Montag, 22. Oktober 2018

Thilo, der Falschmünzer

Falschmünzer am Werk

Ich bekenne mich als Sarrazin-Leser. Sogar als - allerdings vom Glauben abgefallener - Sarrazin-Gläubiger. Bisher habe ich jedes Buch gelesen, das Sarrazin geschrieben hat, auch fast jeden Artikel, den er in den "alternativen" internet-Gazetten, etwa der "Achse des Guten" oder der "eigentümlich frei" verfasst hat. Dort gehört er inzwischen ja zum Inventar, verfasst regelmäßig Artikel, nimmt an Konferenzen teil, präsidiert als der verbissene staatsfrömmelnde Sozi, der er ja ist, sogar auf "libertären" Konferenzen.

Menschen, die es für nötig halten, ihre Meinung mit harten Fakten zu untermauern, haben mich schon immer beeindruckt. Sarrazins Buch "Deutschland schafft sich ab" vermittelt diesen Eindruck. Doch dieser Eindruck ist falsch. Jahre, nachdem ich Sarrazins Bestseller gelesen habe, nahm ich erst die Beschwerde eines der "Datenlieferanten" des Buches zur Kenntnis.

In seinem Buch "Islam in der Krise" beschwert sich der Religionswissenschaftler Dr. Michael Blume über die selektive Zitierweise einer der Statistiken, die er als Wissenschaftler erarbeitet hat. Beim Vergleich des Originals mit der Fälschung fällt auf, daß Sarrazin offenbar absichtlich Details weggelassen hat, die seine These, religiöser Fundamentalismus korreliere mit hohen Kinderzahlen, widersprechen. Es geht konkret um die Geburtenrate bei den streng religiösen Zeugen Jehovas und der Neuapostolischen Kirche. Sarrazin ließ in seinem Buch "Deutschland schafft sich ab" gezielt beide Gruppen unter den Tisch fallen, offenbar weil die "Zeugen" mit einer sehr niedrigen Gesamtgeburtenrate von lediglich 1,24 und die Neuapostolischen mit einer ebenfalls niedrigen Geburtenrate von 1,39 nicht ins Bild passen. 

Blumes Statistik weist eine hohe, aber unterdurchschnittliche Geburtenrate bei Muslimen auf, die Sarrazin gerne zitiert, die aber keineswegs Sarrazins These des "Geburtendjihad" belegt.

Die "Methode Sarrazin" treibt er nun in seinem neuen Buch "Feindliche Übernahme" auf die Spitze. Im krampfhaften Versuch, nachzuweisen, daß in den islamischen Ländern eine "Geburtenexplosion" stattfindet, rechnet er die geburtenstarken, aber mehrheitlich christlichen afrikanischen Staaten Tansania (Christen: 61,4%). Eritrea (Christen: 51,4%) und Äthiopien (Christen: 62,7%) zu den "afrikanischen islamischen Staaten". Um die Zahlen noch gewaltiger und beängstigender erscheinen zu lassen, vergleicht er die Bevölkerungszahlen von 1950 mit denen von 2015.

Ein Vergleich der aktuellen Gesamtgeburtenraten wäre interessanter und signifikanter gewesen, aber sie hätten zu Sarrazins Terror-Statistiken nicht gepasst.  Eher verschämt versteckt in einer Fußnote  kann man lesen, daß die Geburtenraten des Iran (er hätte auch Bangla Desh, Indonesien oder die Türkei nennen können) nicht so recht ins Bild passen. 

Gerade die iranischen Zahlen widerlegen Sarrazins Geburtenjihad-These. Im Iran nämlich begann der rapide Absturz der Geburtenzahlen unmittelbar nach der islamischen Revolution. Nach einem kurzzeitigen Anstieg auf eine Gesamtgeburtenrate von 6,52 im Jahre 1983, dem Jahre 4 der islamischen Revolution stürzten die Geburtenrate dramatisch innerhalb eines knappen Zeitraums von 18 Jahren unter das Erhaltungsniveau. 2001 hatte jede iranische Frau im Durchschnitt nur noch 2,09 Kinder. Innerhalb von weiteren fünfzehn Jahren sank die Geburtenzahl auf nur noch 1,66 im Jahre 2016.

Die Islamisierung des Iran hat also das genaue Gegenteil dessen bewirkt, was die Islamisierung des Iran der Sarrazin-These folgend, hätte bewirken müssen. Die Gründe sind relativ einfach zu finden, wenn man sich bei Fach-Wissenschaftlern, z.B. bei Hans Rosling umsieht.

Sarrazin gehört damit zu den "Zurückgebliebenen", von denen Hans Rosling gerne und häufig spricht, deren Data-Set dem Jahr entsprach, in dem Sarrazin das dritte Schuljahr besuchte - 1960.

