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Mittwoch, 26. Juni 2013

Supreme Court adelt das Homokonkubinat zur Homo-Ehe: wie sich die Demokratie selbst abschafft.

Man könnte diese Entscheidung durchaus als antidemokratischen Putsch ansehen: in einer Entscheidung vom heutigen Tag hebt der amerikanische Supreme Court das 1996 unter der Regierung Clinton mit überwältigender Mehrheit verabschiedete Gesetz "zur Verteidigung der Ehe", den Defence of Marriage Act (Doma) auf. Homosexuelle - so das Gericht - haben ein "Recht auf Eheschließung".

Gleichzeitig hebt das Gericht ein Gesetz auf, mit dem die Bürger Kaliforniens im Rahmen eines Volksentscheids ebenfalls mit großer Mehrheit die Ehe als Ehe zwischen einem Mann und einer Frau definierten.

Tatsächlich ist diese Entscheidung völlig demokratisch ergangen. Nämlich mit der Mehrheit der linksliberalen und eines liberalen Richters gegen vier konservative Richter des Supreme Court.

Dieses Schauspiel haben wir vor wenigen Tagen auch in Deutschland erlebte. In einer skandalösen Entscheidung - ich empfehle die Lektüre des Sondervotums - haben auch hier Verfassungsrichter die "bürgerliche" Ehe dem Homokonkubinat gleichgestellt. Überflüssig zu erwähnen, daß die beiden überstimmten Richter von der CDU gestellt wurden. Auch hier entscheidet man in der Regel nach dem Wunsch und Willen eben der Couleur, die einem das Amt verschafft hat. Man muß ja dankbar sein.

MEIN Urteil, daß ich nach Jahrzehnten der beruflichen Befassung mit diesem - dem BverfG - und dem anderen Gericht - dem Supreme Court - fälle, lautet wie folgt:

Das Gericht ist schon als Institution eine Lüge. Soll es doch genau die Institution kontrollieren, aus der es sich rekrutiert. Die Richter des Bundesverfassungsgerichts wie des Supreme Court werden nach einem banalen Parteienproporz in das Gericht gewählt. Jede politische Partei schlägt folgerichtig Richter vor, von denen sie erwarten kann,  daß sie nicht das Recht, sondern die zeitgemäß opportune Meinung ihrer jeweiligen politischen Partei vertreten. So kommt es, daß in unserem Verfassungsgericht - wie im Supreme Court -  mit wenigen hochehrenwerten Ausnahmen vorwiegend Richter mäßigen Verstandes und begrenzter Bildung sitzen. Hampelmänner, die ihre Position nicht ihren hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen, sondern ihrem verläßlichen politischen Opportunismus verdanken.

Das war nicht immer so, und muß auch nicht immer so sein, und etwa in der Geschichte des Bundesverfassungsgerichtes finden sich durchaus Entscheidungen, die ihren Ehrenplatz in der Geschichte des Rechts verdienen. Aber die Zahl dieser im positiven Sinn epochemachenden Urteile - zu nennen sei etwa das Trümmerfrauenurteil - ist weit geringer als die Zahl der Urteile, die nur das Prädikat erbärmlich verdienen. Wobei noch hinzukommt, daß die Umsetzung etwa des Trümmerfrauenurteils noch immer auf sich warten läßt, wogegen das Skandalurteil zur Homo-Ehe erstmals sofort und auch noch rückwirkend angewandt werden muß.

Der Kommentar zum heutigen Urteil des Supreme Court lautet : auch hier sitzen politische Opportunisten zu Gericht, die selten anders urteilen, als die politische Strömung es erwartet, der sie sich zuzählen. Es bleibt damit festzuhalten, daß Parteiendemokratie und Rechtsstaat sich nicht gegenseitig bedingen, sondern sich gegenseitig ausschließen. Die Aristokratie des Rechts, die über dem Demos stehen muß, ist dann machtlos, wenn sich die Aristokraten aus eben dem Pöbel rekrutieren, dem sie mores zu lehren hätten.

Donnerstag, 31. Januar 2013

Über Busenspalten und das feministisch-puritanische Verhängnis

Königin Luise, Dekolletée

Mann geht mir das auf die Nerven! Wenn ich die Tageszeitung aufschlage: Sexismusdebatte. In jedem Blättgen, auf jeder Homepage, vorzugsweise auf der der Pornopostille Stern "feministische Heulerei".

