Samstag, 29. Dezember 2012

Begegnung mit Thomas Becket

Buchillustration der Ermordung Thomas Beckets

Einen Migrationshintergrund zu haben ist ja heute schick, leider habe ich solches deshalb nicht zu bieten, weil kurzsichtige und machtgierige Politiker aus einer Familie vorwiegend deutschsprachiger aber keineswegs deutsch-national denkender Völker ein "Vaterland" zusammengeschossen und -kartäscht haben, daß nach innen nicht mehr sonderlich souverän und nach außen nicht mehr sonderlich sympathisch war.

Wäre dies nicht geschehen, so wäre ich als Sohn einer friesisch-lutheranischen Oldenburgerin und Untertanin des dänischen Königs (mein liebe Mutter hatte als Kind den Spitznamen "Burgfräulein" weil ihr Vater in einem ehemals dänischen Amtsgebäude als Zollinspektor diente) und eines lutheranischen Untertanen des Königreichs Hannover (und damit eigentlich des englischen Königshauses) in die von häretischen Calvinisten beherrschte Freie Reichsstadt Bremen hineingeboren worden, wonach es mich schließlich in das uniierte Großherzogtum Hessen verschlagen hat.

Ich würde heute als wahrscheinlich britischer Staatsbürger nicht an deutschen Wahlen teilnehmen (ein Glück), dürfte mich andererseits des Mitleids der gesamten linksliberalen Presse gewiß sein, würde von Parteien umworben, die vorgeben, für meine vollen Bürgerrechte zu kämpfen, und hätte in der Grundschule muttersprachlichen Unterricht genießen dürfen. (Plattdütsch, nicht englisch, wohlgemerkt)

Andererseits wäre für mich als nunmehr katholisch-traditionalistischem Briten der heutige Tag ein besonderer Festtag. Bis zur Kalenderreform der 60er Jahre und in England und Wales auch noch im Missale von 1962 war der 29. Dezember ein Fest 1. Klasse, ging also allen anderen Festen vor. Das Fest hat ein eignes Proprium, was seine besondere Bedeutung noch einmal unterstreicht. Bis zu den Kalenderreformen der 60er besaß das Fest in England in der Weihnachtsoktav damit den selben Rang wie die übrigen Märtyrerfeste der Oktav.

Auch in Deutschland war das Fest des Thomas von Canterbury zumindest ein Duplex-Fest, hatte also eine 1. und 2. Vesper. Im deutschen Missale von 1962 war dem Märtyrer Thomas leider nur noch eine Commemoration vergönnt, und dabei ist es auch im nur noch so genannten Schott von heute geblieben.

In meinem oldenburgisch-britischen Vaterland genoß Thomas Becket eine besondere Verehrung. Bei einem Besuch im Friesischen, wo ich fast jeden der großartigen Bauerndome schon einmal besichtigt habe, "stolperte" ich vor einigen Jahren über einen der wenigen noch erhaltenen, Thomas Becket gewidmeten Altäre.

Mit dieser Kirche, der Kirche von Tettens, hat es eine besondere Bewandtnis. Sie ist nämlich so behutsam "lutheranisiert" worden, daß praktisch alles an seinem Platz blieb. Das beeindruckende, spätgotische Sakramentshaus wurde noch 1525 gestiftet, also schon im Zeitalter der Reformation (die vielgeliebte und heute noch verehrte Landesherrin dieser Zeit, Maria von Jever, blieb allerdings schon aus grundsätzlichen und politischen Erwägungen katholisch) und als man in diesem Jahrhundert die Kirche und den Altar renovierte, fand sich im Altar ein kleines Behältnis mit Reliquien, das die lutherische Gemeinde dann auch dort ließ, wo es gefunden wurde, so daß wir hier einen gültig katholisch geweihten und niemals entweihten Altar in einer lutherischen Kirche haben.

Thomas Becket ist mit seinem Kampf für die Freiheit der Kirche von staatlicher Willkür in den 30er Jahren zu einem Symbol geworden. T.S. Eliots Dramatisierung der Ermordung Beckets "Murder in the Cathedral" wurde erstmals 1935 aufgeführt, nach der nationalsozialistischen Machtergreifung, und besaß schon durch die Zeit seiner Aufführung eine antitotalitäre Zielrichtung. 1936 wurde das Theaterstück durch die BBC erstmals ausgestrahlt, 1939 wurde die von dem deutschen Schriftsteller und Anhänger der "Bekennenden Kirche" Rudolf Schröder übersetzte Fassung "Mord im Dom" in der Schweiz erstmals aufgeführt. Die politische Zielrichtung auch dieser Aufführung war eigentlich nicht zu übersehen.

Der anglikanische Christ Eliot profilierte sich mit seinem wohl berühmtesten Stück als Anhänger der "High Church". Daß er ausgerechnet dem von dem Gründer der Anglikanischen Kirche, Heinrich dem VIII, meistgehaßten katholischen Heiligen ein literarisches Denkmal setzte, hat noch eine ganz besondere, eigene Note. Muß man den Staat Heinrichs, der die Kirche seinem Willen unterwarf, als totalitären Staat sehen, dem Staat Hitlers vergleichbar?

Eine Übersetzung des (älteren) Lesetextes zur Matutin des 29. Dezember findet sich hier.

Mittwoch, 26. Dezember 2012

Weihnachtsbildchen

Gerrit van Honthorst, Anbetung der Hirten
Auch die großen Maler der Renaissance hatten ihre stylistischen Standards, oder etwas weniger respektierlich gesagt, Tricks. Gerrit van Honthorst zum Beispiel malte mit Vorliebe Szenen in der Dunkelheit, um das Zentrum des Bildes um so heller leuchten zu lassen. Honthorst handelte sich damit den Spitznamen "Gherardo delle notti" ein. War egal. Die Bilder verkauften sich bestens. Und wenn es dazu dient, das Licht der Welt in Szene zu setzen, soll es einem Christenmenschen recht sein.

Sonntag, 23. Dezember 2012

DAS Krippenspiel


Krippenspiele fand ich als Junge ätzend, weil man entweder nur Josef oder einen Rauschgoldengel spielen konnte, oder allenfalls noch bei den Heiligen Drei Königen dabei sein durfte.

Nicht wirklich cool.

Wie überhaupt Jungs bei vorweihnachtlichen Spielen weltweit einer bisher noch von keiner Menschenrechtsorganisation thematisierten Diskriminierung ausgesetzt sind, zum Beispiel in Schweden, wo die Mädchen Lucia sein dürfen, und Jungs mit spitzen Hüten und weißen Walle-Walle-Kleidchen als Stjärngosse für ihr von der schwedischen Gendernorm abweichendes Verhalten vom allgegenwärtigen Grundschulehrerinnentussiwesen abgestraft werden.

Krippenspiel mit Erzengeln in Rüstung und gekreuzten Schwertern wird sich hoffentlich als neuer pädagogischer Standard durchsetzen. Selbst Gabriel - meist als feminines Weichei mißverstanden - darf hier im schimmernder Wehr mit Doppelschwert auftreten.

Freitag, 21. Dezember 2012

Genderwahn: Das Gott


Kann man, wie Krisitna Schröder "Das Gott" sagen, auch wenn man Ministerin in einer christdemokratischen Regierung ist?

NUn darf man ja von einer Diplomsoziologin nicht unbedingt erwarten, daß sie sich mit komplizierten theologischen Fragen auskennt.

Aber so kompliziert ist die Frage gar nicht.  Gott ist jedenfalls keineswegs "Das" Gott, denn Gott ist Person. Oder grüßt man sich in der CDU inzwischen mit "Möge die Macht mit Dir sein"? Ist Frau Merkel in Wirklichkeit eine Yedi-RitterIn? Wäre zumindest eine aparte Vorstellung und würde erklären, warum die CDU wie hypnotisiert einer Person gehorcht, bei der das Christliche allenfalls in homöopathischer Verdünnung nachweisbar ist. Der Frage werde ich noch nachgehen.

Daß die Spitzen der politischen Parteien offenkundig mit Außerirdischen besetzt sind, ist auf diesem Blog ja schon mehrfach zwingend nachgewiesen worden. Bei Renate Künast besteht etwa kein vernünftiger Zweifel, daß es sich genau so verhält.

Während wir noch bis zum Beweis der Gegenteils davon ausgehen können, daß Kristina Schröder ein Erdling ist, können wir aber nun nicht mehr davon ausgehen, daß sie noch nicht vom Genderwahn befallen ist. Bisher sprach ihre gelegentliche Verweigerung des obligatorischen Hosenanzugs dagegen.

Daß Gott nicht "das" Gott ist, läßt sich noch relativ einfach erklären. Daß Gott aber nun als "Vater" oder "Bräutigam" und damit als männliche Person angesehen wird, hat für das Christentum eine essentielle Bedeutung. Schon die Juden versahen die göttliche Person mit männlichen Attributen, sahen den grundsätzlich attributlosen JHWE als den Bräutigam des Volkes Israel. Das Hohe Lied ist schon in früher Zeit nicht als irdisch-sinnliche Liebesdichtung, sondern mystisch verstanden worden.

Im Christentum setzt sich dies fort, nicht zuletzt in der Anrede Gottes als des "Vaters" und Christus als des "Bräutigams", der Bräutigam wandelt nicht sein Geschlecht, sondern steigt hinab und wählt sich die Kirche als Braut - ohne den Alten Bund zu brechen.

Daß ausgerechnet die Familienministerin diese keineswegs gleichgültige und nebensächliche mystische Dimension der Ehe nicht versteht, oder mißversteht, ist fatal. Wo die Beziehung zwischen dem himmlischen Bräutigam und seiner irdischen Braut gleichsam geschlechtslos wird, kann auch die Ehe "gegendert" werden, also ihre Geschlechterpolarität verlieren. Denn beide, die mystische und die irdische Ehe sind in geheimnisvoller Weise miteinander verbunden.

Ich frage mich, welcher Text aus dem Neuen Testament bei Kristinas Hochzeit gelesen wurde. Dieser kann es nicht gewesen sein:
Einer ordne sich dem andern unter in der gemeinsamen Ehrfurcht vor Christus. Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie Christus, dem Herrn; denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Kirche ist; er hat sie gerettet, denn sie ist sein Leib. Wie aber die Kirche sich Christus unterordnet, sollen sich die Frauen in allem den Männern unterordnen. Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie Christus die Kirche geliebt und sich für sie hingegeben hat, um sie im Wasser und durch das Wort rein und heilig zu machen. So will er die Kirche herrlich vor sich erscheinen lassen, ohne Flecken, Falten oder andere Fehler; heilig soll sie sein und makellos. Darum sind die Männer verpflichtet, ihre Frauen so zu lieben wie ihren eigenen Leib. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst. Keiner hat je seinen eigenen Leib gehasst, sondern er nährt und pflegt ihn, wie auch Christus die Kirche. Denn wir sind Glieder seines Leibes. Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden, und die zwei werden ein Fleisch sein. Dies ist ein tiefes Geheimnis; ich beziehe es auf Christus und die Kirche. Was euch angeht, so liebe jeder von euch seine Frau wie sich selbst, die Frau aber ehre den Mann. (Epheser 5, 21-33)

Gendergerechter Spielzeugkatalog: Reise ins Land der Bekloppten

Wer diesen Blog häufiger liest, weiß, daß ich zwei schwedische Enkeltöchter habe, sowie einen deutschen Enkelsohn und eine deutsche Enkeltochter.

Schweden ist, was die political correctness angeht, immer noch ein bißchen bekloppter als der Rest Europas. Und so erfreut uns die größte schwedische Spielzeugkette heuer mit einem gendergerechten Spielzeugkatalog, wo Jungs als Frisöre kleinen Mädchen die Haare föhnen, Mädels mit Autos spielen, Jungs an der Kaufladenkasse stehen, mit süßen Spielzeughündchen mit rosa Schleifchen spielen, und ähnlichem.

Es muß aus großväterlicher Sicht ENTSCHIEDENST  davor gewarnt werden, die Empfehlungen dieses Katalogs in die Tat umzusetzen und kleinen Jungen etwa weiße Plüschhunde mit rosa Schleifchen oder kleinen Mädchen Autobahnparkhäuser oder Piratenschiffe zu schenken.

