Dienstag, 4. Juni 2013

Die "Welt" von heute: Ein bißchen Rassismus darf sein: solange es gegen heterosexuelle katholische Franzosen geht.

Busch: "Pater Filucius" Antikatholischer und antifranzösischer Chauvinismus anno 1870
Schau schau, da kommt er wieder zum Vorschein: der preußisch-protestantische Ethnozentrismus gerichtet gegen Katholiken und Franzosen, in einer Sprache, die wir aus ganz anderen Postillen kennen (für Menschen mit längerer Leitung: dem "Stürmer")
Hier, in der France profonde, regiert bisweilen ein Rückzug ins Private, in die eigenen vier Wände, der so gar nichts vom kulturellen Reichtum der "deutschen Innerlichkeit" hat, der vielmehr ein dumpfes, freudloses Leben anzeigt, das Affekte wie Habgier, Geiz und Missgunst zeitigt – die französische Literatur hat das immer wieder gestaltet. Hässliche, verfettete Menschen in schlecht gelüfteten, geduckten Häusern, die anderen das Ausleben ihrer Wünsche, Sehnsüchte und Begierden nicht gönnen – auch das ist Frankreich, ein Frankreich freilich, das der Durchschnittstourist nicht wahrnimmt und das auch von der allgegenwärtigen Tourismusbranche nach Kräften heruntergespielt wird.
Das muß man zweimal lesen:
Hässliche, verfettete Menschen in schlecht gelüfteten, geduckten Häusern ... die so gar nichts vom kulturellen Reichtum der "deutschen Innerlichkeit" ... haben.
Deutscher Dünkel, wie gehabt. Nur daß man anno 1870 diesen Haß auf den "Erbfeind" verbunden mit der dünkelhaften Überhöhung der eigenen Kultur dann auch noch gleich gegen andere Menschen mit anderen unästhetischen Körpermerkmalen richtete:
Busch, Plisch und Plum


Kurz die Hose, lang der Rock, 
Krumm die Nase und der Stock, 
Augen schwarz und Seele grau, 
Hut nach hinten, Miene schlau – 
 So ist Schmulchen Schievelbeiner. 
(Schöner ist doch unsereiner!)


1 Kommentar:

  1. Da feiert die Action française fröhlichste Urständ in Frankreich. Das hatten wir doch schon mal alles beisammen, inklusive päpstlichen Bannstrahls und gnädiger Wiederaufnahme in den Schoß der Kirche. Anscheinend kann niemand aus den Fehlern der Vergangenheit lernen; oder WILL nicht lernen, was ich für wahrscheinlicher halte.

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