Sarrazin entpuppt sich damit als überklassischer Sozi, der noch immer in der Zeit vor dem Godesberger Programm lebt (1959), als für die Sozialdemokratie zumindest programmatisch noch jegliche Religion Opium für Volk war. Sarrazin holt diese These aus der Mottenkiste und mit ihm alle programmatischen Versatzsstücke, die den altsozialdemokratischen Laizismus auszeichneten, Abschaffung der "überständigen" (so wörtlich) "Privilegien" der Kirche, Abschaffung des Religionsunterrichts und tutti quanti.

Es ist schon ein Treppenwitz der Geschichte, daß der religionspolitisch gesehen Alt-Sozialist Sarrazin, den man durchaus als geistigen Vater der "AfD" ansehen kann, die laizistische Progammatik mit der antiislamischen und zunehmend auch antichristlichen AfD teilt. Aber die wird ja nicht nur religionspolitisch immer mehr zur alt-sozialistischen Partei. Paßt.

Sonntag, 15. April 2018

Was die "Westmächte" und die Islamisten dieser Welt gemeinsam haben: sie sitzen auf dem absteigenden Ast

Als der Angriff der "Westmächte" Frankreich, Großbritannien und U.S.A. auf ein paar Parkhäuser in Damaskus stattfand, saß ich im Zug und las das Buch meines Lieblings-Statistikers Hans Rosling "Factfulness". Nichts geschieht aus Zufall.

Hans Rosling, der von seinem offiziellen Titel her Professor für Öffentliches Gesundheitswesen am Karolinska Institutet in Schweden ist, der größten medzinischen Universität Schwedens und einer der renommiertesten medizinischen Forschungseinrichtungen der Welt, hat sich in den letzten Jahren seines Lebens vor allem damit beschäftigt, durch die Welt zu ziehen, und seinen Zuhörern die Welt zu erklären, so wie sie wirklich ist.

Professoren tun das immer, sollte man meinen. Aber Hans Rosling hat bei seinen Vorlesungen vor jungen Studenten vor Jahren festgestellt, daß seine Studenten sich die Welt so vorstellen, wie sie war, als ihre eigenen Lehrer die Schule verließen. Noch immer ist bei den meisten Menschen aus den reichen westlichen Staaten die Zeit nicht weitergegangen. Nicht nur bei jungen. westlichen Studenten, deren Lehrer es offenbar versäumt haben, sich auf den neuesten Stand zu bringen, sondern auch bei sehr gebildeten Menschen, Gelehrten, sogar Nobelpreisträgern, und sogar oder sogar vor allem bei Journalisten.

Fragt man den durchschnittlich informierten "Westler", so ist er der Meinung, daß sich die Welt spaltet in die reichen, vorwiegend christlichen Staaten, die sich unter anderem im Nordatlantikpakt zusammengeschlossen haben, und den armen Rest. Der "freie Westen" ist reich, die Familien sind klein, der "Rest" ist arm und bedroht uns durch seinen Kinderreichtum, durch die vielen, vielen in ihrer Heimat chancenlosen jungen Männer, die mit Gewalt in den reichen Westen vordringen und uns je nach Sichtweise "arabisieren", "islamisieren" oder "afrikanisieren" wollen.

So entsteht ein dichotomisches Weltbild, aus dem die Dystopie des kommenden "Eurabia" geboren wird, wo Bücher wie "Deutschland schafft sich ab", reißenden Absatz finden, weil die auf wenige Ghettos verengte Empirie vermischt mit einem veralteten Weltbild dieser Dystopie recht zu geben scheint.

Ein Björn Höcke, der vom "afrikanischen Ausbreitungstyp" fantasiert, findet ein begeistertes Publikum. Ja, es ist richtig, daß Afrika der Kontinent ist, in dem in vielen Staaten Armut und Kinderreichtum vorherrschen. Aber es ist nicht der "afrikanische Typ" der die Ursache dafür ist. Ursache ist wie überall und wie immer in der Geschichte der Menschheit, Armut, und zwar bittere Armut, mangelnde Hygiene, hohe Frauen- und Kindersterblichkeit, fehlende Bildung, vor allem fehlende Bildung bei jungen Mädchen und Frauen, politische Unsicherheit, Krieg.

Die TFR, die total fertility-rate, die Geburtenrate pro Frau ist deshalb das wichtigste Indiz für den relativen Reichtum und die gesellschaftliche und politische Stabilität eines Landes. Sie liegt heute in allen "Tigerstaaten", in den wirtschaftlich und politisch aufstrebenden Staaten der "Dritten Welt" bei um 2.0. Indien, Bangladesh, Indonesien haben trotz widriger Bedingungen große Fortschritte gemacht. China befindet sich, da die Geburtenziffer unter der Stabilitätsgrenze von 2,1 gelandet ist, sogar in einer demographischen Krise, ähnlich Deutschland.

