Louis Duveau, Un messe en mer, 1793 |
Kernsatz (O-Ton Bittlinger):
"Warum haben sich diese fanatisierten Zeitgenossen (gemeint ist die Blogozoese, die die Aktion "Katechismus für Bittlinger" initiiert hat) ausgerechnet den christlichen Glauben als Basis für ihre Hass- und Hetztiraden ausgesucht?" Denn mit Christus, folgert er selbst, habe all das nicht mehr zu tun, vielmehr gehe es um Katholizismus, Rechthaberei und Macht.Das mußte mal gesagt werden. Katholizismus hat mit Christentum REIN GARNICHTS zu tun. Das haben die Deutschen Christen auch schon so gesehen. Die örtlichen evangelischen Christen sehen das übrigens ganz anders als der "Liedermacher" B. Bittlinger ist für seine Haßtiraden gegen Katholiken von seinen eigenen Oberen zurechtgewiesen worden. Man lädt ihn zwar zu diversen Veranstaltungen zwecks musikalischer Untermalung gerne ein, Ökumene machen aber andere, und sie machen es eindeutig besser. Nur Peter Steinacker stehe noch hinter ihm, wehklagt Clemens Bittlinger.
Paßt. War es nicht Peter Steinacker, der in der EKHN die Einsegnung homosexueller Lebenspartnerschaften durchgedrückt hat? Mit Argumenten, die mir - nunja ich bin ja theologischer Laie und vielleicht seh ich da ja was falsch - die Schuhe ausziehen? Steinacker war es übrigens völlig wurscht, daß er mit seiner Politik gerade die tiefgläubigen und engagierten conservativen Christen, unter anderem die Bundestagsabgeordnete Steinbach - aus der Kirche trieb.
Eine schöne Überleitung zum Thema Schwule und zum Thema Piraten und zum Thema Grüne. Das besondere Engagement der Grünpiraten gilt ja bekanntlich dem Kampf für Homoehe und "volle Gleichstellung" lesbischwulbitransgendermäßig geprägter "Menschen" (merke: wer Menschheit sagt, will betrügen). Lassen wir die offiziellen Begründungen (Menschenrechte, Gleichbehandlung, Nichtdiskriminierung) beseite, und beschäftigen wir uns mit der - zum Beispiel - Bedeutung folgenden Satzes, der inhaltlich von nahezu allen linksbewegten Kämpfern für lesbischwule Rechte geteilt wird:
Abweichende geschlechtliche oder sexuelle Identität bzw. Orientierung darf ferner nicht als Krankheit oder Perversion eingestuft werden.Der Satz stammt aus dem aktuellen Programm der Piraten. Mit diesem Satz wird eine wissenschaftliche Meinung unter Kuratel gestellt, die noch bis Anfang der siebziger Jahre einhellige Meinung der wissenschaftlichen Psychologie war. Gesetzliche Initiativen, die Denk- und Forschungsverbote aussprechen, gelten gemeinhin als typisches Charaktermerkmal totalitärer Gesellschaften. Es soll also schon nicht mehr gedacht oder gesagt werden dürfen, daß ausgeübte Homosexualität krank oder pervers oder sündhaft sei.
Denkt man sich die Honosexuellenpolitik als Vehikel für den antichristlichen Kulturkampf (der Kulturkampf war nie nur antikatholisch, sondern in Deutschland auch antilutheranisch), so läßt sich leicht erkennen, was intendiert ist. Die Bibel wg. Römer 1, 26-28 nur noch als Bückware zum wissenschaftlichen Gebrauch und unter Vorlage des Personalausweises? Der KKK wg. Rdn. 2357 - 2358 nur noch mit Zensurbalken? So ähnlich kann man sich das vorstellen.
Aber es gibt ja noch andere Mittel, die Kirche aus dem öffentlichen Raum zu vertreiben. Die Grünen haben auf ihrem letzten Parteitag, zunächst unbemerkt, folgendes beschlossen:
BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN setzen sich dafür ein, das Betriebsverfassungsgesetz dahingehend zu ändern, dass die Anerkennung als Tendenzbetrieb gemäß §118 BetrVG nur für Betriebe in kirchlicher Trägerschaft gilt, die mehrheitlich vom jeweiligen Träger finanziert werden.Klingt harmlos. Der Beschluß ist auch auf den ersten Blick niemandem so recht aufgefallen. Bei jedem Juristen, aber auch bei jedem Kenner der atheistischen Szene schrillen aber bei diesem Antrag, der mit überwältigender Mehrheit angenommen wurde, alle Alarmglocken.
