Freitag, 30. November 2012

Der neue Trend: Diakonie-Bashing und ein Vorschlag zur Güte

Zeitgleich in ARD und Wirtschaftswoche kann man in diesen Tagen eine wohl den dortigen Redakteuren zu Herzen gehende Geschichte sehen, hören oder lesen. Eine Frau Bernadette Knecht, Leiterin einer Kindertagesstätte in christlicher Trägerschaft, wurde, nachdem sie ihren Mann verlassen und sich einen neuen zugelegt hat, "gefeuert".

"Dort dürfen nur Christen arbeiten", heißt es bei dem öffentlich-rechtlichen Sender ARD, "doch finanziert werden diese Einrichtungen nicht aus Kirchengeldern, sondern fast ausschließlich vom Geld der Allgemeinheit."

Auch der Pfarrer, der in dieser Sendung interviewt wird, spricht nur vom "Geld vom Staat". Ein ziemlich laue Verteidigung.

Der Staat müsse ein Interesse daran haben, daß unterschiedliche Anbieter soziale Leistungen erbringen. Im übrigen werde die Caritas und die Diakonie nicht anders behandelt als die AWO und der DPWV, so der hannoversche Landesbischof Ralf Meister. Im Ernst? War da nicht noch was?

Ich muß bei diesem Bericht an Brechts Ausspruch denken, daß sich die Dummheit ganz groß macht, so groß, daß sie keiner mehr erkennen kann. Und alle plappern die große Dummheit nach. Aber schlüssig wären die Argumente der Frau Bernadette Knecht, ihres Arbeitgebers und des Herrn Meister nur dann, ginge man davon aus, daß die Steuern und die daraus bestrittenen Ausgaben einem Wesens namens Staat "gehören".  Daß dieses Wesen uns bezahlt, wo wir doch in Wirklichkeit dieses Wesen bezahlen.

Daß das Geld von uns Steuerzahler an den Staat fließt und mit einem gehörigen Abschlag für Bürokratie und dummes Zeug wieder zurück an die Bürger, sollte eigentlich jeder wissen, dem es gelungen ist, ggf. nach einem starken Kaffee, seinen Denkapparat in Gang zu setzen. Daß nicht nur Agnostiker und Atheisten, nicht nur Geschiedene, Alleinerziehende und Partner einer homosexuellen Lebenspartnerschaft, sondern auch katholische und evangelische Christen, treue Eheleute, verheiratete Eltern und Heterosexuelle Steuern zahlen, kann man annehmen.

Man kann sogar davon ausgehen, daß religiöse Menschen einen größeren Anteil an den steuerlichen Belastungen tragen, als andere. Denn entgegen einer landläufigen Meinung, sind gut ausgebildete, gut verdienende Menschen eher religiös geprägt und religiös praktizierend, als schlecht ausgebildete, geringverdienende, oder gar von staatlichen Leistungen abhängige Menschen. Man kann das in Untersuchungen wie Charles Murrays "Coming Apart" nachlesen.

Entgegen der gerne von organisierten Atheisten verbreiteten Theorie, daß es sich bei unreligiösen oder antireligiösen Menschen um die "Brights" handelt, handelt es sich rein statistisch gesehen eher um die "Dumbs". Es ist die ungebildete, unintelligente Unterschicht, die im statistischen Mittel häufiger areligiös ist, gleichzeitig seltener eine feste Arbeit hat, von Stütze lebt, in zerrütteten (die Journaille spricht da gerne von "alternativen") Familienverhältnissen lebt, und häufiger gegen die Gesetze verstößt.

Die "Stützen der Gesellschaft" haben nicht nur eine bessere Ausbildung, sind im Durchschnitt intelligenter, verdienen besser, arbeiten fleißiger, zahlen mehr Steuern, sie leben auch häufiger in "traditionellen" auf der "lebenswierigen" Ehe eines Mannes und einer Frau gegründeten Familienverhältnissen, und  - sie gehören häufiger einer Kirche an und gehen häufiger in die Kirche.

Auf dieser Basis können wir der "Wirtschaftswoche", der ARD, den Grünen, den Piraten, den "Laizisten in der SPD", und der Linken locker folgenden Deal unterbreiten: die Atheisten, Agnostiker, Karteileichenchristen, grün, piratisch, links und liberal Wählenden kriegen die auf Sozialeinrichtungen entfallende Steuerkohle - selbstverständlich an der Steuerprogression orientiert - nicht erstattet. Die Gelder werden in staatliche Kindergärten, Schulen etc. investiert. Denn der historischen Erfahrung entsprechend würde diese Klientel sonst dann wohl dieses Geld in Dreier-BMWs, Flachbildfernseher, und Kartoffelchips investieren. Oder hat schon mal jemand einen "humanistischen" Kindergarten, eine dementsprechende Schule, ein Krankenhaus, Altenheim, oder ein Hospiz gesehen?

Dem christlichen Rest wird das "Sozialgeld" erstattet, die Christen (vielleicht auch: die Religiösen) würden das zurückerstattete Geld wie seit je in Kindergärten, Schulen,  Krankenhäuser, Altenheime und Hospize investieren und würde damit voraussichtlich auf jeden Fall über die finanziell besser ausgestatteten und professioneller geführten Einrichtungen verfügen. Eine mehr als tausendjährige Erfahrung läßt sich schließlich durch nichts ersetzen. Und - wie gesagt - wir Christen haben die meiste Kohle, wir schaffen das meiste Geld ran.

