"Abtreibung wird weitestgehend akzeptiert, selbst in Fällen, die nichts zu tun haben mit der Gesundheit des Fötus. Indem sie zeigen, daß 1) sowohl Föten wie Neugeborene nicht den selben moralischen Status haben wie reale Personen, 2) die Tatsache, daß es sich in beiden Fällen um potentielle reale Personen handelt, moralisch irrelevant ist und 3) Adoption nicht immer im wohlverstandenen Interesse der realen Person ist, weisen die Autoren nach, daß das, was wir "nachgeburtliche Abtreibung" nennen (Tötung eines Neugeborenen) in allen Fällen erlaubt sein sollte, in denen Abtreibung erlaubt ist, eingeschlossen Fälle, in denen das Neugeborene nicht behindert ist."Diese Logik leuchtet mir ein. Warum sollte es unerlaubt sein, ein neugeborenes Kind zu töten, wenn es - nach us-amerikanischem Recht - erlaubt ist, ein ungeborenes Kind bis unmittelbar vor der Geburt zu töten? Die Argumentation zeigt vielmehr, daß das zentrale Argument der Abtreibungsbefürworter o.ä., es handele sich bei einem ungeborenen Kind im frühen Stadium nicht um eine Person, sondern um einen "Zellhaufen", keine wirkliche Basis in irgendwelchen wissenschaftlichen Erkenntnissen gleich welcher Art hat.
Der Wert des lesenswerten Artikels liegt also darin, daß es die Argumente der Abtreibungs-, PID- und Stammzellverwertungsbefürworter im wahrsten Sinne ad absurdum führt. So weisen die beiden Forscher darauf hin, daß zwischen 2005 und 2009 europäischen Statistiken zufolge nur 64% der am Down-Syndrom leidenden Föten bei einer PND diagnostiziert wurden. Es seien also in Europa in diesem Zeitraum noch 1.700 Kinder geboren worden, die am Down-Syndrom litten, ohne daß ihre Eltern dies ahnten.
"Sind diese Kinder einmal geboren, haben die Eltern keine andere Wahl, als das Kind zu behalten, was manchmal genau das nicht ist, was die Eltern getan hätten, wären die Krankheit schon vor der Geburt entdeckt worden."Usw. usf.. Der Artikel enthält interessante Hinweise, etwa daß es in Holland nach dem sogenannten Groningen-Protokoll schon heute legal ist, schwerbehinderte Kinder nach der Geburt zu töten. Auch der Hinweis auf den "Philosophen" Singer, der schon vor Jahren für die Tötung von Neugeborenen plädierte, bringt uns in Erinnerung, daß diese Variante des Bankrotts menschlichen Denkens keineswegs aktuell und völlig unerhört ist.
Die semantische Schönfärberei, die eine vorgeburtliche Kindstötung als "Abtreibung" schönredet, gar als "Schwangerschaftsunterbrechung" (als ginge es nach einer kurzen Pause gleich weiter) wird von den Autoren rigoros enttarnt:
In spite of the oxymoron in the expression, we propose to call this practice ‘after-birth abortion’, rather than ‘infanticide’, to emphasise that the moral status of the individual killed is comparable with that of a fetus (on which ‘abortions’ in the traditional sense are performed) rather than to that of a child. Therefore, we claim that killing a newborn could be ethically permissible in all the circumstances where abortion would be. Such circumstances include cases where the newborn has the potential to have an (at least) acceptable life, but the well-being of the family is at risk. Accordingly, a second terminological specification is that we call such a practice ‘after-birth abortion’ rather than ‘euthanasia’ because the best interest of the one who dies is not necessarily the primary criterion for the choice, contrary to what happens in the case of euthanasia.Ich kann mir nicht helfen, ich bin angetan von dieser Offenheit, die Dinge beim Namen zu nennen, indem man sie nicht beim Namen nennt. Ob den Autoren dieses Paradoxon aufgefallen ist?
Herzlich willkommen als Blogger-Nachbar!
AntwortenLöschenEndlich auch in die katholische Bloggerliste
aufgenommen:
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Viel Freude am Bloggen!
Massaker ... guter Name für die Kategorie ... Leider muss es diese wohl geben ...
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