungsanteil, der am geschlossensten antinazistisch war. Wie sagte noch mal der Dichter? "The fascists of the future will be called anti-fascists." (Winston Churchill)
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