Sie sinkt auch in Afrika dort, wo sich die sozialen Verhältnisse - weniger die wirtschaftlichen - ändern. So hat etwa Äthiopien eine TFR von derzeit 4,28 - sie sank aber seit 1990 von damals noch 7 auf die heutigen 4,28 und sinkt kontinuierlich weiter. Im Großraum Addis Abeba, wo die auch einstmals kinderreichen und einstmals armen Chinesen die erste Stadtbahn Schwarzafrikas gebaut haben, liegt sie aber nur noch bei 1,7. Mauritius, die Seychellen, Cap Verde, Südafrika weisen eine TFR bei 1,5, 2,3, 2,5,2,5 auch. Alle nordafrikanischen Staaten außer Ägypten liegen unter 3.0.

Dagegen gibt es eine nur eine schwache Relation zwischen Religion und Kinderzahl. (Atheisten sterben immer aus, aber das ist ein anderes Problem) . Hans Rosling hat das in einem sehr unterhaltsamen Vortrag in Dubai schlüssig dargelegt.

Die alten Ökopazifisten sind noch im Glauben an den Weltuntergang durch Überbevölkerung aufgewachsen. Der Mathusianismus ist offenbar unausrottbar. Seit der Jahrtausendwende ist diese "Gefahr", die es nie wirklich gab, abgewendet. Man muß nur die Statistiken der Weltbank, der UNO, der CIA (ich bin begeisterter World-factbook-Leser) lesen. Die meisten Politiker und fast alle Journaillisten tun dies nicht.

Die Lösung sozialer Probleme - tut mir leid, meine lieben katholischen Leser, aber eine durchschnittliche Familiengröße von 8 Personen halte ich für ein soziales Problem - aber ist Voraussetzung für den wirtschaftlichen und politischen Aufstieg. 6/7tel der Staaten dieser Welt haben dieses soziale Problem gelöst. Selbst in einem so bitter armen Land wie Niger, und selbst in der Hölle auf Erden - Afghanistan - ändern sich die sozialen Parameter. Damit schwindet die Basis für Bürgerkrieg und Krieg. Es ist in der Tat so, wie Gunnar Heinsohn weiß, daß Bürgerkrieg und Krieg dort stattfindet, wo eine Überzahl unbeschäftigter und unverheirateter Jungmänner ihr Heil in der Gewalt sieht.

Der Aufstieg der "Dritten Welt" hat bereits stattgefunden. China, Indien und Brasilien heißen die wirtschaftlichen Großmächte der Zukunft. Auch das kann man bei Heinsohn nachlesen. Mit diesem Aufstieg aber beginnt der Abstieg. Der Abstieg der "Westmächte" die in Syrien ihren moralischen Niedergang, ihre militärische und politische Impotenz bewiesen haben.

Aber auch der Abstieg des Islamismus, der seit Jahrzehnten vor allem die islamische Welt quält. Der Anteil der Kinder, die eine Primarschule besuchen ist in Afghanistan 2001 sprunghaft auf fast 100% gestiegen. Das ist das Ende.

Den 13.4.2018 wird man als Datum der Zeitenwende sehen müssen. Es ist vorbei, Mesdames et Messieurs, Ladies and Gentleman, Damen und Herren. Der Pulverdampf ist verflogen. Ihr seid die Verlierer.

Donnerstag, 5. April 2018

Das Schäuble, der Islam: was Islamophile und Islamophobe eint.

Es hat möglicherweise mit der allgemeinen Neigung des christlichen Teils unseresVolkes zu tun, an Ostern allgemein Milde walten zu lassen, daß eines der skandalösesten, aber auch erhellendsten Interviews der neueren deutschen Geschichte nicht weiter zur Kenntnis genommen wurde. 

Gemeint ist das Interview, das Wolfgang Schäuble am 31.3.2018, also am Karsamstag, der WAZ, dem Zentralorgan der Funke-Medien-Gruppe, gegeben hat.

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Allgemein wird ja über den Interviewteil, bei dem es um die unsägliche Derislamgehörtodergehörtnichtzudeutschland-Debatte geht, berichtet. Aber für mich steht auch der folgende Satz im Mittelpunkt. Auf die Frage des Interviewers, wie denn der protestantische Schwabe Schäuble die Ostertage begehen wollen antwortet der:
Wir sind zu Hause in der Familie.
Ostern, das Familienfest. War da nicht noch was?  Die Osternacht? Der Ostersonntag? Das Interview fand am Karsamstag statt. Schäuble bekennt sich als Protestant. Er hat sogar zum 500sten Jahrestag der Reformation ein durchaus kritisches und informatives Buch geschrieben, aber ansonsten behauptet er, daß er "für evangelische Verhältnisse ein relativ häufiger Kirchgänger" sei. Nun also gar nichts. Aber vielleicht ist es ja nicht so wichtig. Vielleicht hat er sich ja mit hochgeschlagenem Mantelkragen doch am Ostersonntag in die Kirche begeben. Denn nichts ist für einen deutschen Politiker peinlicher als die "Gretchenfrage". Mit gewissen Ausnahmen. Manche sind auch tapfere Kirchgangsbekenner.

