Ich genieße das Privileg, einer Gemeinde anzugehören, deren Pfarrer regelmäßig die Messe im Usus antiquior feiert. Ein nicht nur mystisches, sondern auch irdisches Erlebnis, denn Riten und Gesten gehen in eine sinnlich-manifestere Zeit zurück.
Die Messe zu Mariä Lichtmess beginnt mit einer Prozession und der Pfarrer, der an der Spitze der Prozession geht, trägt - ein Pluviale. Einen Regenmantel (pluvium=Regen), um es der Wortbedeutung gemäß zu übersetzen. Prozessionen fanden in sinnlich-manifesteren Zeiten außerhalb der Kirchengebäude statt.
Die Hymne des Tages ist die der Complet, das nunc dimittis. Hier in einer irdischen Version der Voices8. Und hier noch einmal etwas ätherischer in der Fassung des Exeter Cathedral Chor.
Gegengift, wo doch jetzt auf allen Kanälen nicht nur vom post-agrarischen, sondern selbst vom post-industriellen Zeitalter die Rede ist. Vor allem von den Protagonist_Innen, die irgendwas mit Medien machen.
Die Alte Messe vermittelt uns die irdische Tatsache, daß unser Leben in seiner bloßen Existenz noch immer von Regen und Sonnenschein abhängig ist. Und daß sich die Gläubigen nicht zum Stelldichein am Mahltisch einfinden, sondern zur Vergegenwärtigung des Kreuzesopfers Jesu Christi.
Welch ein Trost, diese alte Messe. Danke allen, die sich dazu einfinden!
AntwortenLöschenWie ist der Zustand der alten Tradition! Ich wurde überrascht zu sehen, dass. Vielen Dank für den Austausch hier bei uns.
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