Selbstverständlich dürften dann - um nur ein Beispiel zu nennen - die Redakteure der ARD und der "Wirtschaftswoche" nicht die christlichen Einrichtungen nutzen, nicht zuletzt um sie vor dem Anblick von Kruzifixen, Nonnen im Habit oder Pfarrern mit Römerkragen zu bewahren. Ganz nebenbei wäre damit auch endlich die "negative Religionsfreiheit" gewahrt.

Es herrschte also eitel Freude und Wonne.

Nur daß sich z.B. die nichtchristlichen Kindergärten bedauerlicherweise mit Kindern von Alleinerziehenden, aus zerrütteten Ehen und sozialen Randgruppen füllen würden, geleitet von schlecht bezahlten und schlecht ausgebildeten Kindergärtner_innen, daß sich die unterbezahlten Lehrer_innen der öffentlichen Schulen mit den nervenden Blagen der Unterschicht herumzuschlagen hätten um dann entnervt spätestens mit 50 in Rente zu gehen,  daß Krankenhäusern das sozial engagierte Personal und das Geld fehlen würde, in Altenheimen Insassen aus Geldmangel und Mangel an "Caritas" mit Drogen ruhig gestellt würden, und daß man sich die Hospize gleich sparen würde, um den alten Kranken stattdessen den Cocktail bieten würde, über dessen "nichtkommerzielle" Verabreichung in diesen Tag so engagiert gestritten wird.

Hört sich das jetzt vielleicht unchristlich an? Ganz genau. Aber ihr wolltet es nicht anders.

Mittwoch, 28. November 2012

Treiben Piraten, Grüne, Schwule, Linke die Kirche ins Meer?

Louis Duveau, Un messe en mer, 1793
Clemens Bittlinger, die falsche Schlange, die unsere protestantischen MitbrüderInnen und Mitschwesteriche an ihrem Busen nähren, hebt wieder ihr Haupt. In der Haßkamapgne gegen unseren Landpfarrer hat er die Stunde genutzt, um sich wieder einmal als verfolgte Unschuld zu verkaufen. Schade, daß der Artikel nicht mehr in vollem Wortlaut online steht, aber Clemens, mit tränenleerem Blick unter dem Kreuz ist schon sehenswert.

Kernsatz (O-Ton Bittlinger):
"Warum haben sich diese fanatisierten Zeitgenossen (gemeint ist die Blogozoese, die die Aktion "Katechismus für Bittlinger" initiiert hat) ausgerechnet den christlichen Glauben als Basis für ihre Hass- und Hetztiraden ausgesucht?" Denn mit Christus, folgert er selbst, habe all das nicht mehr zu tun, vielmehr gehe es um Katholizismus, Rechthaberei und Macht.
Das mußte mal gesagt werden. Katholizismus hat mit Christentum REIN GARNICHTS zu tun. Das haben die Deutschen Christen auch schon so gesehen. Die örtlichen evangelischen Christen sehen das übrigens ganz anders als der "Liedermacher" B. Bittlinger ist für seine Haßtiraden gegen Katholiken von seinen eigenen Oberen zurechtgewiesen worden. Man lädt ihn zwar zu diversen Veranstaltungen zwecks musikalischer Untermalung gerne ein, Ökumene machen aber andere, und sie machen es eindeutig besser. Nur Peter Steinacker stehe noch hinter ihm, wehklagt Clemens Bittlinger.

Paßt. War es nicht Peter Steinacker, der in der EKHN die Einsegnung homosexueller Lebenspartnerschaften durchgedrückt hat? Mit Argumenten, die mir - nunja ich bin ja theologischer Laie und vielleicht seh ich da ja was falsch - die Schuhe ausziehen? Steinacker war es übrigens völlig wurscht, daß er mit seiner Politik gerade die tiefgläubigen und engagierten conservativen Christen, unter anderem die Bundestagsabgeordnete Steinbach - aus der Kirche trieb.

Eine schöne Überleitung zum Thema Schwule und zum Thema Piraten und zum Thema Grüne. Das besondere Engagement der Grünpiraten gilt ja bekanntlich dem Kampf für Homoehe und "volle Gleichstellung" lesbischwulbitransgendermäßig geprägter "Menschen" (merke: wer Menschheit sagt, will betrügen). Lassen wir die offiziellen Begründungen (Menschenrechte, Gleichbehandlung, Nichtdiskriminierung) beseite, und beschäftigen wir uns mit der - zum Beispiel - Bedeutung folgenden Satzes, der inhaltlich von nahezu allen linksbewegten Kämpfern für lesbischwule Rechte geteilt wird:
Abweichende geschlechtliche oder sexuelle Identität bzw. Orientierung darf ferner nicht als Krankheit oder Perversion eingestuft werden.
Der Satz stammt aus dem aktuellen Programm der Piraten. Mit diesem Satz wird eine wissenschaftliche Meinung unter Kuratel gestellt, die noch bis Anfang der siebziger Jahre einhellige Meinung der wissenschaftlichen Psychologie war. Gesetzliche Initiativen, die Denk- und Forschungsverbote aussprechen, gelten gemeinhin als typisches Charaktermerkmal totalitärer Gesellschaften. Es soll also schon nicht mehr gedacht oder gesagt werden dürfen, daß ausgeübte Homosexualität krank oder pervers oder sündhaft sei.