Da haben wir also den klassischen, lauen Christen. Und die vertreten ja häufig die Meinung, daß die christliche Religion, nicht viel besser, eigentlich sogar viel schlechter sei als andere. Da muß dann offenbar zunächst der Islam schön geschminkt werden.
In den muslimischen Gemeinschaften gibt es viele, die ein starkes Engagement gegen Antisemitismus zeigen. Und in der Geschichte sind Judenpogrome in der islamischen Welt nicht so ausgeprägt gewesen wie in anderen Regionen – um auch das mal zu sagen.
Das Schröder-Diktum: ich sach mal so.

Daß es in der Geschichte "nicht so ausgeprägte" islamische Judenpogrome gegeben haben soll, liest der Chronist mit Staunen. Beginnt die Geschichte des Aufstiegs des Islams nicht mit einem Porgrom, dem Massaker an den Männer des in Yathrib, dem späteren Medina, lebenden jüdischen Stammes der Banu Quraiza? Der medinensische Koran, der dieses Ereignis beschreibt, trieft geradezu vor Judenhaß. Der in der Geschichte des Islam tief, nämlich seit der Hidschra verwurzelte Judenhaß hat sich in der Geschichte in zahlreichen Pogrome entladen. 1011 starben bei der Plünderung Cordobas 2000 Juden, 4000 Juden fielen 1066  beim Massaker von Granada einem muslimischen Mob zum Opfer. Gerade das"goldene Al Andalus", von "aufgeklärten" Naiven als Hort der Toleranz beweihräuchert, war Schauplatz von Massakern, Pogromen, Vertreibungen. 1013 mußte der große jüdische Gelehrte (und spätere Großwesir) Samuel Ibn Naghrilla vor dem muslimischen Mob aus Cordoba fliehen, sein Sohn starb als erster beim Massaker von Granada. Mit dem Tod des jüdischen Großwesir Joseph Ibn Naghrela am Kreuz starb die Illusion, daß Juden und Muslime friedlich und ohne Diskriminierung miteinander leben können. Heute ist der islamische Kulturkreis praktisch judenfrei.

Was meint Herr Dr. jur. Schäuble also mit "nicht so ausgeprägt"?

Nachdem wir nun soweit vorbereitet sind, daß der Islam eigentlich viel friedlicher und toleranter ist als die unbenannt bleibende "Region" kommt DER SATZ
Die Muslime müssen sich klarmachen, dass sie in einem Land leben, das nicht von muslimischen Traditionen geprägt ist. Und der Rest der Bevölkerung muss akzeptieren, dass es in Deutschland einen wachsenden Anteil von Muslimen gibt.
Das klingt ja zunächst sehr paritätisch. Die Muslime müssen, die anderen müssen auch. Der "Rest der Bevölkerung" klingt aber nicht besonders verheißungsvoll. Eher schon nach dem Deutschland, das sich abschafft. Aber ich glaube eigentlich nicht, daß Dr. Schäuble ein Krypto-Sarrazinianer ist. Eher glaubt er, wie offenbar die gesamte politische Klasse inclusive der oppositionellen AfD wirklich daran, daß der "Geburtendjihad" das deutsche Volk mit vielen, vielen muslimischen Babies zur Minderheit im eigenen Land machen wird. Mit diesem Glauben ist er ja nicht allein. Samuel Huntington glaubt das, Thilo Sarrazin glaubt das, Gunnar Heinsohn glaubt das und selbstverständlich meine absoluten Lieblingsdenker Michael Klonovsky und Matthias Moosdorf.

Ich bin mal so nett, und schließe aus, daß Schäuble bewußt die muslimische Massenimmigration des Jahres 2015 perpetuieren will. Wenn nicht auf diesem Weg, wie soll der Anteil der Muslime wachsen?

Ein aktuelle destatis-Statistik scheint den Geburtenjihad zu bestätigen. Die Geburtenziffern (fertility rate) der in Deutschland lebenden Ausländerinnen stiegen im Jahr 2016 deutlich auf 2,28. Ursache ist - so glaubt man - die Massenimmigration islamischer Frauen im Jahr 2015 aus Syrien, Irak und Afghanistan.  Die Geburtenziffer der deutschen Mütter wuchsen nur moderat auf 1,46. Interpretiert man diese Statistik nach den Regeln der Kunst, ergibt sich ein anderes Bild. 

Die Geburtenziffer ausländischer Frauen in Deutschland sank bis 2010  und bewegte sich auf  das niedrige Niveau der Biodeutschen zu, das leicht anstieg. Die Geburtenziffern ausländischer Frauen stiegen parallel zum Aufstieg des IS ab dem Jahr 2011, der Höhepunkt war schließlich im Jahre 2016 erreicht, parallel zur Massenflucht von Muslimen nach Deutschland und scheinbar erwartungsgemäß ein Jahr nach dem Merkel-Ereignis 2015. Et voilá: der Geburtenjihad.