SOLCHES TUN KÖNNTE ZU SCHWERWIEGENDEN KONFLIKTEN MIT DEN ELTERN DER BESCHENKTEN ENKELKINDER WIE AUCH ZUR DRAMATISCHEN ZERRÜTTUNG DES GROßELTERN-ENKELKIND-VERHÄLTNISSES FÜHREN!!!!

Unsere schwedischen Enkeltöchter haben letzten Weihnachten ein rosafarbenes Playmo-Feenschloß geschenkt bekommen, davor ein Puppenhaus und bekommen dieses Jahr einen Playmobauernhof mit Tieren. Unser Enkelsohn C. hat immer Autos und Eisenbahnen bekommen und kriegt dieses Weihnachten Eisenbahnen und Autos.

C., sollte in den Kindergarten ein Lieblingskuscheltier mitbringen. Dies führte zu Ratlosigkeit sowie zum Ankauf eines Quotenkuscheltiers.

C. besitzt lediglich ein Kuschelauto.

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Manliness: geht gar nicht


Mit dem Ausdruck tiefster Abscheu veröffentlicht der Spiegel eine Serie historischer Reklameannoncen der Waffenhersteller der USA aus den 50er Jahren. King, der Hersteller von Luftdruckgewehren wirbt hier damit, daß sein Luftgewehr einem Jungen eine Aura von Männlichkeit und Kraft vermittelt, ihm zu Wachheit, Selbstbewußtsein und Durchsetzungsfähigkeit verhilft. Eigenschaften, die ihm später in der business world zu Nutzen sein werden.

Die Heulsuse, die den Artikel geschrieben hat, ist schon 36 Jahre alt. Bißchen spät für Kleinmädchengepiense.

Ich hätte es toll gefunden, wenn mir mein Vater zu Weihnachten ein Luftdruckgewehr geschenkt hätte.

Aber so mußte ich mir halt die von meinen Cousins ausleihen, die mit ihren Eltern auf dem Land geblieben waren. Ich hatte den Eindruck, daß mir diese Waffe, mit der man allerdings nur kleine Bleikügelchen verschießen konnte, eine Aura von Männlichkeit und Kraft verlieh.

Wir haben damit auf Katzen, Hühner und Stare geschossen. Ersteres fand meine Tante gar nicht gut, wegen der Katzen, die doch Mäuse jagen sollten, und wegen der Hühner, die dann schlechter zu Suppe zu verarbeiten waren, letzteres fand sie schon eher neutral, wegen der Süßkirschen, deren Bewachung vor allem meine Aufgabe war.

Heute habe ich mit den männlichen Pinsliesen zu tun, die sich in die Hose machen, weil ihre Freundin ein Kind von ihnen bekommt, wo sie sich doch nicht "reif" fühlen für eine Bindung. Und die dann - in der Regel völlig vergeblich - von mir erwarten, daß ich sie vor der drohenden Unterhaltspflicht bewahre. (Die Sorte schick ich dann meistens zu einer Kollegin, die ich nicht leiden kann).

Wenn ich solche Artikelchen lese, fühle ich mich manchmal sehr sehr alt.

P.S. Ich hätte meinem kleinen Enkelsohn, der mittlerweile 3 Jahre alt ist, gerne eine "Gartenbahn" zu Weihnachten geschenkt. Gabe es früher mal von Playmo mit Fahrgästen, Lokomotivführer und so. Gibt es heute nicht mehr, weil eine EU-Richtlinie dieses unglaublich gefährliche Spielzeug, das mit mörderischen 12 Volt betrieben wird, verboten hat. Manchmal wünsche ich mir eine Zeitmaschine. (Oder vielleicht sollte ich mich auf dem Schwarzmarkt umsehen, wo es noch Schreckschußpistolen, Knallplättchen, elektrische Eisenbahnen und Luftdruckgewehre gibt) Hat jemand einen Tip?

Montag, 17. Dezember 2012

Leftism in nuce


Ich verschwinde, weil Sie glauben, dass Erfolg, Kreativität, Talent, im Grunde jede Abweichung sanktioniert werden sollte. (Gerard Depardieu)

Sonntag, 16. Dezember 2012

Massaker in Newtown: Die Frage nach der Ursache des Bösen führt in die Irre

Adam L. der in in cold blood erst seiner Mutter das Gesicht wegschoss, ihre Waffen an sich nahm und dann in der Schule, in der seine Mutter arbeitete, 20 kleine Kinder und 7 Erwachsene ermordete, wird als guter, ja genialer Schüler beschrieben. Die Schule, in der er sein Massaker anrichtete, befindet sich in einem Ort, den Charles Murray wohl als Teil des Upper-class-bubble beschreiben würde, ein Ort, in dem Frieden und Wohlstand herrscht, fern von den Ghettos, in denen Raub, Mord, Rauschgifthandel, Prostitution, Armut und zerrüttete Familien zum Alltag  gehören. Das Massaker ereignete sich, um bei Murrays Fiktion zu bleiben, in Belmont, nicht in Fishtown.

Seine Lehrer wollen an ihm autistische Züge bemerkt haben, eine eigentümliche Unempfindlichkeit gegen Schmerzen und einen bemerkenswerten Mangel an Empathie. In den nächsten Wochen werden sich wohl Heerscharen an Psychologen,  Kriminologen und Soziologen über den Fall hermachen, und sie werden - ganz sicher - eine Erklärung finden.

Die deutsche Journaille hat diese Erklärung längst. Es ist die überzogene angelsächsische Liberalität, das viel zu großzügige amerikanische Waffenrecht. Hätte man sich - so die ökopazifistische conclusio - doch an der deutschen Musterrepublik orientier, so hätte sich dieser Amoklauf nicht ereignet. Ein kaum rationales Argument, denkt man daran, daß sich auch im gewaltfreien Ökodeutschland Schulmassaker ereignen und ereignen werden. Ist das Massaker von Winnenden und der Amoklauf von Erfurt schon vergessen?

Wenn ich solche Nachrichten höre, sehe ich - ich kann nicht anders - ein Grinsen, das hinter dem TV in der Luft hängt. Der Herr dieser Welt lächelt nicht, er grinst. Am meisten freut in die Dummheit. Keinem der Kommentatoren ist bewußt, daß wieder einmal die anti-amerikanische, eigentlich anti-angelsächsische Synapse einrastet, die sich geistesgeschichtlich Ende des 19. jahrhunderts entwickelt, sich zunächst gegen den unmittelbaren Nachbarn richtet, den liberalen britischen "Geschäftemacher", und heute im Syndrom des Antiamerikanismus weiterlebt.

War doch klar, daß das bei den schießwütigen amerikanischen Cowboys passieren mußte.

Auch in den USA hat sich, dezent angeregt durch den amerikanischen Präsidenten, die Anti-Waffen-Lobby gerührt und hält die ersten Mahnwachen vor dem Weißen Haus. Auch die haben die Erklärung schon parat, so irrational sie auch sein mag. Wäre - gegengefragt - das Verbrechen geschehen, wären wenigstens der Hausmeister oder der Direktor der Schule im Besitz einer Waffe gewesen?

Viele Mörder habe ich vor Gericht noch nicht vertreten. Mordsachen sind nicht so mein Ding. Aber auch am nächsten Montag stehe ich wieder als Verteidiger vor dem Schwurgericht. Mal war das ein Schizophrener, der glaubte, die Welt vor der Machtübernahme durch die Illuminaten zu retten, und die irre Idee hatte, ein Mann in einer grünen Jacke, der über den Marktplatz lief, sei einer ihrer Agenten. Illuminaten tragen immer grüne Jackets, nur mal so als Warnung für die Leser dieses Blogs.

Mal war das ein Geschäftsmann, der von seinem Geschäftspartner über Jahre betrogen und ausgebeutet worden war, und der sich in seinem Haß so weit hineingesteigert hatte, daß er seinen ehemaligen Geschäftspartner erschlug, dessen Ehefrau zu Hause überfiel und erwürgte, und wohl auch noch die Tochter der Familie umgebracht hätte, wäre die nicht entwischt. Die Kammer hat ein psychiatrisches Gutachten eingeholt, das erwies, daß der Mörder völlig normal war.

Einen wirklichen Grund für diese Morde, die in sich für die Mörder völlig irrational waren, gab es nicht. Aber es gehört offenbar zur geistigen Marotte der Moderne, daß wir stets nach der Ursache des Bösen suchen müssen.

Eine ganze Generation - die, der ich angehöre - hat ihre Zeit und ihre Kraft für eine Lehre verschwendet, die da behauptete, daß Kapitalismus zum Faschismus führt. Nachdem eine linksradikale Terrorgruppe ein Flugzeug entführt hatte, die im Flugzeug sitzenden Juden selektierte, und unter anderem eine alte Jüdin, die Auschwitz überlebt hatte, ihren Mördern auslieferte, hat sich diese Theorie verloren. Ganze Wissenschaftlergenerationen haben ihr Leben verschwendet und ihre Reputation verloren, indem sie versucht haben, die Ursachen für das Böse, insbesondere das Nazi-Böse zu finden.

Für das Böse gibt es keine Erklärung. Es gibt keinen Sinn im Bösen, den wir finden könnten. Das Böse hat seine Ursache in sich. Es ist. Und es begleitet uns, die wir im Tal der Tränen leben. Wir können es nicht vermeiden, ihm zu begegnen.

Das Wissen darum ist verloren gegangen, also suchen wir nach "Erklärungen", die wir nicht finden. Selbst aus den deutschen katholischen Liederbüchern ist nun das bloße Wort Jammertal verschwunden, wo doch gerade in den alten Liedern zum Advent dieses Thema einmal so wichtig war.

Was uns bleibt, ist, für die Opfer zu beten und auch für die Täter. Und zu hoffen, daß der Richter uns am Ende der Tage die "Tränen aus den Augen wischt" (Offenbarung 21,4)

Das Abendgebet der Kirche spricht davon, daß uns der Böse umringt, und daß wir nüchtern und wachsam sein sollen.

Sobrii estote et vigilate, quia adversarius vester diabolus tamquam leo rugiet, quaerens quem devoret. Cui resistite fortes in fide.

Samstag, 15. Dezember 2012

"Sodomismus" als politische Ideologie und juristische Theorie.

In der großen Sexualstrafrechtsreform des Jahres 1969 wurde die Strafbarkeit von Ehebruch und Kuppelei, die Strafbarkeit schwuler sexueller Handlungen unter erwachsenen Männern (lesbischer Sex stand noch nie unter Strafe) und die Strafbarkeit des sexuellen Verkehrs mit Tieren (Sodomie) abgeschafft. Das Inzestverbot blieb. Sodomie soll nun zwar nicht wieder strafbar werden, soll aber immerhin als Ordnungswidrigkeit gelten. Gegen das Inzestverbot rennen gewisse Vertreter der Strafrechtslehre seit Jahren an. Die selben kämpfen gegen die erneute Sanktionierung der Sodomie, mit den selben Argumenten. Sie könnten Erfolg haben. Aber welches Freiheits-, Rechts- und Staatsverständnis steht dahinter?

Vor einigen Tagen blättere ich auf einem Gerichtsflur in meinem Strafrechtskommentar. Natürlich DEM Strafrechtskommentar, dem "Fischer". Kein Verteidiger, kein Strafrichter, kein Staatsanwalt ist ohne (Schwarz/Dreher/Tröndle/)Fischer, dem Strafrechtsvademecum. Nur so, mal schaun was da so drin steht. Ich lese den Kommentar zu § 173 StGB (Inzestverbot). Mit dem Bundesverfassungs-gerichtsurteil zum § 173 und dem Zeitgeistjuristen Hassemer habe ich mich ja hier schon auseinandergesetzt. Einigermaßen fassunglos stelle ich fest, daß sich der Kommentar auf einer ganzen Seite mit der Kritik am Inzestverbot befaßt und Hassemers Minderheitenvotum breiten Raum gibt und zustimmend kommentiert.