Denkt man sich die Honosexuellenpolitik als Vehikel für den antichristlichen Kulturkampf (der Kulturkampf war nie nur antikatholisch, sondern in Deutschland auch antilutheranisch), so läßt sich leicht erkennen, was intendiert ist. Die Bibel wg. Römer 1, 26-28 nur noch als Bückware zum wissenschaftlichen Gebrauch und unter Vorlage des Personalausweises? Der KKK wg. Rdn. 2357 - 2358 nur noch mit Zensurbalken? So ähnlich kann man sich das vorstellen.

Aber es gibt ja noch andere Mittel, die Kirche aus dem öffentlichen Raum zu vertreiben. Die Grünen haben auf ihrem letzten Parteitag, zunächst unbemerkt, folgendes beschlossen:
BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN setzen sich dafür ein, das Betriebsverfassungsgesetz dahingehend zu ändern, dass die Anerkennung als Tendenzbetrieb gemäß §118 BetrVG nur für Betriebe in kirchlicher Trägerschaft gilt, die mehrheitlich vom jeweiligen Träger finanziert werden.
Klingt harmlos. Der Beschluß ist auch auf den ersten Blick niemandem so recht aufgefallen. Bei jedem Juristen, aber auch bei jedem Kenner der atheistischen Szene schrillen aber bei diesem Antrag, der mit überwältigender Mehrheit angenommen wurde, alle Alarmglocken.

Zunächst entspricht dieses Programm dem Lieblingsprojekt sämtlicher militant atheistischer Organisationen, von den "Laizisten in der SPD" bis zur Giordano-Bruno-Gesellschaft. Der Beschluß betrifft nahezu alle caritativen Einrichtungen der Kirchen von Kindergärten bis zu Behindertenwerkstätten, von Krankenhäusern bis zu Altenheimen, sie beträfe fast alle Tätigkeitsbereiche von Caritas und Diakonie. In keinem dieser Bereich mehr wäre der "Dritte Weg" der Selbstorganisation der Kirchen, der Verfassungsrang (Art. 140 GG iVm Art. 137 Abs. 3 WRV) hat, legal.

Denkt man weiter, wäre letztlich in diesen Bereichen von der christlichen Botschaft zu schweigen, die Kirche müßte auch militante Atheisten einstellen, sie hätte keinerlei Möglichkeit mehr, von ihren Beschäftigten zu verlangen, daß sie die Botschaft ihres Arbeitgebers in Wort und Tat teilen. Es gälte Streikrecht, es herrschte VerDi. Diese linksgrüne Frontorganisation hat kürzlich versucht, den Dritten Weg gerichtlich beseitigen zu lassen, und ist zunächst vor dem BAG gescheitert. Wären diese Initiativen siegreich, die caritative Tätigkeit der Kirchen wäre damit beendet.

Daß dieses grüne Vorhaben verfassungswidrig wäre, wird von den Betreibern unverblümt eingeräumt. Aber verfassungsändernde Mehrheiten lassen sich ja "organisieren". Wären die Christen in diesem Land wirklich in der Lage, dies zu verhindern? Bei nur 60 Prozent organisierten und gerade noch an die 10 Prozent aktiven Christen? Und abzüglich der Steinackers, Bittlingers, Käßmanns, Göring-Eckhardts und Kretschmanns (die beiden letzteren haben diesem Beschluß nicht widersprochen).?

Den Rest an kirchlicher Autonomie beseitigt dann der EGMR: er hat in einem vor kurzem ergangenen Urteil die katholische Kirche in Deutschland dazu verurteilt, einen geschiedenen wiederverheirateten Organisten weiterzubeschäftigen.

Die Entwicklung in Großbrittanien, wo die Kirche Adoptionsvermittlungseinrichtungen schließen mußte, weil sie nicht an Homosexuelle vermitteln wollte, könnte sich bei weiterer Entwicklung auch hier fortsetzen. Strafrechtliche Verfahren, gegen Pfarrer die Schwule "diskriminieren" gibt es z.B. in Schweden. Ein Pfarrer an den Pranger zu stellen - wie mit unserem Landpfarrer geschehen - ist ja jetzt schon möglich. Daß die Gegenseite in der Post schnüffelt, rührt niemanden. Verfassung und Gesetz scheinen kein Hindernis mehr zu sein.

Können wir uns eine Kirche vorstellen, die sich nur noch in Hinterzimmern trifft, weil Glocken und Orgeln stören, wo gewisse Texte aus der Bibel nicht mehr zitiert werden dürfen, ohne sich des Risikos eines "Antisdiskriminierungsverfahrens" auszusetzen? Die in ihren Kindergärten und Schulen, Ihren Krankenhäusern und sozialen Einrichtungen auch militante Atheisten, bekennende und in einer LPartG lebende Homosexuelle, Ehebrecher und Polygamisten beschäftigen müsste? Eine Gesellschaft, wo das Tragen einer Soutane oder eines Habits strikt verboten wäre, weil es die "negative Bekenntnisfreiheit" beeinträchtigte? Ist es nicht schon Realität, daß ein Priester mit Soutane sich dem Risiko einer Beschimpfung als "Kinderficker" aussetzt? Daß christliche Demonstranten nur mit Hilfe der Polizei gegen einen heulenden und gewalttätigen Mob ihr Versammlungsrecht wahrnehmen können?