Zunächst entspricht dieses Programm dem Lieblingsprojekt sämtlicher militant atheistischer Organisationen, von den "Laizisten in der SPD" bis zur Giordano-Bruno-Gesellschaft. Der Beschluß betrifft nahezu alle caritativen Einrichtungen der Kirchen von Kindergärten bis zu Behindertenwerkstätten, von Krankenhäusern bis zu Altenheimen, sie beträfe fast alle Tätigkeitsbereiche von Caritas und Diakonie. In keinem dieser Bereich mehr wäre der "Dritte Weg" der Selbstorganisation der Kirchen, der Verfassungsrang (Art. 140 GG iVm Art. 137 Abs. 3 WRV) hat, legal.
Denkt man weiter, wäre letztlich in diesen Bereichen von der christlichen Botschaft zu schweigen, die Kirche müßte auch militante Atheisten einstellen, sie hätte keinerlei Möglichkeit mehr, von ihren Beschäftigten zu verlangen, daß sie die Botschaft ihres Arbeitgebers in Wort und Tat teilen. Es gälte Streikrecht, es herrschte VerDi. Diese linksgrüne Frontorganisation hat kürzlich versucht, den Dritten Weg gerichtlich beseitigen zu lassen, und ist zunächst vor dem BAG gescheitert. Wären diese Initiativen siegreich, die caritative Tätigkeit der Kirchen wäre damit beendet.
Daß dieses grüne Vorhaben verfassungswidrig wäre, wird von den Betreibern unverblümt eingeräumt. Aber verfassungsändernde Mehrheiten lassen sich ja "organisieren". Wären die Christen in diesem Land wirklich in der Lage, dies zu verhindern? Bei nur 60 Prozent organisierten und gerade noch an die 10 Prozent aktiven Christen? Und abzüglich der Steinackers, Bittlingers, Käßmanns, Göring-Eckhardts und Kretschmanns (die beiden letzteren haben diesem Beschluß nicht widersprochen).?
Den Rest an kirchlicher Autonomie beseitigt dann der EGMR: er hat in einem vor kurzem ergangenen Urteil die katholische Kirche in Deutschland dazu verurteilt, einen geschiedenen wiederverheirateten Organisten weiterzubeschäftigen.
Die Entwicklung in Großbrittanien, wo die Kirche Adoptionsvermittlungseinrichtungen schließen mußte, weil sie nicht an Homosexuelle vermitteln wollte, könnte sich bei weiterer Entwicklung auch hier fortsetzen. Strafrechtliche Verfahren, gegen Pfarrer die Schwule "diskriminieren" gibt es z.B. in Schweden. Ein Pfarrer an den Pranger zu stellen - wie mit unserem Landpfarrer geschehen - ist ja jetzt schon möglich. Daß die Gegenseite in der Post schnüffelt, rührt niemanden. Verfassung und Gesetz scheinen kein Hindernis mehr zu sein.
Können wir uns eine Kirche vorstellen, die sich nur noch in Hinterzimmern trifft, weil Glocken und Orgeln stören, wo gewisse Texte aus der Bibel nicht mehr zitiert werden dürfen, ohne sich des Risikos eines "Antisdiskriminierungsverfahrens" auszusetzen? Die in ihren Kindergärten und Schulen, Ihren Krankenhäusern und sozialen Einrichtungen auch militante Atheisten, bekennende und in einer LPartG lebende Homosexuelle, Ehebrecher und Polygamisten beschäftigen müsste? Eine Gesellschaft, wo das Tragen einer Soutane oder eines Habits strikt verboten wäre, weil es die "negative Bekenntnisfreiheit" beeinträchtigte? Ist es nicht schon Realität, daß ein Priester mit Soutane sich dem Risiko einer Beschimpfung als "Kinderficker" aussetzt? Daß christliche Demonstranten nur mit Hilfe der Polizei gegen einen heulenden und gewalttätigen Mob ihr Versammlungsrecht wahrnehmen können?
Um sich eine christenfreie Gesellschaft vorzustellen, braucht es so viel Fantasie auch nicht mehr.
Und diese christenfreie Gesellschaft wird, dem Beispiel ihres Meisters folgend, zur Hölle fahren.
AntwortenLöschenWas machen wir aber in der Zwischenzeit? Wie organisieren wir uns?