Nun hat sich Hassemer erwartungsgemaß auch zu den Reformvorhaben im Hinblick auf das Sodomieverbot (hier eng gefaßt als Verbot des geschlechtlichen Verkehrs mit Tieren) geäußert.

Nun muß man ja dazu sagen, daß nicht daran gedacht ist, das Sodomieverbot wieder in das StGB aufzunehmen. Es geht auch nicht um die menschliche "Sittlichkeit", sondern um den Tierschutz. Das neue Sodomieverbot bewahrt das seit 1969 geltende Dogma, daß sich der Staat um die "Stittlichkeit" seiner Bürger nicht zu kümmern habe. Die zuständigen Abteilungen der Polizeipräsidien sind nunmehr Abteilung für "Sexualdelikte" obwohl jeder, der sich in diesem Bereich tummelt, nach wie vor von der "Sitte" spricht und weiß, was gemeint ist. Es ist ja auch nicht mehr von Sodomie die Rede, sondern von Zoophilie. Klingt ja eindeutig viel netter.

Da gibt es sogar einen Verband, und einen Vorsitzenden, der Interviews gibt. Der Verband heißt so ähnlich wie PETA, nämlich ZETA:  "Zoophiles Engagement für Toleranz und Aufklärung". Toleranz und Aufklärung ist immer gut, auch wenn ich in der Regel Zuckungen im A... kriege, wenn so ein Zeitgeistapostel diese Begriffe in der Mund nimmt. Wer starke Nerven hat, kann das Interview hier nachlesen.

Now we should listen to Mistah Hassemer.

Ein Argument kommt da ja immer, das dümmste:
Süddeutsche (na wer sonst): Darf eine Gesellschaft nicht sagen: "Das wollen wir nicht, das soll nicht sein?"  
Selbstverständlich, doch um das durchzusetzen, ist das Strafrecht nicht das geeignete Instrument. In der Erziehung, in den Medien oder in der Kirche sollte man sich gegen diese Form der Sexualität einsetzen - das ist eine Frage der Moral.
Nun ist ja auch Raub, Mord, Vergewaltigung moralisch fragwürdig. Trotzdem kommt niemand auf die Idee, hier die Medien oder die Kirche für zuständig zu halten. Wirklich entscheidend ist aber dann doch immer wieder das folgende Argument:
SZ: In der Novelle des Tierschutzgesetzes soll unter anderem sexueller Kontakt zu Tieren unter Strafe gestellt werden. Sie halten das für einen Fehler. Warum? 
Hassemer: Weil ein solches Verbot den Grundsätzen des liberalen Strafrechts widerspricht. Moralische Fragen, und nur darum geht es hier, sollten nicht Sache des Strafrechts sein. Anders gesagt: Dass Sex mit Tieren widerwärtig ist, reicht nicht aus, ihn zu verbieten und mit Strafe zu verfolgen.
Dieses ist des Pudels Kern. Mit der Reform des Sexualstrafrechts wurde auch der Titel des Dreizehnten Abschnitts des StGB geändert. Im RStGB von 1871 hieß der Abschnitt noch "Verbrechen und Vergehen gegen die Sittlichkeit und umfasste auch den Abschnitt Straftaten gegen der Personenstand, die Ehe und die Familie.  (heute zwölfter Abschnitt). Als Sodomie galt die "widernatürliche Unzucht" zwischen Männer und mit Tieren.

Welchen Sinn dieser Abschnitt hatte, läßt sich am besten an der Strafvorschrift gegen Ehebruch erläutern. Strafbar war nach § 172 der Ehebruch nur dann, wenn er Anlaß zur Scheidung einer Ehe war.  Der Schutz der "Sittlichkeit" diente also dem Schutz von Ehe und Familie, als Grundbedingung jeder menschlichen Gesellschaft, die fortbestehen will. Ehebruch gefährdet diese existentielle Voraussetzung jeder stabilen Gesellschaft. Sex, so sagt es dieser ganze Abschnitt ist nur legitim zwischen Mann und Frau, die miteinander in einer auf Lebenszeit geschlossenen Ehe verbunden ist.

Wenn man diesen Gedanken als "illiberal" ansieht, ist alles möglich. Natürlich auch der Sex mit Tieren.

Aber wer diese Form der Freiheit, besser der Libertinage, für erstrebenswert hält, sollte sich auch mit den Konsequenzen für die ganze Gesellschaft befassen.

Vor mehr als 2.000 Jahren machte Kaiser Augustus mit der Lex Julia de Adulteriis Coercendis Ehebruch zu einer Sache, die den Staat etwas angehe. Bis dahin war die Bestrafung des Ehebruchs gewissermaßen Privatsache. Augustus aber war mit einer sexuellen Revolution konfrontiert, die zu einer massiven demographischen Krise des römischen Reiches geführt hatte. Der göttliche Kaiser, der Augustus, suchte mit diesem Gesetz nach einer Lösung.

Wir aber leben nun nach 1969 im nachaugusteischen Zeitalter. Und es ist eigentlich nicht zu übersehen, daß das "liberale Strafrecht" zusammen mit einem "liberalen Familienrecht" zur schwersten gesellschaftlichen Krise in der Geschichte unseres Landes geführt hat.

Freitag, 14. Dezember 2012

Donnerstag, 13. Dezember 2012

LUSSEKATTER!


Nachdem Braut des Lammes ein Rezept für das Fest der Hl. Lucia veröffentlicht hat, darf DAS Luciatags-Rezept für Lussekatter (Luciakatzen) jetzt nicht fehlen.

Die Geschichte um die Form der Lussekatter laß ich mal besser weg. Hier das Rezept:

Zutaten:

1 Tasse geschmolzene Butter
1/2 Teelöffel Safranfäden, fein zerrieben (oder 1 Teelöffel Safranpulver)
1 Tasse Milch
3/4 Tasse Zucker
1 Teelöffel Salz
2 Packungen Trockenhefe (4 1/2 Teelöffel)
6 1/2 Tassen Mehl
2 Eier, verquirlt, dazu ein Eiweiß
Rosinen oder Korinthen zur Dekoration

Zubereitung:

Den Safran in die geschmolzene Butter einrühren und mindestens 1/2 bis 1 Stunde ziehen lassen (das intensiviert das Aroma)

Die Milch erhitzen, bis sie leise köchelt, Hitze reduzieren oder Topf vom Herd nehmen, sobald die Milch beginnt, aufzukochen. Die geschmolzene Butter, Zucker und Salz in die Milch einrühren. Die Mixtur in eine Rührschüssel gießen und bis auf Handwärme abkühlen lassen. Die Hefe einrühren und zehn Minuten quellen lassen.

3 1/2 Tassen Mehl sieben und in die Masse einrühren, das übrige Mehl hineinarbeiten, bis ein weicher Teig entsteht. (Gerade bis sich der Teig von den Schüsselwänden zu lösen anfängt, nicht zu viel Mehl verarbeiten)

Den Teig in eine größere, gefettete Schüssel geben und kneten, bis der Teig an die Schüsselwände reicht. Schüssel mit einem sauberen Handtuch bedecken und den Teig gehen lassen, bis er etwa das doppelte Volumen erreicht hat (rund eine Stunde).

Den aufgegangenen Teig hinunterdrücken. Auf einer bemehlten Fläche zwei oder drei mal durchkneten. Kleine Teigstücke abteilen, etwa in der Größe eines Tennisballs, und zu kleinen "Schlangen" rollen. Die kleinen Schlangen zu einem geschlossenen "S" formen. Die "Katzen" auf einer leicht eingefetteten Backfolie verteilen, wieder mit einem sauberen Tuch bedecken und erneut gehen lassen, bis sie das doppelte Volumen erreicht haben. (etwa eine Stunde)

Mit Rosinen dekorieren (die Rosinen werden in die "Augen" der s-förmigen "Katzen" gesteckt). Die "Katzen" mit  Eiweiß bepinseln. Den Ofen auf 200 Grad vorheizen, die Lussekatter etwa 15 Minuten backen, bis sie leicht braun werden. Ergibt etwa 20 Lussekatter.

LUCIA!



Neben Midsommar ist das Luciafest das populärste schwedische Familienfest. Ausgerechnet in einem der am radikalsten von jeder katholischen Reminiszenz gesäuberten europäischem Land hat sich das Fest einer katholischen Heiligen als Nationalfest gehalten. 

Lucia wird nicht nur in allen Familien, Kindergärten, Schulen und Städten Schwedens gefeiert, Lucia ist ein nationales Ereignis, ein Staatsakt. Hier eine ein bißchen verwackelte Aufnahme des Festes in Stockholm, dafür mit meinem Lieblingsadventslied "Veni Immanuel".

Leider keine Lussekatter zu kriegen in dieser Gegend. Muß mir mal das Rezept geben lassen.

Mittwoch, 12. Dezember 2012

Beschneidungsgesetz: die Linke, Grüne und Sozen: christophob und offen antisemitisch.

Nun hat der Bundestag ein Gesetz zur Regelung der jüdischen und muslimischen Beschneidung verabschiedet. Das Gesetz wird von den betroffenen Religionsgemeinschaften nicht überschwenglich begrüßt, aber auch nicht grundlegend kritisiert. Es ist Rechtssicherheit geschaffen worden, und Juden und Muslime können wieder das Gefühl haben, daß sie doch zu Deutschland gehören.

Doch das Ergebnis der Abstimmung über den Gesetzesentwurf läßt tief blicken. Zwar hat die Mehrheit von Grünen und SPD den Entwurf unterstützt, doch die üblichen Verdächtigen, unter anderem der spiritus rector der "Laizisten in der SPD" Schwanitz, haben einen Antrag unterstützt, der jüdisches Leben und zumindest teilweise auch muslimisches Leben in Deutschland, sofern er auch jüdische oder muslimische Religionsausübung umfassen will, unmöglich machen würde. Katholische Religionsausübung, recht verstanden, im übrigen auch. Siehe hier.

Der Gesetzesentwurf sah vor, daß eine Beschneidung von Jungen erst dann legal sein solle, wenn die Jungen selbst das Alter der Religionsmündigkeit - das 14. Lebensjahr - erreicht haben. Damit wäre die im jüdischen Gesetz verbindliche Beschneidung am 8. Tag nach der Geburt verboten.

Für diesen schändlichen und offen und im Wortsinn antisemitischen Entwurf hat die Mehrheit der Fraktion der Linken gestimmt (44 Abgeordnete), aber auch zwei Abgeordnete der CDU/CSU, kein Abgeordneter der FDP, 32 Abgeordnete der SPD, aber auch 13 Abgeordnete der Bündnisgrünen.

Multikulti zeigt sein wahres Gesicht. Diese Geistesströmung ist nicht wirklich tolerant, sondern allenfalls indifferent und was ernsthaft gläubige Christen, Juden und Muslime angeht, so voller Religionshaß, wie es die jakobinischen und rousseauistischen Urahnen auch schon waren. Und den Laizismus des Sozialdemokraten Schwanitz können wir uns nun genauer vorstellen, als "bürgerliche Religion" was heißt  Religion unter der Kuratel eines militant antireligiösen Staates.

Beck und und seine Grünen müssen sich angesichts der jüngsten Parteitagsbeschlüsse und angesichts des Abstimmungsverhaltens von 20 % der eigenen Fraktion vorhalten lassen, daß es mit den hehren Programmen, in denen so viel von Toleranz geredet wird, nicht weit her ist. Und daß sie in Ihrer Auffassung von "laicité" dem militanten Atheisten Schwanitz näher sind, als sie wahrhaben wollen.

Nun gibt es ja noch einen gewissen Beißreflex, wenn es um antijüdische Aktionen geht - 13 Abgeordnete haben allerdings auch den verloren. Gegen Christen zieht hingegen gerade der schwule "Menschenrechtsexperte" Beck gnadenlos zu Felde. Antisemitismus ist noch peinlich, Christophobie hingegen todschick. Beck fordert noch auf einem Eintrag vier Tage vor der Abstimmung die Entlassung des Landpfarrers, weil der sich in die "Nähe" von "Volksverhetzern" (gemeint ist kreuz.net) begeben habe. Obwohl ihm der Bischof, den er anspricht, eigentlich schon klar gesagt hat, was er davon hält. In sehr sehr klaren Worten.

