Dienstag, 16. Oktober 2012

Schwarze Listen von "Christen" für Christen

Unter europäischen Parlamentariern  kursieren bekanntlich "Schwarze Listen" mit den Namen von Abtreibungsgegnern. Ganz vorne auf der Liste der „Top 27 European Anti-choice Personalities“ unter anderem zwei Mitglieder der christdemokratischen CDL (Christdemokraten für das Leben) Johanna Gräfin von Westphalen und Sophia Kuby.

Wer aber sind eigentlich die AktivistInnen, die hinter dieser tschekistischen Initiative stehen? Linksextremisten? Postkommunisten? Radikalliberale?

Nö. Wer nachsieht, findet in der deutschen Sektion eine eher biedere wirkende Versammlung von LinkssozialchristfreigrünDemokrat_innen. Zwei Sozialdemokrat_innen, Zwei Link_innen, eine Christdemokrat_in, eine Freidemokrat_in, eine Grün_In. Die meisten verheiratet und keineswegs kinderlos, die Protagonist_Innen allerdings alleinerziehend. Alle irgendwie "gegen rechts" und entsprechend engagiert, aber ansonsten Hinterbänkler_innenszene. Die eine bekennt sich sogar als "Katholikin", die andere als "Protestantin".

Ist ja immer viel von der Mitte der Gesellschaft die Rede, allwo faschistisches Gedankengut zu finden sei. In der Mitte der Gesellschaft einschließlich des "Linkskatholizismus" wie "Linksprotestantismus" angekommen ist aber offenkundig die Auffassung, daß es ein "Recht auf Abtreibung" gäbe, etwas verschämt - und typisch deutscher Aküfi - mit dem Kürzel "SRGR" (Sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte) bemäntelt. Schwarze Listen (von Abtreibungsgegnern) von "Christen" für Christen. Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr.

Was mich allerdings irritiert, ist, daß man nicht nur als Linke, als Grüne, als Liberale, als Sozialdemokratin die irre Theorie von einem "Recht auf Abtreibung" vertreten kann, sondern auch als Christdemokratin. Nicht nur als "Humanist_In" sondern auch als "Christ_in". War mir irgendwie neu.

Die Seiten dieser Organisationen bieten ein wahres Gruselkabinett sämtlicher Abtreibungslobbygruppen, als deren Handlanger sich diese Volksvertreter sich offenkundig verstehen. Alles ist zu finden und vor allem läßt sich nachvollziehen, wes Geistes Kind die Damen und Herren sind. Da wird zum Beispiel Ungarn kritisiert, weil es EU-Mittel einsetzt "to discourage abortion", was ja im Gegenzug bedeutet, daß die Damen und Herren es richtiger finden, Frauen zur Abtreibung zu ermutigen. Natürlich finden sich links zu der von der amerikanischen Eugenikerin und rassistischen Sozialdarwinistin Margaret Sanger gegründeten IPPF, wie auch zu der von der Hitler-Verehrerin Marie Stopes gegründeten "Marie-Stopes-International".

Nun dominieren in dieser blutdürstigen Truppe eindeutig Sozialisten, Liberale und Grüne. Aber die "Europäische Volkspartei" ist ebenso vertreten. Lobenswerterweise findet sich kein konservativer Abgeordneter in diesem Verein. Aber dieses Spektrum ist im vereinigten Deutschland ja nicht mehr existent. Nicht einmal innerhalb der ehemals auchkonservativen CDU. Nur noch einzelne tapfere Abgeordnete vertreten eine dezidiert christliche Linie. Weitgehend ohne Einfluß.

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