Um sich eine christenfreie Gesellschaft vorzustellen, braucht es so viel Fantasie auch nicht mehr.

Dienstag, 27. November 2012

Skandal! Der Heilige Vater schweigt nicht nur zur Odenwaldschule, sondern auch zu "kreuz.net"!

Als ich dieses Filmchen auf der Seite von Spiegel-TV dachte ich ja zuerst: mal wieder antikatholische Hetze im StürmerSpiegel-Stil. Nicht nur, daß der Papst an kreuz.net schuld ist, der Schlußsatz ist wirklich der Hammer

Und was sagt der Papst zu kreuz.net? Er schweigt.

Nun also wieder ein neues Label auf meinem Blog. Fürchte, daß ich das in nächster Zeit noch öfter nutzen werden.

"Anti-Katholizismus ist der Anti-Semitismus der moderaten Linken" (Erik Maria Ritter von Kuehnelt-Leddihn) Obwohl, gehört der Spiegel angesichts der antijüdischen Ausfälle der unseligen Herrn Augstein jun. eigentlich noch zur "moderaten" Linken?

Montag, 26. November 2012

The pirates: ochlocracy international (oi)

Das Recht auf sichere Existenz und gesellschaftliche Teilhabe ist international gültig und kann nicht nur nationalstaatlich gesichert werden. Deshalb sind mittelfristig möglichst alle Staaten und alle Bürger demokratisch einzubinden. Dies erfordert die Aufwertung und Demokratisierung internationaler und transnationaler Organisationen wie EU und UNO. 
Da träumt mal wieder jemand von der Weltregierung.

Samstag, 24. November 2012

The Pirates: another leftist party

Störtebekers Enthauptung
Die Piraten geben sich ein "Wirtschaftsprogramm". Die Wirtschaftspolitik liest man da jetzt, basiere auf "einem humanistischen Menschenbild"und sei bestimmt von "Freiheit, Transparenz und gerechter Teilhabe." "Das Streben nach absoluter Vollbeschäftigung" sei weder "erstrebenswert noch sozial wünschenswert" stattdessen will man sich dafür einsetzen, daß alle Menschen am "Gesamtwohlstand" teilhaben und dafür die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens prüfen.

Als älterer Mensch weiß ich ja nun, daß schon in den Golden Twenties Fraktionen der II. Internationale für das bedingungslose Grundeinkommen kämpften. Erich Fromm war so einer. Kältester Kaffee also.
Ansonsten hat das ja gewisse conservative Züge, hat sich der europäische Conservatismus ja schon immer gegen den kapitalistischen Industrialismus gewandt.

Das "humanistische Menschenbild" ist allerdings genuin atheistisch. In der deutschen Diktion grenzen sich die Piraten damit ostentativ gegen die Konkurrenz des "christlichen Menschenbilds" ab. Und der Rest des Programms hat das haute gout des neumodischen Leftismus, der sich ja nicht mehr als Partei der Arbeiterklasse, sondern als Partei der Sozialarbeiterklasse versteht, der man vor allem ihre Klientel, die Transferempfängerklasse erhalten will.

Der Rest des Programms wird die übliche Kakophonie von atheism, leftism, schwulism, genderism, socialism bieten, die wir auch schon auf dem vermaledeiten Parteitag der vermaledeiten Grünen gehört haben. Nur daß die Schreckschraube der pirates nicht Roth, sondern Ponader heißt. Ist es nicht bemerkenswert, daß die beiden prominentesten imbéciles der deutschen Politiklandschaft Theaterwissenschaft studiert haben? Daß damit Politik, die einstmals das Metiers von Honoratioren war, nunmehr das Metier von Clowns geworden ist?

Von bremischer Herkunft bin ich im übrigen der festen Überzeugung, daß Piraten in altbewährter Weise zu traktieren sind.

Mittwoch, 21. November 2012

Casus kreuz-net: Die Würde der schwul-lesbischen Liebe ist unantastbar - im Gegensatz zur Würde katholischer Christen.


"Die Würde der schwul-lesbischen Liebe ist unantastbar! Artikel 1 Grundgesetz! Grüne Version!"

Hat Claudia Roth das wirklich gesagt? Keine einziges Periodikum aus dem Spektrum der Qualitätspresse hat diesen skandalösen Satz abgedruckt. Ich habe ihn bei einer google-Suche nur bei der evangelikalen Seite Medrum gefunden. Aber sie hat es wirklich gesagt. Auf Minute 6.:40 des Films, wenn man sich den Rest der Rede lieber nicht zumuten möchte. Auch die Mimik ist beachtenswert. Keine Gnade, für den Feind, so signalisiert dieser Blick. Macht kaputt, was euch kaputt macht. (Die Platte hatt ´ich mal)

Die Würde katholischer Priester und Gläubigen die irgendwo und irgendwann in Kontakt zu kreuz.net standen ist hingegen antastbar. Es sind große Kübel an Schmutz, und Riesen-Eimer voll Häme, die die Qualitätspresse über honorige Priester und Prälaten kippt, die irgendwie und irgendwo mit +.net in irgendwie in Verbindung gebracht werden können. Und niemanden fällt auf, daß sich die Macher von "Stopptkreuznet.de" krimineller Methoden bedienen, um "den Feind" zu erlegen. (Alle Artikel, die im folgenden zitiert werden, sind bei dieser Seite zu finden)

So heißt es in der Augsburger Allgemeinen vom 7.11.2012, noch vielen aus der Hatz gegen Bischof Mixa bekannt, daß dem Gmünder-Verlag das E-Mail-Protokoll von kreuz.net aus den vergangenen zwölf Monaten "zugänglich gemacht worden ist". Fällt da bei wem der Groschen? Fernmeldegeheimnis? War da mal was? Nö.