Haben Abgeordnete darüber zu entscheiden, wer Pfarrer wird oder bleibt und wer nicht? In Europa maßte sich zuletzt die französische Republik nach 1789 an, über die Besetzung von Pfarrstellen zu entscheiden. Es war die Zeit der Dechristianisation und des Terreur. Seitdem sollte ein geschichtsbewußter Abgeordneter wissen, was er sich anmaßt und mit wem er sich gemein macht, wenn er einen Bischof dazu auffordert, einen Pfarrer zu entlassen.

Aber vielleicht will der Beck ja den Jakobiner machen.

Dienstag, 11. Dezember 2012

Jochen Klepper + 11.12.1942


Nach dem ambrosianischem Hymnus in der Übersetzung Luthers "Nun komm der Heiden Heiland" ist Jochen Kleppers "Die Nacht ist vorgedrungen" mein liebstes Advents- und Weihnachtslied. Eines der wenigen Lieder, die wirklich ohne Abstriche, ohne Zu- und Wegdichtungen sowohl in allen katholischen wie auch in allen evangelischen Gesangbüchern abgedruckt ist.

Vielleicht ist es die Person Jochen Kleppers, die diese seltene und selten echte Ökumene möglich gemacht hat? Sohn eines evangelischen Pfarrers, sollte Klepper eigentlich den Beruf seines Vaters ergreifen, aber ein Studium der Theologie brach Klepper ab und begann als Journalist zu schreiben. 1931 heiratet Klepper eine um 13 Jahre ältere Witwe, die zwei Kinder in die Ehe brachte. Johanna war Jüdin, der Antisemitismus wurde drohender, war aber noch keine politische Macht.

Mit der Machtergreifung verlor auch Klepper zunächst seine Arbeit, konnte aber doch seine Aufnahme in die Reichsschrifttumskammer erreichen und durfte weiter arbeiten. 1934 begann er mit den Arbeiten an seinem einflußreichsten und erfolgreichsten Buch "Der Vater". Der Roman handelt über den klassischen Vaterkonflikt des preußischen Staates, den Konflikt zwischen dem Soldatenkönig Friedrich Wilhelm dem I. und seinem Sohn Friedrich "dem Großen". Nicht Friedrich der II. sondern der vielgescholtene Friedrich Wilhelm der I. ist bei ihm der gute König, der sich als erster Diener des Staates versteht, selbst ein bescheidenes, vor allem ein gottesfürchtiges Leben führt, und seinem Sohn ein wohlverwaltetes Erbe hinterläßt, der die beste Armee Europas niemals einsetzt, sondern bis zu seinem Tod jeden kriegerischen Konflikt meidet. Das Buch wird 1937 ein Riesenerfolg, im Dritten Reich, das das preußische Erbe für seine Zwecke mißbraucht, Pflichtlektüre für die Offiziere der Armee. Vielen dieser Offiziere werden gewußt haben, daß der "Vater" nicht das Vorbild des neuen Machthabers dieser Zeit ist, der sich Führer nennt.

Klepper selbst aber knüpft schon 1935 Kontakte zur Opposition gegen Hitler. 1935 beginnt er für die "Weißen Blätter" zu schreiben. Die Zeitschrift ist einer der Kristallisationspunkte, um die sich der conservative Widerstand gegen Hitler kristallisiert.

Der Roman macht Klepper zur populären Figur, aber diese Popularität schützt ihn nicht. 1937 wird er aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen und erhält damit Berufsverbot. Der Druck auf seine Familie nimmt zu, der Versuch ins Ausland zu flüchten, scheitert. Seine älteste Stieftochter kann noch vor Ausbruch des Krieges ausreisen, aber ein zu spät gestelltes Gesuch, auch seiner Frau und seiner jüngsten Stieftochter die Ausreise zu ermöglichen, wird abgelehnt. Als deutlich wird, daß es keinen Ausweg mehr gibt, begeht Jochen Klepper am 11. Dezember 1942 mit seiner Familie Selbstmord.

Die nützliche Idiotin

Nützliche Idioten sollen nach Lenin die Menschen sein, die die kommunistische Ideologie zwar ablehnen, aber in ihrer Naivität oder ihrer Dummheit, auch wegen ihrer Geldgier dennoch faktisch das Geschäft der Kommunisten betreiben.

Nun haben wir ja eine Präses der Evangelischen Synode in Deutschland, die gleichzeitig Spitzenkandidatin der Grünen ist. Über die Grünen - denen ich 15 Jahre angehört habe - ist auf diesem Blog schon einiges gesagt worden. Das Sündenregister antichristlicher und antikirchlicher Initiativen der Grünen ist lang. Gerade ist auf den letzten Parteitag ein Beschluß mit überwältigender Mehrheit abgesegnet worden, der konsequent umgesetzt zur völligen - im übrigen verfassungswidrigen - Vernichtung der kirchlichen Autonomie im Bereich diakonischer Werke der Kirche führte.

Probleme oder so? Frau Göring-Eckardt sieht keine. Wirklich überhaupt keine.
FAZ:Immerhin ist Ihr Mann Pfarrer. Mit dem haben Sie zwei Kinder. Sie wollten den Grünen beibringen, dass es normale Familien mit Mutter, Vater, Kindern gibt. Wie schwierig war das?  
G-E-: Es ist vor allem mehr als zehn Jahre her. Ich habe mit einigen Gleichaltrigen bei den Grünen versucht, Familie als positiven Begriff zu etablieren. Familie ist für mich nicht allein die klassische Vater-Mutter-Kind-Konstellation, sondern auch die Patchworkfamilie oder die schwule Lebenspartnerschaft mit adoptierten Kindern oder auch lesbische Partnerinnen mit Kindern. Aber unabhängig davon konnte ich die Abneigung gegen den Begriff Familie nicht verstehen.
FAZ: Die Aktion von Pussy Riot in einer Moskauer Kathedrale fanden viele Grüne gut. Wie sehen Sie das? 
G-E: Ich habe mich dafür ausgesprochen, dass Pussy Riot den Preis der Lutherstadt Wittenberg bekommen sollten. Die friedliche Revolution in der DDR hat auch damit begonnen, dass in Kirchen Provokationen stattgefunden haben. Pussy Riot hätten an keinem anderen Ort eine solche Aufmerksamkeit für ihr Anliegen erregen können. Deswegen fand ich die Idee der Stadt Wittenberg gut, diesen Frauen den Preis für das unerschrockene Wort zu verleihen.
In unserer Gemeinde sieht sich unser Pfarrer der Hetze der versammelten Journaille ausgesetzt. Der evangelische Pfarrer und Macher gar schröcklicher Liedelein Bittlinger haut auch noch mal mit drauf. In Hessen zieht der christdemokratische Minister Grüttner, das Diakonische Werk Hessen Seit´an Seit´mit dem schwulen Aktivisten Volker Beck gegen die christliche OjK zu Felde.

Sind das die neuen "Deutschen Christen"?


Montag, 10. Dezember 2012

(Ironiemodus aus:) Kommen Schwule in den Himmel?

(Ironiemodus ein:) Ist ja schon toll, daß die gesamte Republik derzeit darüber diskutiert, ob Schwule in den Himmel kommen. Es scheint derzeit keine wichtigeres Problem zu geben, als die Frage zu beantworten, ob der schwule Moderator und Schauspieler Dirk Bach in den Himmel kommt, oder "in der Hölle brennt" (Ironiemodus aus)

Nun ging es nicht wirklich darum. Denn die Überschrift des unsäglichen und folgenreichen Artikel in kreuz.net läßt sich ja in Wirklichkeit mit "Er möge in der Hölle brennen" übersetzen. Es geht also um Haß. Ira, Zorn, Rachsucht, die vierte Todsünde. Haß nicht auf die Sünde, sondern auf den Sünder.

Die Eingangsfrage läßt sich anhand des Katechismus leicht beantworten. Nicht der homosexuell Empfindende, wie es heute so umständlich und scheinwissenschaftlich superkorrekt heißt, ist ein Sünder, sondern nur der homosexuell Handelnde. Alles weitere läßt sich im KKK Rdn. 2357 ff. nachlesen. Nachlesen läßt sich dort auch, daß auch der aktuelle Katechismus der Katholischen Kirche von zeitgeistigen Irrtümern ebensowenig frei ist wie vieles andere, was von katholischer Seite in den Jahren nach dem Konzil geschrieben und gesagt worden ist.

Ihre (der Homosexualitä) psychische Entstehung ist noch weitgehend ungeklärt, heißt es da. Das ist wissenschaftlicher Humbug, auch wenn dieser Humbug von allen Wissenschaftlern geteilt wird, die sich nicht der mächtigen Zeitströmung des Relativismus entgegenstellen wollen, also von fast allen. Die Frage war längst geklärt, als Anfang der 70iger Jahre nach massivem politischem Druck, mit gewalttätigen Institutsbesetzungen und verbunden mit dem Siegeszug des Dekonstruktivismus sich die APA genötigt sah, Homosexualität aus dem Katalog der psychischen Erkrankungen zu streichen. An anderer Stelle habe ich dazu alles notwendige schon gesagt.

Interessant zu sehen, daß sich der geistige Hauptstrom unserer Zeit nach erfolgreicher Homosexualisierung der Gesellschaft (Zitat Reimut Reiche) ausgerechnet an den eugenischen Theorien eines Magnus Hirschfeld orientiert, eines eingeschriebenen Mitglieds der "Gesellschaft für Rassenhygiene". Ein schwuler Homofaschist, so to say, der behauptete, Homosexualität sei genetisch bedingt.

Aber das nur nebenbei. Ich will das Thema aus meiner ganz persönlichen Sicht behandeln.

1968 gehörte ich einer Gruppe von Schülern und jungen Studenten an, die den Bundesvorstand des A.U.S.S. bildeten. Der A.U.S.S. war sozusagen die Speerspitze der Sexpol der 60iger Jahre, die "sexuelle Frage" hielten wir für die entscheidende Frage unserer Zeit. Ich glaube nicht, daß wir falsch lagen. Ich glaube vielmehr, daß wir immer noch richtig liegen.

Zu unserer Entourage gehörten mehrere ältere Mitglieder des Vorstands des SDS, unter anderem G. Eines Tages sprach mich eine der jungen Frauen, die zu unserer Gruppe gehörte an, daß mich G. gerne näher kennenlernen wollte. Ich erinnere mich noch gut an das seltsame Lächeln der jungen Frau, mit dem sie diese Nachricht überbracht.

G. war schwul. G. gehörte zu dem Typ schwuler Mann, der nach außen ein betont maskulines Auftreten zeigt. G. war einer der prominentesten "Studentenführer" der linken Szene, in den Augen der Staatsanwaltschaft "Rädelsführer" diverser militanter Aktionen, gutaussehend, elegant, eloquent, gebildet, studiert und (etwas später) promoviert, im Hauptberuf Journalist des WDR, erfolgreicher Buchautor und Verfasser mehrerer in hoher Auflage gedruckter und weit verbreiteter Werke zum Thema Sexualität.

Vom ersten Eindruck her der Schwarm jeder Schwiegermutter, und in der Wirklichkeit der Schwarm vieler hoffnungslos verliebter junger Frauen der Szene. Was ich mit G. hatte oder nicht, geht keinen etwas an. Jedenfalls zog ich mit G. eine gewisse Zeit durch die Gegend und lernte die Szene der schwulen Upperclass kennen. Vorwiegend Herren der akademischen Elite, Institutsleiter, Professoren, die fast komplette Riege der Sexualforscher der 60iger Jahre.

Ich erinnere mich noch gut an eine Podiumsdiskussion mit dem damaligen Nestor der Sexualforscherriege, Hans (Hänschen) Giese. Sein Begleiter war jung, immerhin schon volljährig, blond, der norddeutsche Typ lag damals im Trend. Und Hänschen Giese war der lebende Gegenbeweis für die These, der Nationalsozialismus habe die Schwulen verfolgt. Giese war 1942 der NSDAP beigetreten und versuchte sich noch in den Kriegsjahren an einer systemkonformen Theorie der Homosexualität.

