Samstag, 10. November 2012

Da bin ich aber beruhigt: Pussy Riot ohne Lutherpreis nur...

München 1938

Wie soeben zu hören und zu lesen war, bekommt Mösenaufstand (denglish; Pussy Riot) trotz massivstem publizistischen Einsatzes und dringender Appelle nahezu sämtlicher Gut- und Bestmenschen dieser Republik

Nicht

den diesjährigen Lutherpreis. Martin Luther, wo immer er auch ist - vieles spricht für eine Existenz in dem aus lutherischer Sicht nichtexistenten Fegefeuer, was ja dann auch wieder egal ist, denn was nicht existent ist, kann ja dann auch keine Brandflecken verursachen - ist sicher sehr erleichtert, daß drei moralisch uneinwandfreien jungen Damen für eine aus Sicht der orthodoxen Kirche blasphemische, aus neuprotestantischer Sicht aber gaaaaanz toll mutige Aktion kein - auch das noch - Lutherpreis verliehen worden ist. Dafür wird aber nun eine gaaaaaanz toll mutige Initiative "Keine Bedienung für Nazis" ausgezeichnet. Wow! Schließlich

wimmelt

es auf unseren Straßen nur so von Braunhemden, die unbedingt ein Bier bei einem aufrechten Antifawirt saufen wollen.

Mich beschleicht allerdings irgendwie der Gedanke, daß die toll mutigen Wirte, lebten sie vor sagen wir mal nunmehr 74 Jahren, ganz andere Schilder an ihre Tür aufgehängt hätten. Und ich frage mich, was wohl mit den Wirten geschieht, die sich weigern, ein "Rassisten werden hier nicht bedient"-Schild an ihre Tür zu hängen.

Die Nachricht paßt ganz wunderbar zu der Info, daß Frau Göring-Eckhardt, Präses der Evangelischen Synode dieses glücklichen und von lauter mutigen, querdenkenden und entschlossen gesichtzeigenden  Menschen geradezu überbevölkerten Landes zur Spitzenkandidatin der Grünen gewählt worden ist. Warum, so frage ich mich, führt dies nun nicht zu entschiedenen und mutigen Initiativen wie der, den EKD- und den Grünen-Laden einfach zusammenzuschmeißen. So  in etwa in Gestalt einer ökopazilesbischwulgenderbitransevangeliantifasozialpussyriotischen gesamtdeutschen KirchenPartei oder Parteikirche, wo dann Sonntags neben der üblichen Predigt auch noch gleich die Delegierten zum nächsten Parteitag gewählt werden. Das würde doch vielen Menschen Wege ersparen, den CoZwo-Ausstoß vermindern und den ÖPEENNVAU ganz entschieden entlasten.

Nein, meine lieben protestantischen Mitchristen, mich erinnern diese Vorgänge leider an Zeiten, in denen ihr euch mehrheitlich bedauerlicherweise nicht der Mehrheitsmeinung Eurer ganz und gar unchristlichen Mitbürger widersetzt habt. Kommen Euch diese Schilder "Hier werden ... nicht bedient" nicht bekannt vor?

Paßt nicht? Google sagt die Wahrheit. Einfach den Satz "Juden werden hier nicht bedient" bei Google eingeben, auf "Images" klicken und staunen.

Und noch eine letzte Frage: woran erkennt ein antifaschistischer Kneipier wohl einen Rassisten? An Trachtenjanker, dirndlbekleideter Ehefrau und blauäugigblonder Kinderschar? 

1 Kommentar:

  1. Was sehe ich da für einen Link auf dieser Gastroseite unter Aktuelles ... "Lob und Ehre für Regensburger Wirteinitiative". Sowas Ähnlich habe ich doch schon mal gehört ... "Ruhm und Ehre dem Waffen-Grass" ... oder so.

    AntwortenLöschen