Nehmen wir die Zahlen unter die Lupe: die Statistik des StBA für 2016 weist in der Tat eine dramatische Steigerung der Zahl ausländischer, unter anderem "muslimischer" Babies um 25 % aus.  Vor allem die Zahl afghanischer, syrischer und irakischer Babies stiegt um das Vielfache. Zu diesem "muslimischen" Plus haben "muslimische" Türkinnen aber gerade einmal 200 Babies beigesteuert, die Zahl türkischer Babies sinkt seit Jahren. Dieses Plus wird durch die geburtenfauleren "muslimischen" Kosovarinnen schon wieder kompensiert - minus 300.  Daß beide Völkerschaften offenbar beim Geburtenjihad versagen, hat offenkundig damit zu tun, daß sie auch "schon länger hier leben". Vor allem die Türkinnen haben ihr kreatives Verhalten den Deutschinnen angepaßt.

Es bleiben also nur noch 36.700 afghanische, irakische und syrische Babies für den Geburtenjihad.
Nicht sonderlich beeindruckend, denn wenn man die Zahlen der russischen, rumänischen, polnischen, italienischen und serbischen Babies mit denen der afghanischen, irakischen, kosovarischen und syrischen vergleicht, zeigt sich, daß die christlichen Migrantinnen fleißiger waren: 40.400 gegen 36.700. 

Aber die Zahl schrumpft noch weiter. Nach den aktuellen Zahlen des BAMF waren die Hälfte der irakischen Flüchtlinge des Jahres 2017 Jesiden. Und noch weiter: der arabisch-islamische Zentralrat der Muslime erklärt, daß allenfalls ein Drittel der syrischen Flüchtlinge als gläubige Muslime einzustufen seien. Daß den meisten afghanischen Flüchtlingen der Islam ganz allgemein am Bürzel vorbeigeht, kann ich aus anwaltlicher Erfahrung bestätigen. Der Geburtenjihad, den die "Freie Welt" verkündet, schrumpft zum Jihädchen. 

Die Geburtenziffer von 2,28 ist übrigens mathematische Fiktion. Sie setzt eine Betrachtung des Geburtenverhaltens der 15 - 49 Jahre alten Frauen voraus. Die weit überwiegend Mehrheit der Flüchtlinge ist aber unter 30.

Und es gibt für die Anhänger der Theorie des Geburtenjihad noch weitere schlechte Nachrichten. Es ist zweifelhaft, ob die mehr als 4 Millionen "Muslime", die das BAMF nach der einfachen Methode zählt, daß das Kind einer Muslima immer ein Muslim ist, wirklich gläubige Muslime sind. Zwar bezeichnen sich die meisten als "gläubig". Fragt der Interviewer aber gemeinerweise nach der Glaubenspraxis, zeigt sich, daß lediglich um 30% behaupten, daß sie regelmäßig beten oder die Moschee besuchen. Zählt man gar nur die, die für ihren Glauben auch ein paar Euro an einen Moscheeverein spenden, dann schrumpft die Zahl der "Gläubigen" auf lediglich 20%.  Die Moscheevereine klagen landauf, landab über schrumpfende Gemeinden, zu wenige Kinder und Jugendliche, knappe Kassen. Viel zu viele sind auf Subventionen aus dem Ausland angewiesen. Der Organisationsgrad ist deutlich geringer als bei den in Deutschland lebenden Christen. Bei Christen gehören immerhin 80% derer, die sich als Christen bezeichnen, der Kirche oder einer christlichen Gemeinde an.

Das Ganze kann man auch global betrachten. Gibt es eine Relation zwischen Religion und Babies? Die Antwort lautet: Nein. Die Statistiken, unter anderem einen launigen und absolut sehenswerten Vortrag von Hans Rosling kann jeder im internet nachlesen. Eine Relation aber gibt es doch. Atheisten - mit denen sich Hans Rosling nur indirekt beschäftigt - haben nicht nur keine Lieder, sondern auch keine Kinder.

Was eint also den islamophilen Schäuble und den islamophoben Gauland? Schlechte Mathematik. 

Noch einen einzigen Satz zu der Behauptung, die eigentlich O-Ton Schäuble und nicht etwa O-Ton Wulff ist: Der Islam ist ein Teil Deutschlands. Wie kann das sein, wenn doch das Land - wiederum O-Ton Schäuble - gerade nicht muslimisch "geprägt" ist? Der eine Satz sagt das Gegenteil des anderen aus.

Ist das nun noch Nonsens, oder schon Slapstick?

Es wäre doch so einfach gewesen, einfach nur die Tatsache zu erwähnen, daß Muslime in Deutschland leben, daß viele von ihnen Bürgerrecht genießen, und daß es ihnen freisteht, in den Schranken, die unsere Verfassung setzt, ihre Religion auszuüben. 

Daß aber die Verfassung in ihrem Kernbestand, wiederum christlich geprägt ist, oder genauer jüdisch-römisch-griechisch-christlich-fränkisch, das ist dabei der Knalleffekt, den ein Schäuble niemals erwähnen würde.

Sonntag, 25. März 2018

Die Wahre Uhrzeit

Astrolabiumsuhr Dom von Münster

Die Geschichte der nachchristlichen Moderne ist eine Geschichte des Diebstahls. Als erstes stahl man uns die Zeit.