Daß es Giese ohne Mühe gelang, in den Sechzigern zum Linskradikalismus zu konvertieren, sagt viel über das Verhältnis von Linksradikalismus, Schwulismus und Nationalsozialismus.

An das Diner an diesem Tag erinnere ich mich noch sehr genau. Sie fand im besten Lokal am Platze statt. Die Kellner trugen Handschuhe, das Tafelsilber glänzte, das Essen war von unerhörter Qualität. Der Dekan präsidierte, die Versammlung war intellektuell erlesen, die Professorenquote lag mindestens bei 50%. War keinem aufgefallen, daß mindestens einer der jungen männlichen Begleiter der Podiumsteilnehmer noch minderjährig war?

Am Tisch saßen zwei der einflußreichsten Personen der sexuellen "Befreiungsbewegung", Giese hatte  mit seiner Forschungsarbeit, die sich vorwiegend um "sein" Thema bewegte, maßgeblich daran mitgewirkt, daß 1969 der Straftatbestand des § 175 auf "Unzucht" mit Minderjährigen beschränkt wurde.  Von den Aktivisten selbst wurde selbst diese Beschränkung in der Regel und vor aller Augen - auch vor den Augen der Professoren des beschriebenen Treffens - mißachtet. 1973 wurde das Schutzalter auf 18. Jahre gesenkt, nach langer mühevoller Lobbyarbeit entfiel 1994 der § 175 ganz, das Schutzalter beträgt seitdem nur noch 14 Jahre und ist damit eines der niedrigsten in Europa.

Hans Giese aber steht für mich auch für die bitteren Realitäten der schwulen Emanzipationsbewegung. 1970 kam Giese unter mysteriösen Umständen ums Leben. Nach einem Streit mit seinem Freund fuhr Giese in die Berge. Giese wurde später tot aufgefunden, er war einen 40 Meter hohen Abhang hinuntergestürzt. Freunde glaubten an einen Unfall, später kam die Vermutung auf, G. habe Selbstmord begangen, noch später wurde wegen Mordes ermittelt. Ich halte die Selbstmordthese für die plausibelste.

Die prekäre Situation alternder Schwuler, vor allem von Männern, die sich grundsätzlich nur zu sehr jungen Männern hingezogen fühlen, ist offensichtlich. Die Partnersuche wird immer schwieriger, ältere Schwule werden von ihren jüngeren Partner häufig schamlos ausgebeutet, schließlich bleibt nur die Ausflucht in die Stricherszene.

Depression ist weitverbreitet, Selbstmord überduchschnittlich häufig. Untersuchungen zufolge ist die Selbstmordneigung bei Homosexuellen 4 mal höher als bei Heteros, bei jedem fünften Homosexuellen liegt eine akute Suizidgefährdung vor. Der schwulen Theorie zufolge ist dies natürlich Folge der Diskriminierung, die Wahrheit aber ist die Ausweglosigkeit der schwulen Lebensweise.

Die Einführung des Lebenspartnerschaftsgesetz hat die nächste Stufe der Emanzipationsbewegung gezündet. Homo wird "normal".

Aber diese Normalisierung hat nur weitere bittere Wahrheiten zum Vorschein gebracht. Wie hoch ist der Anteil Homosexueller an der Bevölkerung? Sieht man sich die Statistik an, bestehen in Deutschland 23.000 eingetragen "Lebenspartnerschaften" bei 18,2 Millionen Ehen (zwischen Mann und Frau, wie man ja heute betonen muß). Also gibt es, vorausgesetzt das Verhalten homosexueller und heteosexueller Menschen sei gleich, ganze 1,23 Promille Homosexuelle. Seriöse Untersuchungen (es gibt sehr viel mehr unseriöse als seriöse) gehen von einem Anteil von etwas 3 Prozent aus .Ein riesiger Flopp? Viel Lärm um nichts?

Keineswegs. Auch wenn die Realität der weitaus meisten homosexuellen Beziehungen nicht dem Bild einer "Ehe" entspricht, so dient die Institution doch der propagandistischen Aufwertung der homosexuellen Beziehung.

Die bittere Wahrheit aber ist: die weit überwiegende Mehrheit lebt in der Regel hoch promisk, pflegt einen psychisch und physisch gefährlichen Lebensstil. Was noch immer niemand hören will ist, daß die Lebenserwartung Homosexueller je nach Untersuchung um 8 bis 20 Jahre geringer ist, als die der Heterosexuellen.

Niemand will hinschauen. Niemand darf hinschauen. Die plausiblste Erklärung für den Tod Hans Gieses wollte keiner wissen. Zur Beerdigung Rudolph Moshammers erschien die komplette Schickeria, aber keiner sprach an, daß "Mosi" von einem Stricher ermordert wurde. Und wie starb Dirk Bach? Die Staatsanwaltschaft Berlin im der Stadt des ersten schwulen Regierenden Bürgermeisters wollte es nicht wissen. Gegen alle Regeln der Kunst unterblieb eine Autopsie.

Während des Mißbrauchsskandals saßen schwule Aktivisten und publizistische Pornokraten über die Kirche zu Gericht. Ein Blick in die Kriminalstatistik hätte der auf diesem Auge völlig erblindeten Journaille zeigen können, wo das wirkliche Problem lag. Die Berichterstattung der Journaille ließ die Illusion entstehen, als seien Priester gewissermaßen zu 99% für den sexuellen Mißbrauch von Kinder und Jugendlichen verantwortlich. Doch die für jedem im internet einsehbare Statistik des BKA zeigt ein anderes Bild.

Im Jahre 2011 wurden 12.444 Fälle von Kindesmißbrauch erfaßt und "nur" 676 Fälle des Mißbrauchs von Schutzbefohlenen. Täter sind bei beiden Fallgruppen fast ausschließlich nämlich zu 95 %Männer. Opfer sind aber keineswegs ausschließlich junge Frauen und Mädchen. Vielmehr sind Opfer bei beiden Fallgruppen um 25% Jungen und männliche Jugendliche. Die Zahl der Homsexuellen die "konservative Werte" in Lebenspartnerschaften leben liegt im Promillebereich aber im Bereich der im besonderen Maß verwerflichen Sexualkriminalität liegt der Anteil homosexueller oder bisexueller Täter bei 25 %.

Daß die Fallzahlen bei jugendlichen Opfer so gering sind, hat damit zu tun, daß vor allem nach dem Sturmangriff der schwulen Lobby daß Schutzalter drastisch gesenkt wurde, und eine Strafbarkeit wegen des Mißbrauchs Jugendlicher kaum noch möglich ist.

Sind solche Zahlen jemals diskutiert worden? Will irgendjemand rechtspolitische Konsequenzen ziehen? Hat nach dem Skandal in der Odenwaldschule - Haupttäter war ein evangelischer Religionslehrer - irgendwer die evangelische Landeskirche an den Pranger gestellt, wurde über eine Anhebung des Schutzalters diskutiert? Nope.

Zurück zu G. Mir war bald klar, daß ich nicht dahin gehöre. Nicht an die Seite von G. Mir wurde klar, daß G., obwohl er einer der effizientesten Propagandisten der sexuellen und homosexuellen "Befreiung" war, und seine eigene Lebensweise als normal, als geglückt verteidigte, alles andere als glücklich war. Irgendwann gestand er mir, daß er nicht anders als die meisten maskulinen Schwulen sich grundsätzlich nur in sehr junge Männer verliebe. Seine Beziehungen hatten stets ein Verfallsdatum. Als ich ging, fand er bald einen neuen jungen Freund. Wie es weiter ging, weiß ich nicht. Als ich ihn später, nach vielen Jahren traf, war er allein.

Er hörte auf, weiter über das Thema Sexualität zu schreiben, suchte sich andere Themen. Er lebte das Leben eines freien Intellektuellen und Schriftstellers, blieb eine geachtete und geschätzte Person der kulturellen Bohème. Vor einiger Zeit kam er bei einem grauenvollen Unfall ums Leben. Ich habe mich erkundigt, wo sein Grab liegt. Wenn ich die Zeit finde, werde ich Blumen an sein Grab bringen.

Wo er schwieg, wurde sein Bruder, der es zum Professor und Forscher geschafft hatte, umso lauter. Der wandelte sich vom Gründer eines Frauenhauses zur meist gehassten Figur der Feministinnenszene und Genderideologen.

Kommen Schwule in den Himmel? Ich hoffe es.

Sonntag, 9. Dezember 2012

Der Casus Landpfarrer: "Vernichtungswillen"

Die Kampagne gegen den Landpfarrer ist keineswegs zu Ende. Die Lokalzeitung veröffentlicht weiter umkommentiert Kopf-ab-Parolen David Bergers.

Karl-Lehmann hat sich nun tatsächlich bei dem "Bundeskriminalamt" und dem "Bruno-Gmünder-Verlag" für die Ermittlungen bedankt. Da fröstelt es mich nun aus zwei Gründen.

Das Bundeskriminalamt ist für den Fall nicht zuständig. Das BKA hat seine Aufgaben im Bereich der Schwerstkriminalität. Zuständig ist das Amt im wesentlichen für den polizeilichen Staatsschutz (u.a. internationaler Terrorismus, Spionage, Terrorismus) etc. Sowie für die schwere und organisierte Kriminalität (Internationaler Rauschgifthandel, Terrorismus etc.)

Das muß ein Kardinal ja nicht wissen, aber eigentlich sollte doch wenigstens in der Diözesanverwaltung bekannt sein, daß wir es hier nicht mit der KatholischenArmeeFraktion zu tun haben. Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen "Volksverhetzung".

Kein ganz leichter Job, aber ich will jetzt nicht zu fachjuristisch werden.

Noch mehr fröstelt es mich allerdings bei der Nachricht, daß sich der Kardinal bei dem "Bruno-Gmünder-Verlag" bedankt. Bei einem Verlag, der völlig ungeniert *Piep*vorlagen für die pädophile Schwulenszene produziert? Und bei einem Aktivisten, der von einem anderen Kardinal völlig zu recht als Religionslehrer gefeuert wurde? Die *piep*liberale Presse hat sich schon süffisant dafür bedankt. Ich muß schon sagen, daß mich diese Naivität nicht nur irritiert, sondern ängstigt. Offenkundig haben unsere Kirchenoberen überhaupt keine Ahnung, mit welcher Szene sie es hier zu tun haben.

Noch mehr muß aber irritieren, daß der Inhalt der Erklärung Bischof Lehmanns nirgendwo in der Qualitätspresse nach ihrem tatsächlichen Inhalt aufgenommen und wiedergegeben wurde:
Es herrscht stark der Eindruck vor, dass man auf jeden Fall einen Sündenbock finden musste. Man ist dabei nicht immer zimperlich mit der Wahrheit umgegangen. Irgendwie scheint eine Kollektivhaftung zu gelten für alles, was kreuz.net betrieben hat. Hier hat oft Sorgfalt gefehlt, und dies trotz klarer Aussagen z.B. in den beiden Erklärungen des Bistums Mainz vom 16. und 27. November. 4. 
Leider wurde auch den Verantwortlichen, darunter mir selbst an erster Stelle, Nachlässigkeit und in hämischer Weise „Güte" sowie „Milde" unterstellt. Man hat mit einem ziemlich eindeutigen Vernichtungswillen in jedem Fall Schuldige gesucht. Aber auch in einer leidenschaftlich und emotional geführten Debatte muss es möglich sein, ein sachgerechtes und faires Urteil zu fällen. Gerade als Bischof, der auch die normalen Pflichten eines Arbeitgebers hat, muss ich Gerechtigkeit angesichts unbewiesener Behauptungen (Hassprediger usw.) walten lassen und Mitarbeiter nach dem Grundsatz „Im Zweifel für den Angeklagten", wenn nötig, in Schutz nehmen. Ich finde es erschreckend, dass man diese Haltung verteidigen muss.
Bischof Lehman spielt auf diesen Artikel der "Süddeutschen" an. Wenn man einen einigermaßen vollständigen Bericht über Lehmann Erklärung lesen will muß man sich schon bei "queer" einklinken.

