Dienstag, 29. Mai 2012

Ihr naht Euch wieder schwabbelnde Gestalten: Joschka, oder wie das linke Meinungskartell funktioniert


Hab ich schon mal erwähnt, daß ich dermalseinst mit Joschka Fischer im selben besetzten Haus in FFM gewohnt habe? Wenn ja, dann bitte ich darum, es möglichst sofort wieder zu vergessen. Auch daß ich mal in der selben PUTZ-Truppe herumgehangen habe, nämlich der Gruppe RRRRRREVOLUTIONÄRER KAMPFPFPF bitte ich in meiner Gegenwart nicht zu erwähnen. Geistige Führer dieses Trupps: besagter Joschka und Daniel Cohn-Bendit. Ist mir UNSÄGLICH peinlich, aber es muß einmal heraus.

Noch viel unsäglicher find ich allerdings, daß Joschka in durchaus präzisem Englisch sich nun zum Sprachrohr des Internationalen Finanzkapitals macht, vermutlich ohne auch nur eine blasse Spur von Ahnung davon zu haben, was er da eigentlich treibt. Ich sag es ja nur ungern, aber die beiden Vorredner des RK habe ich noch nie für Geistesgrößen gehalten.

Joschkas Auslassungen zur Euro-Krise lassen jedenfalls nur den Schluß zu, daß da jemand redet, der von wirtschaftlichen Zusammenhängen nur das versteht, was der banalkeynesianische Mainstream, dem sich auch Spekulanten wie Georges Soros listigerweise angeschlossen haben, verstehen will.
We are once again learning the hard way that this kind of austerity, when applied in the teeth of a major financial crisis, leads only to depression. This insight should have been common knowledge; it was, after all, a major lesson of the austerity policies of President Herbert Hoover in the United States and Chancellor Heinrich Brüning in Weimar Germany in the early 1930’s. Unfortunately, Germany, of all countries, seems to have forgotten it.
Ein Standardargument linker Wirtschaftstheoretiker und Linkskeynesianer, mit dem ich mich jetzt nicht aufhalten kann und will. Nur soviel, ich lebe in der Stadt, in der in Deutschland die Weltwirtschaftskrise begonnen hat, sie begann hier mit dem Zusammenbruch der DANAT-Bank, der Darmstädter und Nationalbank. Der Zusammenbruch hatte seine Ursache in der zu geringen Ausstattung der Bank mit Eigenkapital, in hochspekulativen Geschäften mit einem von einem Betrüger geführten Unternehmen, und in einer durch die Politik des leichten Geldes der nationalen und internationalen Zentralbanken geförderten Spekulationsblase. Zu viel Kredit, zu viel Papiergeld, zu wenig industrielle Substanz. Jedesmal, wenn ich in Darmstadt das Sozial- oder Arbeitsgericht aufsuche, laufe ich an dem Gebäude der ehemaligen DaNatBank vorbei. Da kommt man ins Grübeln.

Wie will Joschka nun die Krise lösen? Mit noch mehr Kredit, mit der Notenpresse, mit der Vergemeinschaftung europäischer Staatsschulden zu lasten Deutschlands, und dies alles mit dem Argument von der "besonderen Verantwortung", die Deutschland für beide (!) Weltkriege trage:
Germany, for its part, will have to opt for a fiscal union. Ultimately, that means guaranteeing the eurozone’s survival with Germany’s economic might and assets: unlimited acquisition of the crisis countries’ government bonds by the European Central Bank, Europeanization of national debts via Eurobonds, and growth programs to avoid a eurozone depression and boost recovery.
Dies ist ja nun kein Wirtschaftsblog, und wer Argumente gegen diese Politik braucht, sollte sich bei Berger, Sinn und Sarrazin umsehen.

Interessant ist dieser Vorgang für einen Blog, der sich mit dem Thema Katholizismus und Freiheit befasst, weil sich zeigen läßt, wie die öffentliche Meinung manipuliert wird, und wie sich ein internationales Meinungskartell organisiert. Das Projekt Syndicate dürfte möglicherweise das einflußreichste, zumindest eines der einflußreichsten Institute dieser Art sein. Finanziert wird es unter anderem von einem Kartell der linksliberalen Meinungsmacher, etwa der deutschen "Zeit", der linksliberalen dänischen "Politiken" (ehemals das Parteiorgan der dänischen "Radikal Venstre"), der Gerd Bucerius-Stiftung (verflochten mit unter anderem "Stern" und "Spiegel") sowie der "Open Society Foundation", deren Gründer der weltweite bekannte Spekulant George Soros ist.

Joschka, einst Mitglied einer militanten linksradikalen Organisation, schreibt also nun für den Spekulanten George Soros, dessen ureigenstes Interesse es ist, nicht seine Investitionen in europäische Staatsanleihen zu verlieren, und der an einem der Spekulation förderlichen Umfeld, und dies ist die Politik des leichten Geldes der Federal Reserve Bank und der EZB, brennend interessiert ist.

Wer sich aber nun wundert, warum "rechte" Meinungen - jeder der für solide Staatsfinanzen plädiert, ist selbstverständlich "rechts" - in der veröffentlichen Meinung als "rechtsradikal" rüberkommen, oder wer sich wundert, warum ein konservativer Katholik stets nur mit dem Etikett "ultrakonservativ" bedacht wird, sollte ein Blick auf dieses Kartell werfen. Es beherrscht die öffentliche Meinung, alles andere ist dagegen nur noch marginal.
Germany destroyed itself – and the European order – twice in the twentieth century, and then convinced the West that it had drawn the right conclusions. Only in this manner – reflected most vividly in its embrace of the European project – did Germany win consent for its reunification. It would be both tragic and ironic if a restored Germany, by peaceful means and with the best of intentions, brought about the ruin of the European order a third time.
Ein Argument, daß man auch schon von Helmut Schmidt, Helmut Kohl, Peer Steinbrück et al. gehört hat. Mainstream halt.

Wer es wagt, diese Politik auf den Punkt zu bringen - das Argument der historischen Schuld diene dazu, den Deutschen den Verzicht auf die eigene politische Souveränität aufzuschwatzen - riskiert es, von den Vertretern dieser Politik von Schäuble bis zu den Jusos in die rechtsradikale Ecke gestellt zu werden.

1 Kommentar:

  1. Das ist ein echtes Totschlagargument, das ja auch bei und unter Katholiken gern einmal versucht wird. Der so in eine Ecke gestellte hat unter Umständen erst einmal nur damit zu tun, sich zu verteidigen, nachdem er sich von seiner Verwunderung etwas erholt hat.

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