Bis zum 16. Jahrhundert war kein König, kein Fürst, kein Bischof und kein Uhrmacher im Besitz der Zeit. Nur die große Himmelsuhr, die über alle herrschte, Große wie auch Geringe, gab uns vor, wann wir am Morgen aufstehen, wann wir am Tag arbeiten, wann wir zur Mittagszeit ruhen, wann wir unseren Arbeitstag beenden, wann wir essen, wann wir schlafen. Für uns und zu unserem Wohl. Niemand zwang uns, in der dunklen Nacht zu arbeiten oder in der größten Mittagshitze.

Seit der Antike maßen nur Sonnenuhren die Zeit. Wenn zur neunten Stunde am Karfreitag die Christen den Tod Jesu Christi betrauerten, dann taten sie es bis zur "Neuzeit" zur wirklichen Todesstunde. Selbst als im Hochmittelalter mechanische Uhren aufkamen, zuletzt die gewaltigen und kunstvollen astronomischen Uhren, maßen sie noch immer den Verlauf der Sonne und der Gestirne. Sie wurden, wenn sie nach- oder vorgingen, anhand eines "Mittagsweisers" gestellt. 

In Frankfurt am Main begingen wir, herrschte noch die selbe Zeitmessung wie zur Lebenszeit Jesu die "neunte Stunde" um 16:41:15 (hh:mm:ss) tatsächlich findet die Karfreitagsmesse aber heute um 15 Uhr statt, also fast 1 3/4 Stunden früher. Der Herr wird es uns nachsehen, werden wir doch, um es mit Meister Eckhardt zu sagen, geheiligt nicht durch unsere Werke, sondern durch unser Wirken. 

Unsere Leiber sind da weniger nachsichtig, denn unser "Bio-Rhytmus" wird durch die Große Himmelsuhr nachjustiert. Jeder Arbeitsmediziner weiß das, aber die vermaledeiten "Ökologen", denen wir aus Gründen der "Energieersparnis" die Sommerzeit zu verundanken haben, dachten bei dieser Regelung an die menschliche Ökologie zuletzt.

Es sind nicht nur die Zeiten der Zeitumstellung, die bei vielen zu extremer Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Unwohlsein, manchmal zu massiven psychischen Störungen führen, es ist die Uhrzeit, die mit unserer astronomischen und biologischen Uhr nicht im Einklang steht. In der "Sommerzeit" stehen wir chronisch zu früh auf und gehen zu früh ins Bett, wir brechen ausgerechnet dann, wenn wir unsere Leistungspitze erreichen, nämlich am späten Vormittag, die Arbeit ab, um "zu Mittag zu essen", wo dieser Mittag doch je nach Ortslage manchmal mehr als zwei Stunden zu früh beginnt. Dann, wenn unser Körper eigentlich "Mittagsruhe" befiehlt, müssen wir ran.

Müde quälen wir uns durch den Nachmittag, ziehen uns mittags einen doppelten Espresso mit ganz viel Zucker rein, um auf Touren zu kommen. Wieviel Verluste an menschlicher Produktivität und Gesundheit kostet uns diese Ordnung? Wieviele vermeidbare Unfälle, wieviele vermeidbare Fehlleistungen? 

Es ist die Mechanisierung unseres Arbeitslebens, die diesen Entwicklung erzwungen hat, aber die moderne Technik könnte uns gerade von dieser Zeitsklaverei befreien.

Ein Glossar:

Temporale Stunden: die Antike maß die Zeit mit Skaphen. Eine genial einfache Vorrichtung, die den Sonnentag immer in 12 gleiche Teile einteilte. Die sommerlichen Stunden waren also länger als die winterlichen.

Äquatoriale Stunden: Mechanische Uhren können durchaus auch die temporalen Stunden messen. Die astronomischen Uhren des Mittelalters haben sowohl Skalen für die temporalen Stunden, wie auch für die gleich langen "äquatorialen" Stunden. In Zeiten, in denen es wichtiger war, die Arbeitsstunden und nicht die Gebetszeiten zu messen (und zu bezahlen)  wurden die einfachen mechanischen Uhren vorherrschend.

Mittlere Ortszeit: Die Länge der Tage schwankt wegen der Präzession der Erdachse und der elliptischen Form der Umlaufbahn der Erde. Nimmt man hingegen die mittlere Tageslänge, verschiebt sich die Mittagszeit um bis zu 16 Minuten. Sie ist mit den präziser werdenden mechanischen Uhren leichter zu messen, also setzte sie sich durch.

