Mittwoch, 30. Mai 2012

Bob Dylan und der Beitrag der Monogamie zur Menschwerdung des Affen.

Irgendwie schaut er ziemlich peinlich berührt aus der Wäsche. der Bob, als Barack Obama, Mister President himself, ihm die Presidental Medal of Freedom umhängt. Warum Bob Dylan bei diesem Anlaß in einem geschlossenen Raum eine tiefdunkle Sonnenbrille trägt, ist mir sofort klar: er will lieber nicht erkannt werden.

Schon peinlich, wenn man ausgerechnet für eine Ära geehrt wird, die man eigentlich besser vergessen möchte.
One of the most influential American musicians of the 20th century, Dylan released his first album in 1962. Known for his rich and poetic lyrics, his work had considerable influence on the civil rights movement of the 1960s and has had significant impact on American culture over the past five decades. 
heißt s im offiziellen Belobigungstext. Bei einer Jury, inclusive Mr. President of the United States, die alle irgendwie im Gegensatz zum Jubelgreis Dylan in den 60ern kleben geblieben sind, war das ja nicht anders zu erwarten.

Significant influence on American culture? Kann mir nicht vorstellen, daß es Dylan sonderlich anheimelnd fand, daß einer seiner Songs, der "Subterranean Homesick Blues"  zur Untergrundhymne der blutigsten Terrorgruppe der U.S.A. wurde, der "Weathermen". Ob dem später zum Christen gewandelten Dylan noch sein "It ain´t me, babe" zusagt? "It ain´t me babe - to promise never to part". Joan Baez trug das mit einer kleinen Vorpredigt gegen die "bürgerliche Ehe" und albernem Mädchengekicher vor, dazu ein neckisches "Guess, I am anti-marriage". (*Augenklimper*)

Muß schon eine Qual gewesen sein, einen solchen weiblichen Vollpfosten als größten und bekanntesten Fan zu haben.

Und was die Ordensverleihung angeht, habe ich fast den Eindruck, Bob Dylan wäre am liebsten in einer Burka erschienen.

Wie "influential" die "Anti-Marriage-Songs" der 60er waren, kann man sich ergooglen. Einmal das Wort "Monogamie" eingeben. Das Gros der gefundenen Texte befaßt sich mit dem Thema, daß Monogamie eine Illusion sei, Ergebnis kultureller Unterdrückung, Ausfluss der RSdkK, der repressiven Sexualmoral der katholischen Kirche usw.

Mittlerweile wagen sich allerdings wieder Forscher daran, zu untersuchen, ob die These von der "kulturell erworbenen" Monogamie, die einer zum Glück der Menschheit überwundenen Epoche angehört, wirklich stimmt. Die Beweise, daß dies nicht zutrifft, sondern vielmehr selbst Ideologie ist, daß die Monogamie zur Conditio humana gehört, sind stark. Warum etwa sind die frühesten Vertreter der Hominiden so affenunähnlich und menschenähnlich? Archäologische Befunde sprechen dagegen, daß die affenartige Promiskuität auch den frühen Menschen eigen war.

Eine neuere Untersuchung hat nun mit biomathematischen Modellen eine Antwort auf die Frage gesucht, wie sich eine frühmenschliche Gesellschaft entwickelt, in der die Frauen sich nicht mehr den starken promisken Alphamänner zuwenden, die sich zwar um das Wachstum des eigenen Harems kümmern, nicht aber um die Versorgung ihrer Kinder, sondern den schwächeren. Was geschieht, wenn sich Frauen denen zuwenden, die sie mit Geschenken bestechen, statt sie mit Gewalt zu nehmen. Was geschieht, wenn sich neben der Machogesellschaft der starken Männer, die alle schwächeren Rivalen wegbeißen, eine Parallelgesellschaft entwickelt, in der sich treue Paare gemeinsam um die Nahrungsbeschaffung und Fürsorge für die gemeinsamen Kinder kümmern. Welche Gesellschaft wird überleben.

Ob man dafür nun ein biomathematisches Modell braucht, weiß ich ja nicht. Ein Blick in die Runde hätte eigentlich genügen können. Welche Gesellschaft ist stärker, bringt mehr Kinder zur Welt, schafft mehr gesellschaftlichen Fortschritt, Wohlstand und Freiheit. Es ist offenkundig die auf der ehelichen Monogamie, der Gattentreue beruhende angeblich "westliche" Gesellschaft. Die gar nicht so westlich und auch gar nicht so christlich ist, wenn die Monogamie schlicht zur Conditio humana gehört

Am Anfang aber hat Gott sie als Mann und Frau geschaffen (Markus 2-9)

2 Kommentare:

  1. Ich weiss nicht wer den folgenden Spruch gemacht hat: Alles was ich zu meiner Entschuldigung vorbringen kann, sind die Fehler, die ich gemacht habe.

    Die Fehler, nicht die Erfolge! Also gönne ich auch Dylan dem begnadaten Texter seine Fehler und verzeihe ihm, dass er sich für einen guten Sänger hält :) Obwohl - irgendwie ist sein rostiges Gewinsel Teil des Gesamtkunstwerks.

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  2. Echt? Bob Dylan hat sich für einen guten Sänger gehalten? Ist er sicher nicht, aber seinen genial arhytmischen Sprechgesang macht ihm so schnell keiner nach.

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