Dem Mitgründer des Netzwerks Katholischer Priester und Blogger Jolie wird  in einem Artikel der "Süddeutschen"  vom 16.11. vorgehalten, daß er "mehrmals per Mail mit der Redaktion von kreuz.net in Kontakt getreten ist". Greift da ein Staatsanwalt zum Telefon und setzt die Bullen in Marsch? Bisher nicht.

David Berger berichtet ganz stolz, so ein Artikel von stern.de: "Aus der Auflistung seiner (Jolies) Mails der vergangen zwöl Monate sei ersichtlich, daß Jolie zwei bis drei Mal wöchentlich an kreuz.net schrieb". Woher weiß er das? Big Brother (Berger) liest mit?

Der Tagesspiegel vom 14.11.2012 weiß, daß die Hinweise "von Angestellten bei Internetservern, die Einblick in die Arbeit von kreuz.net nehmen können, aber nicht deren Ideologie teilen" stammen.

Legal, illegal, scheißegal. Die Bakunistin Roth gibt offenbar die Melodie vor. Daß hier die mails eines Seelsorgers von wohlmeinenden "Angestellten bei Internetservern" gecheckt werden, findet offenbar jeder normal.

Der Gesetzgeber sieht das anders.
§ 206 )StGB) Verletzung des Post- oder Fernmeldegeheimnisses (1) Wer unbefugt einer anderen Person eine Mitteilung über Tatsachen macht, die dem Post- oder Fernmeldegeheimnis unterliegen und die ihm als Inhaber oder Beschäftigtem eines Unternehmens bekanntgeworden sind, das geschäftsmäßig Post- oder Telekommunikationsdienste erbringt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
Fünf Jahre Knast ist ja nicht ganz ohne.
§ 88 (TKG) Fernmeldegeheimnis (1) Dem Fernmeldegeheimnis unterliegen der Inhalt der Telekommunikation und ihre näheren Umstände, insbesondere die Tatsache, ob jemand an einem Telekommunikationsvorgang beteiligt ist oder war. Das Fernmeldegeheimnis erstreckt sich auch auf die näheren Umstände erfolgloser Verbindungsversuche.
Um mal klarzustellen, was unter Fernmeldegeheimnis zu verstehen ist.

Ich hab es heut mal unternommen, die örtliche Staatsanwaltschaft aus dem Schlaf des Gerechten zu wecken. Schaun wir mal.

Samstag, 17. November 2012

Casus Jolie: "Moralische Verantwortung"

Muß mal wieder über meine Abos nachdenken. Jedenfalls über das Abo meiner nicht total guten, aber irgendwie doch unentbehrlichen Lokalzeitung, dem "Darmstädter Echo" (im Volksmund Darm-Echo genannt).

Dort (aber nicht nur dort, sondern auch dort) findet sich folgender bizarrer Satz über den Casus Jolie:
Daß Jolie Kreuz.net für seine Zwecke anonym genutzt habe, ist für David Berger juristisch gesehen wenig relevant: „Vielmehr ist es eine Frage der moralischen Verantwortung.“
Was meint das? Hätte nun mein alter längst verstorbener hoch verehrter (bloß nicht von mir)  Fülosofieprofessor gefragt. Wie sollen wir das verstehen? Wer auf einer zwielichtigen Seite einen Kommentar in allen Fällen unverfänglichen Inhalts hinterlässt (mehr wird Pfarrer Jolie nicht vorgeworfen), wer hin und wieder auf besagter Seite zustimmend erwähnt wird - was mir auch schon passiert ist -, trägt nun die "moralische Verantwortung" für alle Inhalte dieser Seite. Und das soll auch noch "juristisch relevant" sein.

Wäre es so, brächen für Strafverteidiger finstere Zeiten an. Ich verteidige derzeit einen jungen Mann vor dem Landgericht gegen den Vorwurf des versuchten Mordes. Mit einiger Sicherheit kann davon ausgegangen werden, daß ein naher Verwandter dieses jungen Mannes einen anderen mit einem massiven Gegenstand traktiert und ihm lebensgefährliche Verletzungen beigebracht hat. Mein Mandant beteuert, er habe nur dabei gestanden und alsbald das Weite gesucht, weil er mit der Sache nichts habe zu tun haben wollen.

Eigentlich war ich bisher der Meinung, daß mein Mandant freizusprechen sei, wenn es mir gelingt, die Kammer zu überzeugen, daß mein Mandant die Wahrheit sagt.

Setzte sich aber nun in der Rechtsprechung die "David-Berger-Lehre" durch, hat mein Mandant wohl keine Chance. Die Kammer könnte erklären, meinem Mandanten sei zwar keine Tatbeteiligung nachzuweisen, er trage aber, da er seinen Verwandten allein durch seine Anwesenheit moralisch in seiner Handlung gestärkt habe, die Verantwortung. Das würde meinen Mandanten so in etwa 8 bis 9 Jahre Haft kosten.