Samstag, 8. Dezember 2012

Unser Pfarrer ist katholisch

El Greco, Immaculata

Nicht pantheistisch-positivistisch-humanitär, sondern christgläubig. Nicht ökumenistisch, sondern ökumenisch. Nicht feministisch, sondern marianisch. Nicht protestantoform katholomenisch, sondern katholisch.

An meinem Jubeltag, dem Tag nämlich an dem ich das zehnjährige Jubiläum meiner Aufnahme in die Una Sancta Catholica Et Apostolica Ecclesia begehe, hat der Pfarrer das Hochfest der Unbefleckten Empfängnis in der forma extraordinaria gefeiert. Mit anschließender Aussetzung des Allerheiligsten und Beichtgelegenheit.

Merci aach wie der Elsässer sagen würde.

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Hatz auf den Landpfarrer

Auch ein Wort zu Pfarrer Jolie, dem bisher ungerechterweise einzigen Opfer der Treibjagd (gegen kreuz.net). Er scheint der umstrittenen Internetseite, ohne jeden direkten Kontakt, Material zugespielt zu haben, wie man dies bei jedem Medium tun kann. Offenbar ging es um völlig harmlose Themen. Er hat sich das falsche Medium ausgesucht, bestimmt. Ein Verbrechen ist das allerdings noch lange keines. Dennoch wird an ihm nun ein Exempel statuiert. Unschwer erkennbar zwang ihn die Diözese zu einem öffentlichen Mea culpa. Obwohl das zuständige Ordinariat großzügig erklärte, er könne aber im Pfarrdienst bleiben, warf man ihn dadurch ohne Not Kräften zum Fraß vor, die wirklich nicht als Kirchenfreunde bezeichnet werden können. Seine führende Mitarbeit im wichtigen Priesternetzwerk mußte er natürlich aufgeben und in den kommenden Jahren wird er sich wohl kaum mehr öffentlich zu Wort melden. Den Rest erledigen nun schon die anonymen Homo-Aktivisten mit Bomben- und Morddrohungen gegen ihn und die linksliberale Presse, die wie eine Meute über ihn herfallen wird. 
Das Aus von kreuz.net ist kein Verlust, vielmehr ein Nutzen für die Kirche, deren Positionen dort vielfach nur in einer häßlichen Verzerrung vorkamen. Der Abschuß von Pfarrer Jolie aber ist ein großer Verlust für die katholische Kirche in Deutschland. Eine tragische und bedauerliche Entwicklung, die in keinem Verhältnis zu dem steht, was dieser Streiter Gottes getan hat. 
Auch hier bleibt ein bitterer Eindruck, daß die Kirche nicht zu den Ihren steht, sondern sie dem Zeitgeist vorwirft, wenn dieser dies fordert.
Kein Text von mir sondern von "Katholisches",  ich fand ihn so treffend, daß ich ihn wörtlich übernommen habe,

Dienstag, 4. Dezember 2012

(Ironiemodus ein:) Erfolgreichste katholische internetseite Deutschlands geht nach kriminellen Webattacken schwuler Aktivisten vom Netz


Die aktuellen Deutschland-rankings laut alexa.com:

kreuz.net: 2,413

Was hat sie, was ich nicht habe - das ist hier die Frage. Die katholische hardcore-Seite im Netz. Der Eintrag über Dirk Bach hatte angeblich rund eine  Million Leser. Die Zugriffe auf kreuz.net haben sich nach dem Artikel mehr als verachtfacht.

kath.net: 4003

Die Netten von kath.net. Hat mal der Bösewicht vom Dienst gesagt, Dirty Harry Schmidt. To much ecumenical niceness?

katholisch.de: 13.941

Die offizielle Website der Katholischen Kirche in Deutschland. Muß viel Geld gekostet haben. Hinausgeschmissenes Geld. Diagnose: das: ich bin katholisch, tschulligung, soll nicht wieder vorkommen, will keiner mehr hören.

pius.info: 16.395

Wenn man bedenkt, daß die Zahl der Mitglieder der Piusbruderschaft sich im Verhältnis zur Zahl der amtlich regiestrierten deutschen Katholiken noch nicht einmal im Promillebereich bewegt, beachtlich.

kath.de: 29.828

Das Zentralorgan des jesuitischen Rahnerismus-Aggiornamentalismus findet wahscheinlich vor allem in der Lesergruppe 80+ Anklang.

Und wer nicht glaubt, daß kreuz.net Ziel krimineller Webattacken der schwulen Aktivistenszene war, kann sich hier die infos holen.

Bittere Wahrheiten, fürwahr. Wer wissen will was ein ranking ist, das diesen Namen auch verdient: S.P.O.N hält Platz 8.

Blogs sollte man im übrigen keineswegs unterschätzen. Blogspot.de liegt im Ranking bei 15, noch deutlich vor Stern (57) und focus (31).

Lesenswert auch das Triumphgeheul der schwulen Kämpfer für das Menschenrecht. Sehr empfehlenswert auch die dort verlinkten aktuellen Angebote des Gmünder-Verlags: zum Beispiel die "Fist-Fibel. Einführung mit Hand und Fuß." oder der Gruppenfick ohne Damen: "Bel Ami Rebels. Wilde Jungs", die "Boyz-Collection" und natürlich "Berlin von hinten - der erfolgreichste schwule Stadtführer für Berlin."

Montag, 3. Dezember 2012

kreuz.net und die Folgen: Identifikation mit dem Aggressor

Nun sind auf einmal alle gegen Kreuz.net. Niemals hat da jemals einer einen Artikel geschaltet. Immer hat sich jeder heftig dagegen gewehrt, wenn er dann doch zitiert wurde. Keinmal hat irgendwer einen Artikel kommentiert. Niemand aus der ganzen Blogozoese hat je einen Account als Kommentator bei kreuz.net besessen. Und über alle Artikel, vor allem über den Artikel über Dirk Bach haben sich alle, alle furchtbar empört.

Vor allem wissen alle, die sich jetzt über kreuz.net empören, wie schrecklich kreuz.net gewesen ist.

Muß doch dann auch jemand gelesen haben, nicht wahr, meine Lieben? Wer hat denn kreuz.net zur meistgelesenen katholischen Seite im deutschsprachigen internet gemacht? Die Schwulen, um sich jeden neuen Tag mal wieder so richtig zu empören? Echt?

Es ist kein Verbrechen eine Seite, die viel Mist, aber auch manches Interessante geboten hat, gelesen zu haben. Man liest ja auch den Spiegel, die Süddeutsche, den Stern. Was ich vermissen werde, sind unter anderem die Artikel von Lesben, Schwulen und Ex-Schwulen und Ex-Lesben, die uns aus ihrer Hölle berichten. Wo hatten die denn sonst ein Forum? Bei unserem netten kath.net? Macht ihr Witze?

Und: wird sich, nachdem nun alle sich heftigst von kreuz.net distanzieren, und nie, nie, nie etwas damit zu tun gehabt haben wollen, noch irgendwer wagen, auch nur ein bißchen kritisch über die schwulen und lesbischen Aktivisten zu schreiben, die uns schurigeln, und die die Kinder verderben wollen? Wird man das H-Wort jemals noch auf einem katholischen Blog lesen können?

Der letzte Artikel, den ich auf kreuz.net gelesen habe, war der eines Bisexuellen, der sich zur Treue zu seiner Ehefrau bekannt hat, und heftig gegen die LGBT-Ideologen polemisiert Mit dem zutreffenden Argument, daß Bisexualität noch viel weniger als Homosexualität eine "Orientierung" ist, zu deren Sklaven wir uns machen müssen. Woraus man lernen könnte, wenn man wollte, daß eheliche Treue Arbeit und Mühe bedeutet, und - daß wir freie Menschen sind, die wissen können was gut und böse ist, und die die Kraft haben, sich mit Gottes Hilfe für das Gute zu entscheiden.

Und um diesen Post mal ganz paranoid enden zu lassen: die Staatsanwaltschaft Berlin hat darauf verzichtet, die Todesursache von Dirk Bach durch eine Obduktion zu analysieren. In diesem Fall ein schwerer Kunstfehler. Die Berliner haben sich durch den Chef der Münchner Rechtsmedizin dafür heftig kritisieren lassen müssen.

Kreuz.net - niemand anderes - hat Hinweise zur möglichen Todesursache gegeben. Es ist denkbar, daß Dirk Bach an einer Dosis oder Überdosis der in schwulen Kreisen weit verbreiteten "Lustdroge" Amylnitrit gestorben ist. Dirk Bach litt unter Herzsinsuffizienz und hohem Blutdruck. Er nahm deshalb blutdrucksenkende Mittel. Auch "Poppers" senken den Blutdruck, bei Fehl- oder Überdosierung droht ein lebensgefährlicher Blutdruck-Abfall.

War die Kampagne gegen kreuz.net Vorwärtsverteidigung? Ich bin mir ziemlich sicher. Warum interessiert sich auf einmal der schwule Aktivist Berger für kreuz.net und für die Themen Himmel und Hölle?  Sollte da - vielleicht, oder vielmehr ziemlich wahrscheinlich - etwas vertuscht werden? Ging es da nicht nur um das hämische und in der Tat schwer erträgliche "Jetzt schmort er in der Homohölle" sondern auch um den von kreuz.net geäußerten Verdacht? Tatsächlich ist noch nicht einmal eine Blutuntersuchung auf bestimmte Drogen erfolgt. Wieso?

Paranoid? Ist bei mir eine Berufskrankheit. Was aber wäre los gewesen, wenn sich bei einer Untersuchung genau das herausgestellt hätte? Wollte das die Berliner Staatsanwaltschaft in der von einem schwulen Bürgermeister regierten Stadt vielleicht besser nicht riskieren?

Ein Unfall, Selbstmord, Mord, alles wäre denkbar. Ein positiver Test hätte die schöne Fassade, der lustigen, humorvollen, witzigen und intelligenten Homo-Welt zusammenbrechen lassen. Die Diagnose  Unfall oder Selbstmord hätte offenbart, daß Schwulsein lebensgefährlich ist, hätte vielleicht die Aufmerksamkeit auf die bittere Tatsache der deutlich geringeren Lebenserwartung von Schwulen und der hohen Selbstmordraten gelenkt. Und die Illusion zusammenbrechen lassen, daß all dies nur mit der "Diskriminierung" von Schwulen zu tun habe.

Ein Mord - wäre eine Katastrophe für die schwulen Lebenslügen gewesen.

Niemand aber hat gewagt, diesen Verdacht zu äußern, die Staatsanwaltschaft hat unter Verstoß gegen ihre Pflichten nicht einmal den Versuch unternommen, die Todesursache zu ermitteln.

Nur eine Seite hat den wohlbegründeten Verdacht geäußert. kreuz.net. Können wir also wirklich auf kreuz.net verzichten?

Die Freiheit des internet hat auch ihre dunklen Seiten. Daß manches bei kreuz.net in diese Kategorie gehört, will ich nicht bestreiten. Aber ich bleibe bei meinem alten Motto. Im Zweifel für die Freiheit.

In den sechzigern erschien ein berühmter Protestsong von Bob Dylan: Who killed Davey Moore. Es könnte sich ja mal ein Dichter an dem Thema Who killed Dirk Bach versuchen. Oder an dem Thema Who killed Rudolp Moshammer. Der wurde von einem Stricher erwürgt, weil er sich als alternder Schwuler Sex nur noch gegen Geld kaufen konnte.

Samstag, 1. Dezember 2012

Voll im Trend: Diakonie-Bashing

Nun hat auch das Handelsblatt den neuen Trend entdeckt: Diakonie-Bashing.  Gibt es da einen Dirigenten? Erst der Beschluß auf dem Parteitag unserer geheimen Regierungspartei, der Grünen, dann die ARD, dann die Wirtschaftswoche (mit dem Handelsblatt verbandelt) dann das Handelsblatt selbst.