Die Szene, die Laura Himmelreich beschreibt, erinnert mich an eine Szene auf dem Schulhof. Ihr"Wie findet man es, wenn man im fortgeschrittenen Alter zum Hoffnungsträger aufsteigt?" war recht gesehen ihr Einstieg in eine Bataille. Brüderle hätte nun so reagieren können, daß er ihr sein Glas rheinischen Weißwein in ihr, wie man hört, ansehnliches Dekolletée kippte. Ist es etwa fein, einen Menschen auf sein Alter anzusprechen? Bei einer Dame wäre kein Mensch von Anstand auf diese Idee gekommen.

Brüderle reagierte mit einer Bemerkung, die sich nicht nach Kompliment anhört, sondern nach Gegenattacke. Und mit einem stieren Blick auf den Busen der Dame. Und mit weiteren Gesten und Worten, die eher offenbaren, daß es ziemlich schwer ist, übermüdet und angetrunken noch die Contenance und die Regeln des Anstands zu wahren. Ein gefundenes Fressen für die Dämlichkeiten, für die Frauen stets nur Opfer und Männer immer nur Täter sind. Gleich werden die Jammer-Homepages eröffnet, auf denen - bemerkenswerterweise - ausschließlich weibliche Opfer über sexistische Anmache klagen.

Feministische Heulerei eben. Ist niemals in diesem Äon auch nur ein einziger Mann von einer einzigen Frau angebaggert worden? Muß doch wohl so sein, denn wäre es anders, würde die Menschheit wohl ihre Existenz vermissen müssen, denn es ist doch eine allbekannte aber auch allverschwiegene Tatsache, daß nicht Männer, sondern meist Frauen die Initiative ergreifen. Weibliche Arbeitskleidung war dabei immer schon wesentliche Voraussetzung für erfolgreiche Agitprop-Arbeit am Mann.

Manchmal geht die Anbaggerei eben schief. Um verdeckte Signale richtig zu verstehen, brauch es eben emotionale Intelligenz. Soll bei Männern ja nicht so hoch entwickelt sein. Das Problem ist nun allerdings so alt wie die Menschheit, und die Lösungsversuche zum Teil Hohe Religion.

Wie hier:
Sage den Gläubigen, daß sie zügeln ihren Blick
Und hüten ihre Sinnlichkeit,
Das ist untadliger für euch.
Denn Gott ist kundig Eure Thuns.
Sag auch den gläubigen Frauen, daß sie zügeln ihre Blicke
Und hüten ihre Sinnlichkeit,
Nicht zeigen ihre Reize,
Als das was sichtbar ist davon,
Auch daß sie schlagen ihre Schleier
Um ihre Busenspalten. (Muhammad, Koran 24. Sure, Das Licht, Vers 30/31, in der Übersetzung von Friedrich Rückert)
Die puritanische Lösung. Daß dies keine gute Idee war, zeigt die Geschichte der puritanischen Bewegungen, nicht nur der islamischen, sondern auch der  der protestanischen "innerweltlichen Askese". Richtete sich des Augustinermönchs Luthers Revolte doch vor allem gegen die sinnenfrohe Renaissance. Was zur Folge hat, daß in erzprotestantischen Gegenden Männer und Frauen noch immer irgendwie mönchisch gekleidet sind. Und daß Frauen die Freiheiten, die sie in der katholischen Welt genossen, vollständig verloren.

Wo ordnen wir den Feminismus ein? In die Tradition des Puritanismus, sogar in ihre verschärfte Variante, denn der Feminismus gebietet nicht nur den Hosenanzug, sondern - wohlverstanden -eigentlich jeglichen Verkehr mit dem anderen Geschlecht. Das Sozialideal des Feminismus ist genau genommen die lesbische Nonne, die als Quotenfrau über das niedere Gewürm der an Maschinen, Zeichencomputern und Mülltonnen werkelnden Männlichkeit herrscht.

Muslimische Sekten, kommunistische Taboriten, protestantische Calvinisten, radikale Feministen und Maoisten zeichneten sich modemäßig gesehen dadurch aus, daß sie Männer und Frauen am liebsten in grauen Säcken verbergen (der Islam macht allerdings hinter verschlossenen Türen eine radikale Alternative auf). Das Brüderle/Himmelreich-Problem kann man auch so lösen, nur daß wirklich kein Mensch mit auch nur Restverstand in einer islamistischen, kommunistischen, calvinistischen, feministischen oder maoistischen Gesellschaft leben möchte.

Die Alternative ist conservativ und kompliziert. Frau ist Kleidung erlaubt, die ihre Vorzüge nicht verbirgt, sondern betont. Mann benimmt sich, (Methode Schiller, errötend folgt er ihren Spuren). Frei sind nur Gesellschaften, in denen freie Bürger Waffen tragen dürfen. Dazu gehören eben auch die Waffen einer Frau.