Diese Lehre ist übrigens gar nicht so unpopulär. Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen.  Rechtsstaatswidrig, aber volkstümlich. Der Geist der Lynchjustiz. Auch den Opfern dieser mörderischen Form der peinlichen Gerichtsbarkeit wurde ja in der Regel nur eine "moralische" Mitverantwortung vorgeworfen. Oder sie wurden in Sippenhaftung genommen. Die Bevölkerung so manchen Judenghettos mußte die "moralische Verantwortung" für einen bloß imaginierten Ritualmord mit dem Leben bezahlen.

Würde die Strafkammer in obigem Fall nun wirklich dieser Theorie folgen, das Urteil würde mit Sicherheit in der Revisionsinstanz aufgehoben. Und die verantwortlichen Richter müßten sich in einem Strafverfahren wegen offenkundiger Rechtsbeugung verantworten.

Aber die Qualitätspresse druckt diesen Satz ab, ohne daß dem verantwortlichen Redakteur auffällt, daß da vielleicht doch irgendwie irgendwas nicht stimmen könnte. Und S.P.O.N setzt sogar noch einen drauf. Die David-Berger-Theorie zur strafrechtlichen Problematik von Täterschaft und Teilnahme scheint sich durchzusetzen.

Der Hauptbetreiber der Kampagne - die sich angeblich gegen kreuz.net richtet, tatsächlich gegen die gesamte Szene der im internet aktiven "konservativen" Katholiken - verkauft Pornos für Schwule. Zum Beispiel die "Loverboy Classics", harter Stoff für ephebophile bis pädophile Schwule. Oder die "Bel Ami Rebels" süße Racker, die nur darauf warten, daß man es ihnen mal so richtig besorgt. Womit ich zum Thema "moralische Verantwortung" in der Schwulenszene überleiten möchte:

Von den 15.000 Fällen von Kindesmißbrauch, die die Statistik des BKA zählt, haben 25% einen schwulen Hintergrund . (Kindesmißbrauch ist ein Delikt, daß nahezu ausschließlich von Männern begangen wird.) In 25% der Fälle geht es um homosexuelle oder bisexuelle Männer, die sich an kleinen Jungs vergehen. Der Anteil ist weit höher als der Anteil homo- und bixexueller Männer in der Bevölkerung. Könnte man nicht - der David-Berger-Theorie folgend - sagen, daß Bruno Gmünder für dieses Massendelikt "moralisch verantwortlich" ist?

Hat jemals einer dieser schwulen Aktivisten auch nur ein Tüttelchen an "moralischer Verantwortung" für die Vergewaltigung von tausenden kleiner Jungen, und die Verführung und den Missbrauch einer wahrscheinlich noch viel größeren Zahl von Jugendlichen übernommen? Letzteres hat man vielmehr nach Jahren erfolgreicher Lobbyarbeit mit der Abschaffung des § 175 legalisiert. Der schwule Oberaktivist Volker Beck - der sich natürlich auch im Fall unseres Gemeindepfarrers und Blogozoesenmitgliedes mit einem lautstarken "Kreuzige ihn" zu Wort gemeldet hat -  hat noch vor 1988 die Legalisierung des Kindesmißbrauchs gefordert.

Ich erinnere mich noch gut an eine Fernsehdiskussion wo sich ein bedauernswerter Bischof ausgerechnet gegenüber dem Chefredakteur der Porno-Postille-Spiegel und dem schwulen Aktivisten Rosa von Praunheim wegen des Mißbrauchsskandals  rechtfertigen mußte (bei dem es übrigens vorwiegend um schwule Ephebophilie ging) . Mir lief die Galle über. Keinem fiel auf, daß da zwei die klassische "Haltet den Dieb"-Strategie verfolgten.

Ich kenne kaum eine politische Szene die so wie die Truppe der schwulen Oberaktivisten ihre Verantwortlichkeit ablehnt, ja Verantwortungslosigkeit geradezu propagiert. Warum ist AIDS noch immer eine Krankheit, die vor allem schwule Männer betrifft? Weil es den meisten Aktivisten völlig wurscht ist, was passiert, wenn sie ihren Lüsten freien Lauf lassen. Hat man dazu jemals ein Wort von schwulen Agitpropaktivisten wie Beck, Gmünder, Becker, von Praunheim gehört?

So sehr man sich über die Aktivistenmafia auch ärgern mag, eines sollte man sich klar machen: der Katechismus weist uns in dieser Frage darauf hin, daß Homosexuelle sich ihr Schicksal nicht selbst gewählt haben, und daß sie mit Anstand und Respekt zu behandeln sind. Das ist für uns Richtschnur. Und damit ein guter Grund +net zu meiden.

Aber ich darf mich auch fragen, warum die "Emanzipation" der Schwulen und Lesben, sogar der Bisexuellen in unserer Gesellschaft eine Art Lackmustest für Liberalität und political Correctness geworden ist.

Die Schwulen sind längst zum Kanonenfutter im Kulturkampf geworden. Mir ist die aus beruflicher und persönlicher Erfahrung die Situation alternder häufig ephebophiler Schwuler, die keinen Sexualpartner finden können, und sich deshalb auf die Stricherszene einlassen müssen, gut bekannt. Der hohe Pronzentsatz psychisch kranker Schwuler und die hohe Zahl der Selbstmorde sollte jeder kennen. Ist dieses Leben lebenswert? So mancher alternde Schule zieht für sich die Konsequenz und beendet dieses sein Leben.