Früher hätte ich gesagt: wir gründen eine Landkommune. (Es gab mal ein eigentlich ganz lustiges Buch mit dem Titel; Die Revolution ist vorbei, wir haben gesagt, es handelte von einer solchen). Heute würde ich wohl eher einen Laienorden gründen. Eine Zeitung. Oder eine Partei. Aber zu sowas bin ich zu alt. Eine katholische Partei zu gründen wäre außerdem dumm. quod erat demonstrandum. Als die Katholiken aus der Conservativen Partei austraten und zum Zentrum wechselten, endete die CP als Sekte, das Zentrum als Partikel des linksliberalen Kartells, zu dem die Nachfolgepartei übrigens immer noch gehört. Die Zeitung: die Neugründung der "Weißen Blätter" oder des "Hochlands", das wärs. Mit Orden kenn ich mich nicht so aus.
AntwortenLöschenBeten und Bloggen.
AntwortenLöschenZeitung ist out, Internet ist in.
Fromme Landkommune für Familien oder eine Neuauflage der Beginnenhöfe für ältere Semester wäre auch denkbar.
Wissenschaftliche Artikel auf Post-Format geht nicht. So toll ist das internet nun auch wieder nicht. Mir flimmern jedenfalls spätestens nach der dritten Bidldchirmseite die Augen. Aber die "Weißen Blätter" als elektronische Zeitschrift im Kindle-Format: könnte man drüber nachdenken. Der frühere Chefredakteur war allerdings ein Baron zu Guttenberg. Der derzeit populärste Nachkomme ist ja irgendwie als Wissenschaftler eher nicht hervorgetreten. Wir müßten mal ein Dreamteam gründen.
AntwortenLöschenIch hab nie behauptet, dass das Internet soooo toll ist.
AntwortenLöschenAber es ist das Informtionsmedium der aktuellen Zeit.
Überall wo man hinguggt gehen die Printmedien ein.
Katholischerseits gibt es eine Menge Klein- und Kleinstverlage mit entsprechenden, teilweise sehr guten, Publikationen, die aber alle ihre finanziellen Probleme haben.
Ich fände es wichtig diese, innerkatholische deutsche Kleinstaaterei, dieses "die Gruppierung nebendran mit dem anderen Charisma" als Ursache des nachkonziliaren Übels auszumachen, zu überwinden und die eigenen Kräfte nicht so sinnlos zu verschleudern.
Auch die modernen Neuenheiden spielen die Karte "Divide et Impera" gegen die Kirche virtuos.
So wäre ein Dreamteam schon in der Richtung, die (im Wortsinn) Not wendend wäre.
Derzeit gibt es - nachdem die Publikationen des Herder-Verlags wohl sämtlich nicht mehr satisfaktionsfähig sind - keine wissenschaftlich-kulturelle christliche (eine rein katholische fände ich wenig sinnvoll) Zeitschrift, die den Rang der "Weißen Blätter" oder des "Hochlands" auch nur annähernd erreicht. Wenn man sich ansieht welche Autoren für die "Weißen Blätter" (Werner Bergengruen, Jochen Klepper, Reinhold Schneider, Ulrich von Hassell, Klaus Bonhoeffer, Hjalmar Schacht u.a.) oder für Hochland (Gertrud von Le Fort, Max Scheler, Romano Guardini, Sigrid Undset u.a.) schrieben, können einem eigentlich nur die Augen übergehen. Fänden sich denn überhaupt Autoren, die den Rang dieser Schriftsteller auch nur halbwegs erreichten? Nun hatte das Hochland wie auch die Weißen Blätter eine Ausrichtung, die heute schlicht undenkbar wäre. Monarchistisch-conservativ? Geht doch heute gar nicht. Und dennoch - ohne Herkunft keine Zukunft.
AntwortenLöschenIch persönlich finde, dass das Erbe z.B Guardinis und auch Reinhold Schneiders und anderer noch gar nicht richtig angenommen wurde.
AntwortenLöschenMan stellt doch irgendwie Guardini auf einen Sockel, (Guardini Lehrstuhl in München) seziert seine Schriften wissenschaftlich und ignoriert was er sagen wollte.
WOmit wir bei dem wären, was Gertrud von LeFort in ihrem Essay "Die Abberufung der Jungfrau von Barby" beschreibt.
Man sieht das hier an der Besprechung des Essays von leFort sehr gut
http://www.gertrud-von-le-fort.eu/texte/gvlf/erzaehlung_abberufung.html
Der Trick an dem Essay ist nämlich, dass das Kloster St Agneten das Werk der Mechthild von Hackeborn keineswegs vergessen hat, sondern in hohen Ehren hält, aber es eben nicht lebt.