Die berühmte Szene zwischen Luise von Preußen und Kaiser Napoleon am 6. Juli 1807 wäre in unserer hach so emanzipierten Gesellschaft völlig undenkbar. Luise war von den einflußreichen Minister von Stein und von Hardenberg dazu bewogen worden, höchstpersönlich mit Napoleon über das Schicksal des militärisch besiegten Preußen zu verhandeln. Keine ganz gewöhnliche Entscheidung, aber in den Zeiten, in denen Frauen angeblich unter dem Patriarchat ächzten, war ihre Rolle nicht selten stärker als die der modernen Quotenfrau.

Luise erschien zu diesem Gespräch keineswegs hochgeschlossen, sondern in einem Kleid der damaligen Mode. Talleyrand berichtete danach erschüttert von "dem tiefsten und vollsten Dekolletée, das eine Deutsche je zeigte". Ein durchaus beeindruckendes Argument, wie man weiß, doch in den Verhandlungen setzte Luise nicht auf weibliche Waffen sondern auf überzeugende Argumente. Das Gespräch ist dokumentiert, Luise erscheint als kluge und geschickte Verhandlerin, nicht als Mäuschen, das sich auf seine körperlichen Vorzüge verläßt. Den Frauenhasser Napoleon hat sie letztlich nicht beeindrucken können, aber die Demütigung ihrer verehrten Königin haben die Preußen übel aufgenommen.

Frauen sind heute entweder schön oder mächtig. Kanzlerinnen und Außenministerinnen, Fraktionsführerinnen erscheinen mindestens in Jacket, meistens im Hosenanzug. Androgyn, nicht sexy, männlich, nicht weiblich. Die wirklich und nicht nur scheinbar mächtigen Frauen der Vergangenheit von Königin Elisabeth von England über Madame Pompadour, Katharina der Großen, Maria Theresia von Österreich, Luise von Preußen wären nie im Traum auf die Idee gekommen, Verhandlungspartnern in Männerkleidung entgegenzutreten. Aber diese Frauen hatten wirklich, was die Hosenanzugträgerinnen, Angela Merkel, Hillary Clinton und Nancy Pelosi nur scheinbar haben: Macht.

Offenkundig geht mit der "Emanzipation" der Frau ihre Verzwergung einher. Logisch, denn der Feminismus gehört der Kultur des Egalitarismus an. Der "Weltgeist zu Pferde" war im übrigen ein ausgeprägter Frauenhasser, und Frauenhasser sind seine modernen Nachfolger_Innen, gleich ob männlich oder weiblich. Alice Schwarzer steht in der Tradition des Sanscullotismus, nicht in der Tradition der Großen Frauen.

Sonntag, 20. Januar 2013

Katholizismus und Kekse

Charles Edward Stuart verabschiedet sich von Flora Macdonald

Zu Hohen Festen, wie auch zu Geburtstagen schenkt mir meine Herzallerliebste - Kekse. Nicht irgendwelche Kekse, sondern selbstverständlich DIE KEKSE. Schottisches Shortbread, um genau zu sein.

Schlichtes Gebäck, Mehl, Butter, Salz, Zucker. Natürlich von einer ganz bestimmten - selbstverständlich urschottischen - Firma. Die muß so was wie das Weltmonopol auf schottische Kekse haben, obwohl man doch meinen sollte, daß aus Mehl, Butter, Salz und Zucker jeder schottische Kekse herstellen könnte. Geht aber nicht. Wahrscheinlich fehlt das secret ingredient. Wie bei der Secret ingredients soup.

Auf die hübsche Verpackung habe ich in all den Jahren nicht geachtet. Sie zeigt ein berühmtes Gemälde. Flora Macdonald verabschiedet sich von dem letzten jacobitischen Thronfolger, Bonnie Prince Charlie. Charles Edward Stuart war als Sohn von James III and VIII legitimer Thronfolger von England, Schottland und Irland. Sein Großvater war - unter anderem, weil er sich wieder dem katholischen Glauben zugewandt hatte - aus England vertrieben worden. Der Vertreibung des legitimen Königs folgte eine lange Phase nicht nur der Unterdrückung der englischen Katholiken, auch die Iren und Schotten hatten in der Folge unter der englischen Dominanz zu leiden.

Prinz Charles Versuch, England zurückzuerobern, fand deshalb auch Unterstützung bei den Schotten, die die englische Oberherrschaft abschütteln wollten. Mit einer vorwiegend schottischen Armee trat Charles der englischen Armee entgegen und verlor nach Anfangserfolgen schließlich in der Schlacht von Culloden.