Eisenbahnzeit: Die Einteilung in Zeitzonen hieß ursprünglich tatsächlich Eisenbahnzeit. Diese Zeiteinteilung wurde notwendig, als die Verkehrsmittel schneller wurden. Um zu vermeiden, daß Bahnfahrer, die sich in östlicher oder westlicher Richtung bewegten, auf jeder Station ihre Uhren an die Ortszeit anpassen mußten, führte man zunächst die Eisenbahnzeit ein - jede Eisenbahngesellschaft hatte ihre eigene Zeit - und fasste schließlich die Eisenbahnzeiten in Zonen zusammen. Diese Zeitzonen führen aber nun zu Abweichung von manchmal mehr als einer Stunde.

Sommerzeit: Noch ein Anschlag auf die Volksgesundheit. Im Sommer wurde die Zeit - vorgeblich um Energie zu sparen - um eine Stunde verlängert. Wohlgemerkt, die Zonenzeit. Seitdem differieren "Wahre Zeit", nämlich Sonnenzeit und Uhrzeit um manchmal mehr als zwei Stunden. Der Abstand der MESZ (der Mittel-Europäischen-Sommer-Zeit) ist nun maximal. Weit weg von kosmischer Ordnung, geistlicher Tradition und dem Naturwesen Mensch.

Gäbe es einen Weg zurück? Ja, er wäre sogar sehr einfach. Alles was wir dazu brauchen, haben wir schon am Himmel installiert und tragen wir bereits in unseren Taschen. Eine satellitengesteuerte App für unsere Smartphones, die uns sowohl die UTC - die Universal Time Coordinated - als auch die Wahre Ortszeit zeigen könnte, gibt es bereits. Die UTC ist in jedem Computer mit Netzverbindung gewissermaßen fest eingebaut.

So trägt also jeder die optimale "Eisenbahnzeit", oder besser "Flugzeugzeit" in der Tasche. Die UTC zeigt auf Reisen immer die richtige Reisezeit. Fahrpläne nach UTC? Optimal. Steht im übrigen auf jedem Flugzeugticket.

Und um unserer Humanökologie zuliebe wäre es nur eine Frage der Verabredung, ob wir die WOZ nutzen oder nicht.

"Wir treffen uns beim Italiener um 12:30 WOZ; 14:11 Zulu?"

Wohl bekomms. Der Espresso doppio kann dann auch mal entfallen.

Die astronomische Uhr des Doms von Münster wurde von 1540 bis 1542 von dem Mathematiker Dietrich Tzwyvel, dem Franziskanermönch Johann von Aachen und dem Schlosser Nikolaus Windemaker berechnet und erbaut. Ludger Tom Ring schuf die Malereien. Eine Vorgängeruhr die wahrscheinlich Ende des 14. Jahrhunderts erbaut wurde, wurde während der Zeit der Täuferherrschaft zerstört. Das Uhrwerk ist von 1929 bis 1932 erneuert wurden.

Dienstag, 13. März 2018

Liebe Leser - zum vorletzten Mal

wir sind gerade noch einmal davongekommen. Denn der Bundesgerichtshof hat in einer Entscheidung, die ganz gewiß von den Richtenden unser Bundesverfassungsgerichtshof aufgehoben werden wird, noch einmal - ein letztes Mal - das sogenannte generische Maskulinum verteidigt.

Die Kundin, so der Inhalt des Urteils, muß es hinnehmen, daß sie in Rundschreiben ihrer Sparkasse als "Kunde" angesprochen wird. Was aber, wenn die Bundesverfassungsrichtenden dieses Urteil aufheben? Wie gesagt, ich bin mir dessen ganz sicher, spätestens, seitdem eine grüne Richterin dem hier zuständigen ersten Senat angehört, der es offenbar gelungen ist, in dem berühmten Urteil zur Mehrgeschlechtlichkeit ihre Sicht der Dinge zu vermitteln.

Dann bricht der Damm. Die Justiz verröchelt, denn die Urteile, die sowieso kein Mensch mehr versteht, werden dann vor lauter inclusive language noch unverständlicher werden. Was aber, wenn die Richtenden von den Gerichteten nicht mehr verstanden werden? Sie werden zum Faustrecht zurückkehren. Mord, Totschlag, Plünderung und Brandschatzung werden wieder zu unserem Alltag gehören.

Ich werde nach mehr als 39 Jahren meine Schreiben an das "Bundesamt für Migration und Geflüchtete" richten müssen statt an das BAMFlüchtlinge,  nachdem ich nun schon seit Jahren nicht mehr ans das Studentenwerk schreibe, sondern an das Studierendenwerk. Selbstverfreilich werde ich meine Schreiben an die unbekannten Mitarbeiter eines beliebigen Amtes, wo ich doch den Eid auf die Verfassung geleistet habe, nicht mehr mit '"Sehr geehrte Damen und Herren" beginnen lassen, sondern mit "Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Irgendwieandersgeschlechtliche", in Erwartung des Protestschreibens eines Mitarbeitenden, das sich als Zwitter nicht korrekt angeschrieben fühlt.

Der Erste Senat des BVerfG dräut. Es gibt kein Entkommen.


Sonntag, 11. März 2018

Verlage gegen rechts anno 1522?

