Als der damalige Papst Benedikt XVI im Bundestag auftrat, erklärte er den Volksvertretern, daß er demokratisch beschlossene Gesetze im Vergleich zum göttlichen Recht für zweitklassig hält. Letztlich ist die Kirche eine absolutistisches Gebilde in einem Land, dessen Souverän das Volk ist.So what. Das ist jedenfalls die mit Abstand dümmste Interpretation der Rede Benedikts, die ich jemals gelesen haben.
Ich lese ja eigentlich außer der "eigentümlich frei", der "Vatican" und noch ein paar weiteren Kleinstzeitungen aus dem katholisch-konservativen Spektrum nur noch Auto-Zeitungen. Weil da Redakteure schreiben, die von dem Gegenstand, über den sie schreiben, wirklich Ahnung haben.
(Für den, der Benedikts Rede weder gelesen noch von ihr gehört hat: es geht in dieser Rede gerade nicht um "göttliches Recht" und "Demokratie", sondern um Naturrecht und Positivismus, um das Verhältnis von Natur und Vernunft, und es ging auch um die späten Erkenntnisse des großen Theoretikers des Rechtspositivismus, Hans Kelsen.) :
Der Artikel im Stern über die "Dunkle Macht" befaßt sich intensiv mit den Automarken, die unsere Bischöfe fahren (vorwiegend BMW, na klar, ist schließlich ein Auto, das die Überlegenheit der katholischen Kultur beweist) der Größe ihrer Wohnung und dem Kapitalbesitz der jeweiligen Diözesen. Wäre ja mal interessant, von der selben Journaille zu hören, welche Autos die wirklich Mächtigen unserer Gesellschaft fahren, und in welchen Häusern sie wohnen; die Plutokraten und Politokraten die die veröffentlichte Meinung im festen Griff haben. Welches Auto fährt Friede Springer? Und wo wohnt sie? Und wie stehts mit Reinhard Mohn? Oder Angelika Jahr? Alleine das Vermögen der Familie Jahr wird auf 2,4 Milliarden geschätzt. Friede Springer verfügt über ein Vermögen von 2,5 Milliarden Euro. Auch nicht so viel wie das Vermögen des reichsten Medienmagnaten Deutschlands, Reinhard Mohn (Bertelsmann). Dem gehören 6,5 Milliarden. Die reichste Diözese Deutschlands, Köln, verfügt angeblich über ein Vermögen von 166 Millionen. Peanuts. Wem eine Kirche wie der Kölner Dom gehört, der hat kein Vermögen, sondern einen Klotz am Bein.
Wo bleibt der investigative Journalist, der mal bei den Springers, Mohns und Jahrs in das Badezimmer kriecht?
Touché !!
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