Charles gelang es, trotz eines Kopfgeldes von 30.000 Pfund zu fliehen, unterstützt von den schottischen Clans. Flora Macdonald, die seine Flucht organisierte, wird noch immer als Volksheldin verehrt.

Auf den englischen Inseln ist mit dem letzten katholischen Thronfolger der Stuarts ein Idee von Unabhängigkeit und Freiheit verbunden. Und jeder der schottische Kekse kauft, wird daran erinnert.

Auf besonderen Wunsch eines aufmerksamen Lesers hier noch ein link auf die lesenswerte deutsche Version des Wikipedia-Eintrags über die Schlacht bei Culloden.

Montag, 27. Februar 2012

Et voilá: Der König der Vereinigten Staaten von Amerika


Ein Fundstück:  In einem Artikel des sehr verehrten EisenErzKatholischen Denkers Erik Maria Ritter von Kuehnelt-Leddihn finde ich den Hinweis, daß die Gründungsväter der Vereinigten Staaten von Amerika sich keineswegs als Demokraten oder Republikaner verstanden. Vielmehr sei unter den Gründervätern ernsthaft erwogen worden, den Bruder Friedrichs des Großen, Prinz Heinrich von Preußen, zum König von Amerika zu wählen.

Das klingt angesichts der später republikanisch-revolutionären Kostümierung der amerikanischen Gründerväter zunächst so unwahrscheinlich, daß ich an eine Ente glaubte. Doch es entspricht den Tatsachen. Einer der engsten Vertrauten der ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten Thomas Jefferson, Alexander Hamilton, verfasste gemeinsam mit anderen Politikern einen Brief an Prinz Heinrich von Preußen, in dem sie dem Prinzen den Thron des künftigen Königreichs Nordamerikas anboten.

Der Prinz zögerte (was man ja irgendwie verstehen kann) und noch bevor seine Antwort eintraf, hatten es sich die Herren schon anders überlegt. So sinnse eben, die Revoluzzer.

Nun wäre Heinrich ganz gewiß eine sehr gute Wahl gewesen. Selbst sein eigner Bruder erkannte am Ende des Siebenjährigen Krieges selbstkritisch an, daß Heinrich wohl der bessere General gewesen sei. Daneben war Heinrich ein gerühmter Diplomat und geschickter Politker, sein Ruf war so ausgezeichnet, daß man ihm - siehe oben - nicht nur den Posten eines Königs von Nordamerika anbot, sondern auch zweimal - allerdings vergeblich - die Königswürde Polens.

Sein Briefpartner Alexander Hamilton war im übrigen keineswegs ein versponnen-romantischer Außenseiter, Hamilton bekleidete in der ersten unabhängigen amerikanischen Regierung den Posten des "secretary of the treasury", des Finanzministers. Faktisch hatte Hamilton damit das Amt des Ministerpräsidenten inne. Als Finanzminster unterstand ihm der Entwurf der amerikanischen Finanzverfassung. Mit dem "Coinage Act" von 1792 schuf Hamilton die wohl erfolgreichste Währung des 19. und 20. Jahrhunderts: den US-Dollar.

Wie wäre wohl die Weltgeschichte verlaufen, wenn Heinrich sich schneller besonnen, und Hamiltons Entourage nicht ihre Meinung geändert hätte?

Montag, 6. Februar 2012

God Save the Queen


Das Thronjubiläum eines englischen Königs ist kein Feiertag. Weil die englischen Könige seit jeher ihr Amt antreten, wenn der amtierende König stirbt, ist der Tag der Erhebung des Königs in sein Amt auch immer der Todestag seines Vorfahren. Elizabeth feiert daher niemals ihr Thronjubiläum, auch nicht das heute anstehende 60.


Elizabeth Dei gratia. Elizabeth von Gottes Gnaden Königin von England. Dei gratia, so steht es heute noch auf den Goldmünzen, den Sovereigns, die jeder englische König mit seinem Konterfei versehen läßt, und die seit Jahrhunderten geprägt werden. Als die Ur-Ur-Großmutter der König, Queen Victoria, eine revolutionäre neue Münze, den Florin, prägen ließ, und auf dieser Münze das altbekannte "Dei gratia" fehlte, fand das das ganze England, Scotland and Wales nebst des ganzen englischen Weltreichs schlicht shocking. Die Münze, bei Sammler sehr beliebt, heißt noch heute der "Godless Florin".


Solche Experimente hat seitdem kein englischer König mehr gewagt und so spricht bis heute noch jede englische Münze - allerdings nur die aus echtem Gold - von der Existenz und der Gnade Gottes.