Montag, 27. Februar 2012
Et voilá: Der König der Vereinigten Staaten von Amerika
Ein Fundstück: In einem Artikel des sehr verehrten EisenErzKatholischen Denkers Erik Maria Ritter von Kuehnelt-Leddihn finde ich den Hinweis, daß die Gründungsväter der Vereinigten Staaten von Amerika sich keineswegs als Demokraten oder Republikaner verstanden. Vielmehr sei unter den Gründervätern ernsthaft erwogen worden, den Bruder Friedrichs des Großen, Prinz Heinrich von Preußen, zum König von Amerika zu wählen.
Das klingt angesichts der später republikanisch-revolutionären Kostümierung der amerikanischen Gründerväter zunächst so unwahrscheinlich, daß ich an eine Ente glaubte. Doch es entspricht den Tatsachen. Einer der engsten Vertrauten der ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten Thomas Jefferson, Alexander Hamilton, verfasste gemeinsam mit anderen Politikern einen Brief an Prinz Heinrich von Preußen, in dem sie dem Prinzen den Thron des künftigen Königreichs Nordamerikas anboten.
Der Prinz zögerte (was man ja irgendwie verstehen kann) und noch bevor seine Antwort eintraf, hatten es sich die Herren schon anders überlegt. So sinnse eben, die Revoluzzer.
Nun wäre Heinrich ganz gewiß eine sehr gute Wahl gewesen. Selbst sein eigner Bruder erkannte am Ende des Siebenjährigen Krieges selbstkritisch an, daß Heinrich wohl der bessere General gewesen sei. Daneben war Heinrich ein gerühmter Diplomat und geschickter Politker, sein Ruf war so ausgezeichnet, daß man ihm - siehe oben - nicht nur den Posten eines Königs von Nordamerika anbot, sondern auch zweimal - allerdings vergeblich - die Königswürde Polens.
Sein Briefpartner Alexander Hamilton war im übrigen keineswegs ein versponnen-romantischer Außenseiter, Hamilton bekleidete in der ersten unabhängigen amerikanischen Regierung den Posten des "secretary of the treasury", des Finanzministers. Faktisch hatte Hamilton damit das Amt des Ministerpräsidenten inne. Als Finanzminster unterstand ihm der Entwurf der amerikanischen Finanzverfassung. Mit dem "Coinage Act" von 1792 schuf Hamilton die wohl erfolgreichste Währung des 19. und 20. Jahrhunderts: den US-Dollar.
Wie wäre wohl die Weltgeschichte verlaufen, wenn Heinrich sich schneller besonnen, und Hamiltons Entourage nicht ihre Meinung geändert hätte?
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