Natürlich ist die sie diskriminierende Gesellschaft schuld, sagen die Aktivisten und wiederholen damit nur ein altlinkes Märchen. Wer nach Heilung sucht, wird schlimmer behandelt als ein Dissident der sonstwo vom wahren Glauben abfällt. Die Schwulen werden offenbar gebraucht, ihre Zahl darf keinesfalls sinken. Gibt es denn ein besseres Vehikel als das Geschrei von der "Diskriminierung" der Schwulen, um wieder und wieder, die "Rechten" die "Konservativen" die "fundamentalistischen Christen" als "intolerant", "inhuman" und "fundamentalistisch" vorzuführen? Und für das große Ziel der gleichgemachten egalitäüren Gesellschaft mußten ja schon immer Opfer gebracht werden. Sollte man die große Zahl der zu früh gestorbenen, kranken, vereinsamten Homosexuellen nicht eigentlich als "Kollateralschaden" verbuchen?

Als Gefallene im Kampf gegen die altböse Feindin, die Kirche?

Ach ja, noch ein Gruß zum Schluß: "Anti-Katholizismus ist der Anti-Semitismus der moderaten Linken."(Erik Ritter von Kuehnelt-Leddihn, Leftism from de Sade and Marx, to Hitler and Pol Pot)

Samstag, 10. November 2012

Da bin ich aber beruhigt: Pussy Riot ohne Lutherpreis nur...

München 1938

Wie soeben zu hören und zu lesen war, bekommt Mösenaufstand (denglish; Pussy Riot) trotz massivstem publizistischen Einsatzes und dringender Appelle nahezu sämtlicher Gut- und Bestmenschen dieser Republik

Nicht

den diesjährigen Lutherpreis. Martin Luther, wo immer er auch ist - vieles spricht für eine Existenz in dem aus lutherischer Sicht nichtexistenten Fegefeuer, was ja dann auch wieder egal ist, denn was nicht existent ist, kann ja dann auch keine Brandflecken verursachen - ist sicher sehr erleichtert, daß drei moralisch uneinwandfreien jungen Damen für eine aus Sicht der orthodoxen Kirche blasphemische, aus neuprotestantischer Sicht aber gaaaaanz toll mutige Aktion kein - auch das noch - Lutherpreis verliehen worden ist. Dafür wird aber nun eine gaaaaaanz toll mutige Initiative "Keine Bedienung für Nazis" ausgezeichnet. Wow! Schließlich

wimmelt

es auf unseren Straßen nur so von Braunhemden, die unbedingt ein Bier bei einem aufrechten Antifawirt saufen wollen.

Mich beschleicht allerdings irgendwie der Gedanke, daß die toll mutigen Wirte, lebten sie vor sagen wir mal nunmehr 74 Jahren, ganz andere Schilder an ihre Tür aufgehängt hätten. Und ich frage mich, was wohl mit den Wirten geschieht, die sich weigern, ein "Rassisten werden hier nicht bedient"-Schild an ihre Tür zu hängen.

Die Nachricht paßt ganz wunderbar zu der Info, daß Frau Göring-Eckhardt, Präses der Evangelischen Synode dieses glücklichen und von lauter mutigen, querdenkenden und entschlossen gesichtzeigenden  Menschen geradezu überbevölkerten Landes zur Spitzenkandidatin der Grünen gewählt worden ist. Warum, so frage ich mich, führt dies nun nicht zu entschiedenen und mutigen Initiativen wie der, den EKD- und den Grünen-Laden einfach zusammenzuschmeißen. So  in etwa in Gestalt einer ökopazilesbischwulgenderbitransevangeliantifasozialpussyriotischen gesamtdeutschen KirchenPartei oder Parteikirche, wo dann Sonntags neben der üblichen Predigt auch noch gleich die Delegierten zum nächsten Parteitag gewählt werden. Das würde doch vielen Menschen Wege ersparen, den CoZwo-Ausstoß vermindern und den ÖPEENNVAU ganz entschieden entlasten.

Nein, meine lieben protestantischen Mitchristen, mich erinnern diese Vorgänge leider an Zeiten, in denen ihr euch mehrheitlich bedauerlicherweise nicht der Mehrheitsmeinung Eurer ganz und gar unchristlichen Mitbürger widersetzt habt. Kommen Euch diese Schilder "Hier werden ... nicht bedient" nicht bekannt vor?

Paßt nicht? Google sagt die Wahrheit. Einfach den Satz "Juden werden hier nicht bedient" bei Google eingeben, auf "Images" klicken und staunen.

Und noch eine letzte Frage: woran erkennt ein antifaschistischer Kneipier wohl einen Rassisten? An Trachtenjanker, dirndlbekleideter Ehefrau und blauäugigblonder Kinderschar? 

Freitag, 9. November 2012

US Presidential election: One Nation, divisible.

Präsidentschaftswahlen USA 1860

Als ich nach den amerikanischen Wahlen die Karte mit den Wahlergebnissen des Jahres 2012 sah, war mir sofort klar, daß ich diese Karte, wenn auch mit anderen Farben schon einmal gesehen hatte. Süden und Mittlerer Westen konservativ, Nordost und West progressiv. East-Coast- Californian Liberals  gegen den Rest des Landes. 1860 - noch ohne den Mittleren Westen - war das bei der Wahl kurz vor dem amerikanischen Sezessionskrieg nicht anders. Die Karten sind nahezu deckungsgleich.