Wie beim Familien-Bashing im Kontext der unsäglichen Debatte über das Erziehungsgeld ziehen erneut die Wirtschafts"kapitäne" assistiert von der hauseigenen Presse mit den Atheisten an einem Strang. Vorneweg VerDi-Bsirske, der gerade einen Prozeß beim BAG gegen Diakonie und Caritas verloren hat.

Freitag, 30. November 2012

Der neue Trend: Diakonie-Bashing und ein Vorschlag zur Güte

Zeitgleich in ARD und Wirtschaftswoche kann man in diesen Tagen eine wohl den dortigen Redakteuren zu Herzen gehende Geschichte sehen, hören oder lesen. Eine Frau Bernadette Knecht, Leiterin einer Kindertagesstätte in christlicher Trägerschaft, wurde, nachdem sie ihren Mann verlassen und sich einen neuen zugelegt hat, "gefeuert".

"Dort dürfen nur Christen arbeiten", heißt es bei dem öffentlich-rechtlichen Sender ARD, "doch finanziert werden diese Einrichtungen nicht aus Kirchengeldern, sondern fast ausschließlich vom Geld der Allgemeinheit."

Auch der Pfarrer, der in dieser Sendung interviewt wird, spricht nur vom "Geld vom Staat". Ein ziemlich laue Verteidigung.

Der Staat müsse ein Interesse daran haben, daß unterschiedliche Anbieter soziale Leistungen erbringen. Im übrigen werde die Caritas und die Diakonie nicht anders behandelt als die AWO und der DPWV, so der hannoversche Landesbischof Ralf Meister. Im Ernst? War da nicht noch was?

Ich muß bei diesem Bericht an Brechts Ausspruch denken, daß sich die Dummheit ganz groß macht, so groß, daß sie keiner mehr erkennen kann. Und alle plappern die große Dummheit nach. Aber schlüssig wären die Argumente der Frau Bernadette Knecht, ihres Arbeitgebers und des Herrn Meister nur dann, ginge man davon aus, daß die Steuern und die daraus bestrittenen Ausgaben einem Wesens namens Staat "gehören".  Daß dieses Wesen uns bezahlt, wo wir doch in Wirklichkeit dieses Wesen bezahlen.

Daß das Geld von uns Steuerzahler an den Staat fließt und mit einem gehörigen Abschlag für Bürokratie und dummes Zeug wieder zurück an die Bürger, sollte eigentlich jeder wissen, dem es gelungen ist, ggf. nach einem starken Kaffee, seinen Denkapparat in Gang zu setzen. Daß nicht nur Agnostiker und Atheisten, nicht nur Geschiedene, Alleinerziehende und Partner einer homosexuellen Lebenspartnerschaft, sondern auch katholische und evangelische Christen, treue Eheleute, verheiratete Eltern und Heterosexuelle Steuern zahlen, kann man annehmen.

Man kann sogar davon ausgehen, daß religiöse Menschen einen größeren Anteil an den steuerlichen Belastungen tragen, als andere. Denn entgegen einer landläufigen Meinung, sind gut ausgebildete, gut verdienende Menschen eher religiös geprägt und religiös praktizierend, als schlecht ausgebildete, geringverdienende, oder gar von staatlichen Leistungen abhängige Menschen. Man kann das in Untersuchungen wie Charles Murrays "Coming Apart" nachlesen.

Entgegen der gerne von organisierten Atheisten verbreiteten Theorie, daß es sich bei unreligiösen oder antireligiösen Menschen um die "Brights" handelt, handelt es sich rein statistisch gesehen eher um die "Dumbs". Es ist die ungebildete, unintelligente Unterschicht, die im statistischen Mittel häufiger areligiös ist, gleichzeitig seltener eine feste Arbeit hat, von Stütze lebt, in zerrütteten (die Journaille spricht da gerne von "alternativen") Familienverhältnissen lebt, und häufiger gegen die Gesetze verstößt.

Die "Stützen der Gesellschaft" haben nicht nur eine bessere Ausbildung, sind im Durchschnitt intelligenter, verdienen besser, arbeiten fleißiger, zahlen mehr Steuern, sie leben auch häufiger in "traditionellen" auf der "lebenswierigen" Ehe eines Mannes und einer Frau gegründeten Familienverhältnissen, und  - sie gehören häufiger einer Kirche an und gehen häufiger in die Kirche.

Auf dieser Basis können wir der "Wirtschaftswoche", der ARD, den Grünen, den Piraten, den "Laizisten in der SPD", und der Linken locker folgenden Deal unterbreiten: die Atheisten, Agnostiker, Karteileichenchristen, grün, piratisch, links und liberal Wählenden kriegen die auf Sozialeinrichtungen entfallende Steuerkohle - selbstverständlich an der Steuerprogression orientiert - nicht erstattet. Die Gelder werden in staatliche Kindergärten, Schulen etc. investiert. Denn der historischen Erfahrung entsprechend würde diese Klientel sonst dann wohl dieses Geld in Dreier-BMWs, Flachbildfernseher, und Kartoffelchips investieren. Oder hat schon mal jemand einen "humanistischen" Kindergarten, eine dementsprechende Schule, ein Krankenhaus, Altenheim, oder ein Hospiz gesehen?

Dem christlichen Rest wird das "Sozialgeld" erstattet, die Christen (vielleicht auch: die Religiösen) würden das zurückerstattete Geld wie seit je in Kindergärten, Schulen,  Krankenhäuser, Altenheime und Hospize investieren und würde damit voraussichtlich auf jeden Fall über die finanziell besser ausgestatteten und professioneller geführten Einrichtungen verfügen. Eine mehr als tausendjährige Erfahrung läßt sich schließlich durch nichts ersetzen. Und - wie gesagt - wir Christen haben die meiste Kohle, wir schaffen das meiste Geld ran.

Selbstverständlich dürften dann - um nur ein Beispiel zu nennen - die Redakteure der ARD und der "Wirtschaftswoche" nicht die christlichen Einrichtungen nutzen, nicht zuletzt um sie vor dem Anblick von Kruzifixen, Nonnen im Habit oder Pfarrern mit Römerkragen zu bewahren. Ganz nebenbei wäre damit auch endlich die "negative Religionsfreiheit" gewahrt.

Es herrschte also eitel Freude und Wonne.

Nur daß sich z.B. die nichtchristlichen Kindergärten bedauerlicherweise mit Kindern von Alleinerziehenden, aus zerrütteten Ehen und sozialen Randgruppen füllen würden, geleitet von schlecht bezahlten und schlecht ausgebildeten Kindergärtner_innen, daß sich die unterbezahlten Lehrer_innen der öffentlichen Schulen mit den nervenden Blagen der Unterschicht herumzuschlagen hätten um dann entnervt spätestens mit 50 in Rente zu gehen,  daß Krankenhäusern das sozial engagierte Personal und das Geld fehlen würde, in Altenheimen Insassen aus Geldmangel und Mangel an "Caritas" mit Drogen ruhig gestellt würden, und daß man sich die Hospize gleich sparen würde, um den alten Kranken stattdessen den Cocktail bieten würde, über dessen "nichtkommerzielle" Verabreichung in diesen Tag so engagiert gestritten wird.

Hört sich das jetzt vielleicht unchristlich an? Ganz genau. Aber ihr wolltet es nicht anders.

Mittwoch, 28. November 2012

Treiben Piraten, Grüne, Schwule, Linke die Kirche ins Meer?

Louis Duveau, Un messe en mer, 1793
Clemens Bittlinger, die falsche Schlange, die unsere protestantischen MitbrüderInnen und Mitschwesteriche an ihrem Busen nähren, hebt wieder ihr Haupt. In der Haßkamapgne gegen unseren Landpfarrer hat er die Stunde genutzt, um sich wieder einmal als verfolgte Unschuld zu verkaufen. Schade, daß der Artikel nicht mehr in vollem Wortlaut online steht, aber Clemens, mit tränenleerem Blick unter dem Kreuz ist schon sehenswert.

Kernsatz (O-Ton Bittlinger):
"Warum haben sich diese fanatisierten Zeitgenossen (gemeint ist die Blogozoese, die die Aktion "Katechismus für Bittlinger" initiiert hat) ausgerechnet den christlichen Glauben als Basis für ihre Hass- und Hetztiraden ausgesucht?" Denn mit Christus, folgert er selbst, habe all das nicht mehr zu tun, vielmehr gehe es um Katholizismus, Rechthaberei und Macht.
Das mußte mal gesagt werden. Katholizismus hat mit Christentum REIN GARNICHTS zu tun. Das haben die Deutschen Christen auch schon so gesehen. Die örtlichen evangelischen Christen sehen das übrigens ganz anders als der "Liedermacher" B. Bittlinger ist für seine Haßtiraden gegen Katholiken von seinen eigenen Oberen zurechtgewiesen worden. Man lädt ihn zwar zu diversen Veranstaltungen zwecks musikalischer Untermalung gerne ein, Ökumene machen aber andere, und sie machen es eindeutig besser. Nur Peter Steinacker stehe noch hinter ihm, wehklagt Clemens Bittlinger.

Paßt. War es nicht Peter Steinacker, der in der EKHN die Einsegnung homosexueller Lebenspartnerschaften durchgedrückt hat? Mit Argumenten, die mir - nunja ich bin ja theologischer Laie und vielleicht seh ich da ja was falsch - die Schuhe ausziehen? Steinacker war es übrigens völlig wurscht, daß er mit seiner Politik gerade die tiefgläubigen und engagierten conservativen Christen, unter anderem die Bundestagsabgeordnete Steinbach - aus der Kirche trieb.

Eine schöne Überleitung zum Thema Schwule und zum Thema Piraten und zum Thema Grüne. Das besondere Engagement der Grünpiraten gilt ja bekanntlich dem Kampf für Homoehe und "volle Gleichstellung" lesbischwulbitransgendermäßig geprägter "Menschen" (merke: wer Menschheit sagt, will betrügen). Lassen wir die offiziellen Begründungen (Menschenrechte, Gleichbehandlung, Nichtdiskriminierung) beseite, und beschäftigen wir uns mit der - zum Beispiel - Bedeutung folgenden Satzes, der inhaltlich von nahezu allen linksbewegten Kämpfern für lesbischwule Rechte geteilt wird:
Abweichende geschlechtliche oder sexuelle Identität bzw. Orientierung darf ferner nicht als Krankheit oder Perversion eingestuft werden.
Der Satz stammt aus dem aktuellen Programm der Piraten. Mit diesem Satz wird eine wissenschaftliche Meinung unter Kuratel gestellt, die noch bis Anfang der siebziger Jahre einhellige Meinung der wissenschaftlichen Psychologie war. Gesetzliche Initiativen, die Denk- und Forschungsverbote aussprechen, gelten gemeinhin als typisches Charaktermerkmal totalitärer Gesellschaften. Es soll also schon nicht mehr gedacht oder gesagt werden dürfen, daß ausgeübte Homosexualität krank oder pervers oder sündhaft sei.

Denkt man sich die Honosexuellenpolitik als Vehikel für den antichristlichen Kulturkampf (der Kulturkampf war nie nur antikatholisch, sondern in Deutschland auch antilutheranisch), so läßt sich leicht erkennen, was intendiert ist. Die Bibel wg. Römer 1, 26-28 nur noch als Bückware zum wissenschaftlichen Gebrauch und unter Vorlage des Personalausweises? Der KKK wg. Rdn. 2357 - 2358 nur noch mit Zensurbalken? So ähnlich kann man sich das vorstellen.

Aber es gibt ja noch andere Mittel, die Kirche aus dem öffentlichen Raum zu vertreiben. Die Grünen haben auf ihrem letzten Parteitag, zunächst unbemerkt, folgendes beschlossen:
BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN setzen sich dafür ein, das Betriebsverfassungsgesetz dahingehend zu ändern, dass die Anerkennung als Tendenzbetrieb gemäß §118 BetrVG nur für Betriebe in kirchlicher Trägerschaft gilt, die mehrheitlich vom jeweiligen Träger finanziert werden.
Klingt harmlos. Der Beschluß ist auch auf den ersten Blick niemandem so recht aufgefallen. Bei jedem Juristen, aber auch bei jedem Kenner der atheistischen Szene schrillen aber bei diesem Antrag, der mit überwältigender Mehrheit angenommen wurde, alle Alarmglocken.