Im Jahre 1522 erschien Luthers sogenanntes "Septembertestament", d.i. die Übersetzung des Neuen Testaments in die deutsche Sprache auf der Leipziger Buchmesse. Die 3.000 Exemplare waren schnell vergriffen. Die Reformation war in vollem Gang. Drei Jahre später begann das Große Schlachten.

Schnitt.

2018. Die Messeleitung der Leipziger Buchmesse gründet mit diversen Mainstream-Verlagen die Initiative #verlagegegenrechts. Die ersten rechten Verlage geben daraufhin auf.

Hätte ein Hashtag #verlagegegenhäresie uns1522 vor der Reformation bewahren können?

Mit Sicherheit nicht. Denn geistesgeschichtlich steht der antisemitische Fürstenknecht und Katholikenfresser Luther den totalitären Zensurfanatikern von heute näher, als sie glauben. Luther konnte unbehelligt seine Bücher verkaufen. Die Renaissance war im Kern katholisch-liberal und die Behauptung, die Übersetzung der Bibel in die deutsche Sprache, sei von der Kirche unterbunden worden, weil die "dummen Gläubigen" nicht das Original verstehen können sollten, ist ein schlichtes Ammenmärchen.

In Wahrheit mußte Luther keinen Tag seines Lebens um Freiheit und Leben fürchten. Er war der erfolgreichste Buchautor seiner Zeit. Mächtige Fürsten hielten seine Hand über ihn, denn er versprach, die Macht der Kirche zu brechen. Die Reformation machte die protestantischen Fürsten, die bis dahin ihre Macht mit Kaiser und Kirche teilen mußen, zu absoluten Herrschern.

Reformation, Gallizismus und Anglkanismus zerstörten die "balance des pouvoirs" des Mittelalters. Initiativen wie #verlagegenrechts befeuern einen neuen Absolutismus. Diesmal ist es der der politischen Linken.

Montag, 5. März 2018

Das Deutschlandlied ist eh schon schlimm genug.

Aus dem "Vaterland" soll das vermeintlich gendergerechte "Heimatland" werden? Nebbich. Herumdoktern an Symptomen.

Ich hielt das "Deutschlandlied" schon immer für die zweit-schrecklichste Nationalhymne der Welt.

Die Marsellaise mit ihrem "Qu’un sang impur Abreuve nos sillons!" ist die schrecklichste.

Bei der ersten Strophe - die Hitler als einzige singen ließ - meldet sich schon der Schüttelfrost. Nicht nur wegen des "Deutschland über alles", daß ich eher peinlich als patriotisch finde, sondern vor allem wegen der annexionistischen Kampfparole "bis an den Belt". Der lag nämlich damals 1841, als das "Lied der Deuschen" erdichtet wurde, im Gegensatz zu Maas, Memel und Etsch außerhalb des Deutschen Bundes im dänischen Schleswig.

Jahre später sollte wegen Schleswig zunächst der deutsch-dänische Krieg ausbrechen, der zur Annexion Schleswigs durch Preußen und Österreich führte, dann 1866 der deutsch-deutsche Krieg, der zu weiteren preußischen Annexionen führte. Schleswig-Holstein, Hannover, Nassau, Kurhessen und die Stadt Frankfurt verloren 1866 ihre Selbständigkeit. Der Deutsche Bund zerbrach, die Neue Europäische Unfriedensordnung war im Werden.

"Deutsche Frauen, Deutsche Treue, Deutscher Wein und Deutscher Sang" (Zweite Strophe), Sang reimt sich auf Klang. Nein, ein Meisterpoet, war er wirklich nicht, der von Fallersleben.

Die Einigkeit, das Recht und die Freiheit der dritten Strophe.hatte der Dichter Hoffmann von Fallersleben wie die ganze bismarckianisch-nationalliberale Partei nie wirklich im Sinn. Der imperiale Annexionsmus und despotische Zentralismus, den von Fallersleben wirklich meinte und später frenetisch bejubelte, zerbrach vielmehr die Einigkeit, zertrat das Recht und vernichtete die Freiheit.

Die Melodie war einfach nur geklaut. Haydn sie für die österreichische Kaiserhymne komponiert, und sich ganz gewiß nicht gewünscht, daß damit einmal "Wein, Weib und Gesang" und der kleindeutsche Kleingeist besungen werde.

Ich fand es schade, daß sich die wiedervereinigten Deutschen nicht für das "Auferstanden aus Ruinen" entschieden hat. Die Melodie stammt von einem der begabtesten deutschen Komponisten, der Text weckt weder düstere Assoziationen noch ist er an irgendeiner Stelle peinlich. In seiner Urfassung erinnerte er an die Hoffnung, die die Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944 trug.
Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt. Laß uns Dir zum Guten dienen Deutschland heilig Vaterland. Alte Not gilt es zu zwingen und wir schlagen sie vereint;Denn es muß uns doch gelingen daß die Sonne schön wie nie über Deutschland scheint, über Deutschland scheint
Das "Lied der Deutschen" kann man von mir aus solange durchgendern, bis die Schwarte kracht.