One Nation, indivisible? Lächerlich. Mit der Wahl Abraham Lincolns - eines Republikaners - begann die Trennung des Landes. Der industriell hochentwickelte Norden unterwarf im blutigsten Krieg der amerikanischen Geschichte den agrarisch-konservativen Süden.

Die Frontlinien des Krieges lassen sich noch heute an jedem Wahlergebnis nachvollziehen. Die eine Nation war niemals eins, sie hat in mehr als 150 Jahren nie ihre Spaltung wirklich überwinden können. Sowenig wie die Unterwerfung des italienischen Südens dem Süden Freiheit und Prosperität brachte, vielmehr aus dem wirtschaftlich bis dahin durchaus ebenbürtigen Süden das Armenhaus Europas machte, sowenig schuf die Unterwerfung des nordamerikanischen Südens die eine und gleichberechtige Nation.

Die amerikanischen Wahlen haben weitere Spaltung und Verwerfungen zum Vorschein gebracht, Weiße gegen Schwarze und Farbige, Süden gegen Norden. Bible Belt gegen Ostküstenliberale und Westküstenbobos. "Reich" gegen "Arm". Ungebildet gegen gebildet, agnostisch gegen religiös, Mann gegen Frau. Das breiter werdende Prekariat klammert sich an die Sozialstaatsversprechungen Obamas, die hochgebildete Obere Mittelklasse pflegt mit Obama ihre "ecumenical niceness", der vorwiegend weiße Mittelstand unterstützt den Republikaner.

Wer noch glaubt, daß Religion in den United States eine entscheidende Rolle spielt, wird durch die Statistiken belehrt, daß in den als hochreligiös geltenden Staaten deutlich mehr als 50 % der Bevölkerung zur Kategorie der allenfalls noch gelegentlich oder überhaupt nicht religiös aktiven Personen zählt. Immerhin 17% der Wähler darf als agnostisch oder nur noch formell religiös eingestuft werden. von den religiös Hochaktiven (Gottesdienstbesuch mehrmals in der Woche) konnte Obama nur 36% für sich mobilisieren,  Aber diese Gruppe umfasst nur noch 14% der Wähler. Bei den 17% faktischen oder echten Agnostikern wählten dagegen 62% Obama. Bei praktizierenden Protestanten oder Katholiken hat der Unterstützer der LGBT-Szene und entschiedene Anhänger des mörderisch radikalen amerikanischen Abtreibungsrecht wenig zu erhoffen.

Die relative Mehrheit bei katholischen Wählern insgesamt erklärt sich vielmehr aus der starken Unterstützung bei nur noch nominellen Katholiken.


Sonntag, 4. November 2012

Gänsehautmusik: dies irae, Karajan, Verdi


Nachdem der beste Pfarrer von allen heute über das "dies irae" gepredigt hat, hier eine absolute Gänsehautversion der Komposition von Verdi, dirigiert von Herbert Karajan.

Tag des Zorns? Geht heute offenbar gar nicht mehr. Selbst aus dem offiziellen Graduale ist das dies irae verschwunden. Nicht so aus den Konzertsälen. Aber da gehört es eigentlich nur urlaubsweise hin. Liturgisch und musikalisch zeigt eine Sequenz (das dies irae ist eine solche) die besondere Bedeutung eines kirchlichen Festes an. Nun tritt Allerseelen immer schon hinter Allerheiligen zurück, aber da beide Feste immer schon gemeinsam gefeiert wurden, haben sie in der Zusammenschau eine liturgische Ordnung, die sie in der Bedeutung neben Weihnachten, Ostern und Pfingsten stellt. Die dreitägige Festordnung beginnt mit der Vigil ((All) Hallow(s) e(v)en(ing) und setzt sich fort mit Allerheiligen und Allerseelen. Noch 1915 steigerte Benedikt XV die Bedeutung des Festes Allerseelen, indem er erlaubte, an Allerseelen drei Messen zu feiern - wie an Ostern. War es wohl das Grauen der europäischen Urkatastrophe, des Ersten Weltkrieges, das den Papst dazu veranlasste?

Vom ersten Tag seines Pontitikates an hatte sich der Papst bemüht, einen Frieden zu vermitteln. Vergeblich. Sein Friedensappell blieb ungehört.

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann der Niedergang des Triduums der Toten. 1955 wurde die Vigil gestrichen, die Liturgiedekonstruktion infolge DES KONZILS kassierte unter anderem die Sequenz dies irae. Der Rang von Allerseelen wurde allerdings erhöht Allerseelen kann nun auch an einem Sonntag gefeiert werden. Über den liturgischen Verlust von Vigil und Sequenz kann das nicht hinwegtrösten.

Hier ein ausführlichster Kommentar zum dies irae.

Freitag, 2. November 2012

Black is beautiful


Zur heutigen Messe trug der beste aller amtierenden Päpste die Farbe schwarz. Lang nicht mehr gesehen. Seitdem im Novus Ordo die liturgische Farbe schwarz gleichsam ausgemerzt wurde, ist es nun fast schon ein revolutionäres (präziser wäre: reaktionäres) Ereignis, daß der Papst zur heutigen Allerseelenmesse die Farbe schwarz trägt. Ob wohl das "dies irae" angestimmt wurde? Sicher nicht. Aber vielleicht im nächsten Jahr.