Zunächst entspricht dieses Programm dem Lieblingsprojekt sämtlicher militant atheistischer Organisationen, von den "Laizisten in der SPD" bis zur Giordano-Bruno-Gesellschaft. Der Beschluß betrifft nahezu alle caritativen Einrichtungen der Kirchen von Kindergärten bis zu Behindertenwerkstätten, von Krankenhäusern bis zu Altenheimen, sie beträfe fast alle Tätigkeitsbereiche von Caritas und Diakonie. In keinem dieser Bereich mehr wäre der "Dritte Weg" der Selbstorganisation der Kirchen, der Verfassungsrang (Art. 140 GG iVm Art. 137 Abs. 3 WRV) hat, legal.

Denkt man weiter, wäre letztlich in diesen Bereichen von der christlichen Botschaft zu schweigen, die Kirche müßte auch militante Atheisten einstellen, sie hätte keinerlei Möglichkeit mehr, von ihren Beschäftigten zu verlangen, daß sie die Botschaft ihres Arbeitgebers in Wort und Tat teilen. Es gälte Streikrecht, es herrschte VerDi. Diese linksgrüne Frontorganisation hat kürzlich versucht, den Dritten Weg gerichtlich beseitigen zu lassen, und ist zunächst vor dem BAG gescheitert. Wären diese Initiativen siegreich, die caritative Tätigkeit der Kirchen wäre damit beendet.

Daß dieses grüne Vorhaben verfassungswidrig wäre, wird von den Betreibern unverblümt eingeräumt. Aber verfassungsändernde Mehrheiten lassen sich ja "organisieren". Wären die Christen in diesem Land wirklich in der Lage, dies zu verhindern? Bei nur 60 Prozent organisierten und gerade noch an die 10 Prozent aktiven Christen? Und abzüglich der Steinackers, Bittlingers, Käßmanns, Göring-Eckhardts und Kretschmanns (die beiden letzteren haben diesem Beschluß nicht widersprochen).?

Den Rest an kirchlicher Autonomie beseitigt dann der EGMR: er hat in einem vor kurzem ergangenen Urteil die katholische Kirche in Deutschland dazu verurteilt, einen geschiedenen wiederverheirateten Organisten weiterzubeschäftigen.

Die Entwicklung in Großbrittanien, wo die Kirche Adoptionsvermittlungseinrichtungen schließen mußte, weil sie nicht an Homosexuelle vermitteln wollte, könnte sich bei weiterer Entwicklung auch hier fortsetzen. Strafrechtliche Verfahren, gegen Pfarrer die Schwule "diskriminieren" gibt es z.B. in Schweden. Ein Pfarrer an den Pranger zu stellen - wie mit unserem Landpfarrer geschehen - ist ja jetzt schon möglich. Daß die Gegenseite in der Post schnüffelt, rührt niemanden. Verfassung und Gesetz scheinen kein Hindernis mehr zu sein.

Können wir uns eine Kirche vorstellen, die sich nur noch in Hinterzimmern trifft, weil Glocken und Orgeln stören, wo gewisse Texte aus der Bibel nicht mehr zitiert werden dürfen, ohne sich des Risikos eines "Antisdiskriminierungsverfahrens" auszusetzen? Die in ihren Kindergärten und Schulen, Ihren Krankenhäusern und sozialen Einrichtungen auch militante Atheisten, bekennende und in einer LPartG lebende Homosexuelle, Ehebrecher und Polygamisten beschäftigen müsste? Eine Gesellschaft, wo das Tragen einer Soutane oder eines Habits strikt verboten wäre, weil es die "negative Bekenntnisfreiheit" beeinträchtigte? Ist es nicht schon Realität, daß ein Priester mit Soutane sich dem Risiko einer Beschimpfung als "Kinderficker" aussetzt? Daß christliche Demonstranten nur mit Hilfe der Polizei gegen einen heulenden und gewalttätigen Mob ihr Versammlungsrecht wahrnehmen können?

Um sich eine christenfreie Gesellschaft vorzustellen, braucht es so viel Fantasie auch nicht mehr.

Dienstag, 27. November 2012

Skandal! Der Heilige Vater schweigt nicht nur zur Odenwaldschule, sondern auch zu "kreuz.net"!

Als ich dieses Filmchen auf der Seite von Spiegel-TV dachte ich ja zuerst: mal wieder antikatholische Hetze im StürmerSpiegel-Stil. Nicht nur, daß der Papst an kreuz.net schuld ist, der Schlußsatz ist wirklich der Hammer

Und was sagt der Papst zu kreuz.net? Er schweigt.

Nun also wieder ein neues Label auf meinem Blog. Fürchte, daß ich das in nächster Zeit noch öfter nutzen werden.

"Anti-Katholizismus ist der Anti-Semitismus der moderaten Linken" (Erik Maria Ritter von Kuehnelt-Leddihn) Obwohl, gehört der Spiegel angesichts der antijüdischen Ausfälle der unseligen Herrn Augstein jun. eigentlich noch zur "moderaten" Linken?

Montag, 26. November 2012

The pirates: ochlocracy international (oi)

Das Recht auf sichere Existenz und gesellschaftliche Teilhabe ist international gültig und kann nicht nur nationalstaatlich gesichert werden. Deshalb sind mittelfristig möglichst alle Staaten und alle Bürger demokratisch einzubinden. Dies erfordert die Aufwertung und Demokratisierung internationaler und transnationaler Organisationen wie EU und UNO. 
Da träumt mal wieder jemand von der Weltregierung.

Samstag, 24. November 2012

The Pirates: another leftist party

Störtebekers Enthauptung
Die Piraten geben sich ein "Wirtschaftsprogramm". Die Wirtschaftspolitik liest man da jetzt, basiere auf "einem humanistischen Menschenbild"und sei bestimmt von "Freiheit, Transparenz und gerechter Teilhabe." "Das Streben nach absoluter Vollbeschäftigung" sei weder "erstrebenswert noch sozial wünschenswert" stattdessen will man sich dafür einsetzen, daß alle Menschen am "Gesamtwohlstand" teilhaben und dafür die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens prüfen.

Als älterer Mensch weiß ich ja nun, daß schon in den Golden Twenties Fraktionen der II. Internationale für das bedingungslose Grundeinkommen kämpften. Erich Fromm war so einer. Kältester Kaffee also.
Ansonsten hat das ja gewisse conservative Züge, hat sich der europäische Conservatismus ja schon immer gegen den kapitalistischen Industrialismus gewandt.

Das "humanistische Menschenbild" ist allerdings genuin atheistisch. In der deutschen Diktion grenzen sich die Piraten damit ostentativ gegen die Konkurrenz des "christlichen Menschenbilds" ab. Und der Rest des Programms hat das haute gout des neumodischen Leftismus, der sich ja nicht mehr als Partei der Arbeiterklasse, sondern als Partei der Sozialarbeiterklasse versteht, der man vor allem ihre Klientel, die Transferempfängerklasse erhalten will.

Der Rest des Programms wird die übliche Kakophonie von atheism, leftism, schwulism, genderism, socialism bieten, die wir auch schon auf dem vermaledeiten Parteitag der vermaledeiten Grünen gehört haben. Nur daß die Schreckschraube der pirates nicht Roth, sondern Ponader heißt. Ist es nicht bemerkenswert, daß die beiden prominentesten imbéciles der deutschen Politiklandschaft Theaterwissenschaft studiert haben? Daß damit Politik, die einstmals das Metiers von Honoratioren war, nunmehr das Metier von Clowns geworden ist?

Von bremischer Herkunft bin ich im übrigen der festen Überzeugung, daß Piraten in altbewährter Weise zu traktieren sind.

Mittwoch, 21. November 2012

Casus kreuz-net: Die Würde der schwul-lesbischen Liebe ist unantastbar - im Gegensatz zur Würde katholischer Christen.


"Die Würde der schwul-lesbischen Liebe ist unantastbar! Artikel 1 Grundgesetz! Grüne Version!"

Hat Claudia Roth das wirklich gesagt? Keine einziges Periodikum aus dem Spektrum der Qualitätspresse hat diesen skandalösen Satz abgedruckt. Ich habe ihn bei einer google-Suche nur bei der evangelikalen Seite Medrum gefunden. Aber sie hat es wirklich gesagt. Auf Minute 6.:40 des Films, wenn man sich den Rest der Rede lieber nicht zumuten möchte. Auch die Mimik ist beachtenswert. Keine Gnade, für den Feind, so signalisiert dieser Blick. Macht kaputt, was euch kaputt macht. (Die Platte hatt ´ich mal)

Die Würde katholischer Priester und Gläubigen die irgendwo und irgendwann in Kontakt zu kreuz.net standen ist hingegen antastbar. Es sind große Kübel an Schmutz, und Riesen-Eimer voll Häme, die die Qualitätspresse über honorige Priester und Prälaten kippt, die irgendwie und irgendwo mit +.net in irgendwie in Verbindung gebracht werden können. Und niemanden fällt auf, daß sich die Macher von "Stopptkreuznet.de" krimineller Methoden bedienen, um "den Feind" zu erlegen. (Alle Artikel, die im folgenden zitiert werden, sind bei dieser Seite zu finden)

So heißt es in der Augsburger Allgemeinen vom 7.11.2012, noch vielen aus der Hatz gegen Bischof Mixa bekannt, daß dem Gmünder-Verlag das E-Mail-Protokoll von kreuz.net aus den vergangenen zwölf Monaten "zugänglich gemacht worden ist". Fällt da bei wem der Groschen? Fernmeldegeheimnis? War da mal was? Nö.

Dem Mitgründer des Netzwerks Katholischer Priester und Blogger Jolie wird  in einem Artikel der "Süddeutschen"  vom 16.11. vorgehalten, daß er "mehrmals per Mail mit der Redaktion von kreuz.net in Kontakt getreten ist". Greift da ein Staatsanwalt zum Telefon und setzt die Bullen in Marsch? Bisher nicht.

David Berger berichtet ganz stolz, so ein Artikel von stern.de: "Aus der Auflistung seiner (Jolies) Mails der vergangen zwöl Monate sei ersichtlich, daß Jolie zwei bis drei Mal wöchentlich an kreuz.net schrieb". Woher weiß er das? Big Brother (Berger) liest mit?

Der Tagesspiegel vom 14.11.2012 weiß, daß die Hinweise "von Angestellten bei Internetservern, die Einblick in die Arbeit von kreuz.net nehmen können, aber nicht deren Ideologie teilen" stammen.

Legal, illegal, scheißegal. Die Bakunistin Roth gibt offenbar die Melodie vor. Daß hier die mails eines Seelsorgers von wohlmeinenden "Angestellten bei Internetservern" gecheckt werden, findet offenbar jeder normal.

Der Gesetzgeber sieht das anders.
§ 206 )StGB) Verletzung des Post- oder Fernmeldegeheimnisses (1) Wer unbefugt einer anderen Person eine Mitteilung über Tatsachen macht, die dem Post- oder Fernmeldegeheimnis unterliegen und die ihm als Inhaber oder Beschäftigtem eines Unternehmens bekanntgeworden sind, das geschäftsmäßig Post- oder Telekommunikationsdienste erbringt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
Fünf Jahre Knast ist ja nicht ganz ohne.
§ 88 (TKG) Fernmeldegeheimnis (1) Dem Fernmeldegeheimnis unterliegen der Inhalt der Telekommunikation und ihre näheren Umstände, insbesondere die Tatsache, ob jemand an einem Telekommunikationsvorgang beteiligt ist oder war. Das Fernmeldegeheimnis erstreckt sich auch auf die näheren Umstände erfolgloser Verbindungsversuche.
Um mal klarzustellen, was unter Fernmeldegeheimnis zu verstehen ist.

Ich hab es heut mal unternommen, die örtliche Staatsanwaltschaft aus dem Schlaf des Gerechten zu wecken. Schaun wir mal.