Samstag, 10. März 2012

Solln wir oder solln wir nicht: der Tractus



Der Tractus (das lateinische Wort bedeutet bezeichnenderweise "gezogener Gesang") für den Palmsonntag ist einer der längsten gregorianischen Gesänge der Heiligen Messe. 14 Verse lang. Kann man der Gemeinde einen im Schnitt 13-14 Minuten langen, eher monotonen Gesang zumuten?
Hat da jemand eine Meinung? Oder einen Rat?


8 Kommentare:

  1. Als Gregorianik-fan kann ich eigentlich kein objektives statement dazu abgeben.

    "Zumuten" kann man ihn! Ja!
    Kommt drauf an, wie die Gemeinde an gregorianischen Choral gewöhnt ist.

    Hand aufs Herz: der Tractus ist alles andere, als eine Zumutung!

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  2. Ja, wenn die Gemeinde Gregorianik gewöhnt ist, was ich bei euch fast voraussetze. Und wenn ihr den Leuten, die keinen Schott haben, ein Textblatt in die Hand drückt, damit sie wissen, was da gesungen wird, warum nicht ... ich liebe sowas. Habe aber jetzt am Abend kurz vor dem Sprung im Bett nicht den Nerv, 14 Minuten anzuhören. Am Palmsonntag sicherlich gerne, so wie ich mich kenne.

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  3. Ich würde Ja sagen, weil sich das christliches Zeitverständnis vom rein irdischen, modernen unterscheidet. Und es ist der Gottesdienst, wo es erneut zur Erinnerung bringen kann. Verzicht auf Hektik und Eile gehört selbstverständlich dazu.

    Aber statt die Leserschaft würde ich lieber den Zelebranten fragen. Letzten Endes sollte er über derartige Details bestimmen.

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  4. Der Zelebrant singt mit. Das Problem ist also schon gelöst.

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  5. Ein sehr langer Traktus kann für manchen Hörer schon zur vertrackten Tortur werden ... ;-)

    Ich würde es nebst den üblich verdächtigen pastoralen Erwägungen auch etwas vom Talent der Schola abhängig machen, ggf. können sogar akustische Verhältnisse mit hineinspielen (bei einer miesen Schola und Wohnzimmerakustik würde ich am liebsten faule Tomaten in Richtung Sängerchor werfen, müsste ich mir sowas eine Viertelstunde lang anhören).

    Eine Kompromißformel kann darin bestehen, daß der erste und letzte Vers ausgesungen und die dazwischenliegenden Verse psalmodiert werden, ich habe das vor allem gerne beim Traktus des ersten Fastensonntags so gehalten.

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  6. Wir teilen uns den Traktus jetzt zu dritt. Der Zelebrant, unser Pfarrer, Der Scholaleiter und ich.Das wird schon gut. Man wird hören.

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  7. Nun ich erlebe bei Choralämtern leider immer wieder vorauseilenden pastoralen Gehorsam in dieser Frage. Wenn Schola und Akustik es hergeben, sollte man der Musik eine Chance geben.

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  8. So jetzt hab ich 2 Stunden lang meine bedauernswerte Allerliebste genervt. Es sitzt. Der Tractus mein ich.

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